2024-12-06T12:23:09.689Z

Ligabericht
Die Offensive des Türkischen SV spielte Germania Weilbach an die Wand.
Die Offensive des Türkischen SV spielte Germania Weilbach an die Wand. – Foto: Willi Roth - Archiv

Gruppenliga: Türkischer SV erteilt Weilbach eine Lehrstunde

Offensiv-Feuerwerk des Aufsteigers bei Germania +++ Limburg nach 5:2-Sieg in Unterliederbach Herbstmeister +++ Tristesse in Kelsterbach +++ Bierstadter Last-Minute-Ausgleich +++ Aufsteiger Erbenheim und RaMa liefern Spektakel

Wiesbaden. Für Viktoria Kelsterbach (fünf Punkte), Spvgg. Eltville (acht Punkte) und Germania Weilbach (10) wird der Klassenerhalt in der Rückrunde zu einer Herkules-Aufgabe. Weilbach unterlag im letzten Spiel von Trainer Stefan Hoitz gegen den starken Aufsteiger Türkischer SV chancenlos mit 1:5, Eltville schaffte es beim 0:0 gegen Alemannia Nied erneut nicht, gute Tor-Möglichkeiten in Treffer umzumünzen. Neben dem Türkischen SV sind auch die weiteren Aufsteiger SV Erbenheim und die SG Rauenthal/Martinsthal nach ihrer 3:3-Punkteteilung mit dem Verlauf der Vorrunde hochzufrieden und sollten keine Probleme bekommen, die Klasse zu halten. Dies gilt auch für den SV Wallrabenstein (4:1 bei Schlusslicht Viktoria Kelsterbach) und den FC Bierstadt (1:1 bei TuRa Niederhöchstadt).

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Der erste Abschnitt in dem intensiven Duell der beiden Aufsteiger ging an die Gäste: „Hier hätten wir nach dem 0:1 von Marius Fuchs höher führen können“, sah SG-Coach Matthias Güldener mehr Treffer-Potenzial bei seinem Team. Erbenheim kam dann jedoch mit viel Schwung aus der Kabine und lag eine Viertelstunde vor dem Abpfiff dank Bilal Oukouiss, Marsel Tahiri und den verwandelten Handelfmeter von Emirkan Dorul mit 3:2 vorne. „Das wollten wir dann eigentlich heim bringen, ließen uns in der Nachspielzeit aber wieder mal die volle Punktzahl entreißen“, ist Erbenheims Kevin Bähren trotzdem mit den in der Vorrunde gezeigten Leistungen vollauf zufrieden. Rauenthal traf durch Benjamin Hörr zum 2:2 und hatte mit dem Treffer von Maxi Berg bin der Nachspielzeit diesmal das Spielglück auf seiner Seite. „Auch wir haben in der Gruppenliga Fuß gefasst und lassen uns den Klassenerhalt nicht mehr nehmen“, gibt sich auch Güldener optimistisch.

Lehrstunde für den Gastgeber im letzten Spiel des scheidenden Trainers Stefan Hoitz: „Was der TSV vor der Pause spielte, war allererste Sahne“, hatte Hoitz viel Lob für die Gäste parat. „Wir waren in der Offensive eine Macht, konnten dann nach dem 0:4 einen Gang zurückschalten“, war Mehmet Kirazli mit den Leistungen seines Teams in der Vorrunde hochzufrieden. Der überragende Mo Tahiri traf doppelt, Daniel Rudi und Pierre Massfeller waren bis zum Wechsel die weiteren Schützen. Nach dem Ehrentreffer von Paul Schmutzler setzte der eingewechselte Ivan Raspaglia den Schlusspunkt. Torwart Loukas Sianavas verhinderte beim Verlierer ein Debakel. „Wir hätten aber im zweiten Abschnitt auch zweimal mehr treffen können. Ich wäre sehr gerne mit Punkten gegangen. So bleibt nur ein toller Abschied mit vielen Wegbegleitern unter den Zuschauern. Vielleicht kommt mit dem Trainerwechsel das Spielglück zurück“, verabschiedete sich Hoitz mit besten Wünschen

„Wir waren wieder dicht dran, aber ohne Treffer kann man nun mal nicht gewinnen“, trauerte Eltvilles Sven Klärner erneut ausgelassenen Gelegenheiten nach. Camorlinga vergab freistehend, Klärner-Filius Marlon hätte ebenfalls netzen können. Immerhin stand die Abwehr ordentlich: „Wenn wir mal wieder ein Spiel gewinnen, gibt das vielleicht Auftrieb“, will Klärner den Klassenerhalt weiterhin nicht völlig abschreiben.

