2024-05-08T14:46:11.570Z

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Vor rund einem Jahr wechselte Hans-Werner Grünwald – hier noch beim TSV Weyarn – zum SV Miesbach. „Das war für beide Vereine gut“, sagt er rückblickend.
Vor rund einem Jahr wechselte Hans-Werner Grünwald – hier noch beim TSV Weyarn – zum SV Miesbach. „Das war für beide Vereine gut“, sagt er rückblickend. – Foto: Archiv TP

Grünwald im Wadlbeißer: „SV Miesbach sollte das Ziel Bezirksliga haben“

Miesbachs Trainer im Lokalsport-Podcast

Mit dem SV Miesbach peilt Trainer Hans-Werner Grünwald den Aufstieg in die Bezirksliga an. Im Lokalsport-Podcast Wadlbeißer spricht er auch über seine aktive Laufbahn.

Landkreis – Am heutigen Freitag erscheint die 13. Folge des Waldbeißers, dem Lokalsport-Podcast des Miesbacher Merkur. Hans-Werner Grünwald (58), Trainer des SV Miesbach, spricht darin über das Profigeschäft in München, den Saisonstart im Amateurbereich, die neuen Ligen und Regeln in den unteren Klassen und die Ambitionen des SV.

Der Ex-Profi des TSV 1860 und des FC Bayern München über…

...die Entwicklung im Profigeschäft: „Ich schaue mir inzwischen lieber Spiele im Amateurfußball an. Die Preise für Trikots und TV-Abos sind für den Fan fast nicht mehr zumutbar. Heute gibt es fast keine öffentlichen Trainings mehr, bei uns sind die Zuschauer noch zwei Meter dahintergestanden und haben rein geschrien.“

...die Chancen des FC Bayern auf die Meisterschaft: „Ich hoffe und glaube, dass die Bundesliga wieder spannender wird. Dem FC Bayern werden die 35 bis 40 Tore von Robert Lewandowksi natürlich fehlen. Aber sie werden sich wieder gegen Dortmund und Leverkusen durchsetzen. Ich denke aber, dass das Hauptaugenmerk