Nach dem offenen ersten Durchgang war Gelb-Rot gegen Kelsterbachs Moritz Kleiner (52.) der Knackpunkt für den verdienten Gästesieg. „Nach dem 0:1 von Niklas Kern ließen wir uns abkochen, Lars Machenheimer hielt da überragend“, war es für SVW-Coach Dennis Deider da auf schwierigem Geläuf eng. Kelsterbach hatte nach einer Stunde jedoch nichts mehr zuzusetzen, der starke Erdem Kadi, Matti und Mikko Meier sorgten dann für Wallrabensteiner Jubel. Für die Viktoria der passende Schlusspunkt einer "erschreckenden Hinrunde", wie es der sportliche Leiter Daniel Niedermann ausdrückte. Auch wenn beim zweiten gelbwürdigen Foul laut Niedermann nicht Kleiner, sondern Mitspieler Noah Brämer der Foulende war - bereits sieben Platzverweise musste die Viktoria schon hinnehmen. Damit hat sie knapp die Hälfte der Saisonspiele in Unterzahl beendet. Dazu kommen ständige Rotationen aufgrund von Verletzungen oder Krankheiten und die extreme Harmlosigkeit im Sturm. All das gepaart mit einfachsten Gegentoren wie gegen Wallrabenstein, als gleich zwei Ecken zum Erfolg des SVW führten. "Es ist erschütternd, was wir bisher gespielt haben. Wir müssen im Winter eine ernsthafte Analyse betreiben. So reicht es nicht für die Liga", sagte Niedermann.

Der eingewechselte Fabio Ceglie ließ die Gäste in der fünften Minute der Nachspielzeit mit seinem Ausgleichstreffer jubeln, danach war direkt Schluss. „Gegen einen starken Gegner hatten wir diesmal auch das nötige Spielglück“, gab Bierstadts Trainer René Keutmann zu. Deniz Krebs hatte einen Elfmeter im Nachschuss zum 1:0 verwandelt (68.), als Bierstadt Alles-oder-Nichts spielte, wurde Keeper Luca Woloszyn mit zwei Paraden im 1:1 zum Punktgarant. Trainersohn Lucas wurde nach Gelber Karte sicherheitshalber ausgewechselt, sah dann jedoch auf der Bank wegen seiner Schiedsrichterkritik Gelb-Rot. Danach flog auch TuRa-Spieler Adil Fellahi vom Platz mit Ampelkarte.

Bei den Gastgebern herrschte aufgrund zweier Alu-Treffer, zweier vergebener Mega-Chancen und des Last-Second-Ausgleichs Tristesse. "Ein Sieg für uns wäre schon verdient gewesen. Wir sind niedergeschlagen, für uns ist das Unentschieden nicht befriedigend. Nun müssen wir uns in Dietkirchen die Punkte wiederholen", sagte Abteilungsleiter Carsten Ache.

Verdiente Niederlage für den VfB gegen den Herbstmeister. "Die waren topfit, hätten vermutlich auch noch eine Halbzeit in höchstem Tempo dranhängen können", sagte Unterliederbachs sportlicher Leiter Patrick Barnes. Der von außen mit ansehen musste, wie sich der VfB zu Beginn beider Halbzeiten von aggressiv anlaufenden Limburgern den Schneid abkaufen ließ. "Da müssen wir noch mehr die Ruhe bewahren. Weil wir keine zweite Bälle gewonnen haben, kam jeder rausgeschlagene Ball postwendend wieder zurück." So machte der VfR mit einem Doppelschlag nach der Halbzeit früh den Sack zu. Mike de Sousa hatte zum 1:1 ausgeglichen, Oguz Cosguner mit einem herrlichen Freistoß kurz vor der Pause zum 2:3 verkürzt. Mit Platz vier zur Rückrunde ist Barnes "voll zufrieden". Die Saison könne man angesichts des riesigen Polsters auf die Abstiegsränge "in Ruhe zu Ende" spielen.

Bereits am Samstag zementierte die SG Hoechst mit dem Auswärtssieg den zweiten Tabellenplatz. Mann des Tages war Dreierpacker Justin Matthews, der nun die Torjägerliste der Liga anführt.

Aufrufe: 010.11.2024, 19:52 Uhr
Hartmut Steindorf/Philipp DurilloAutor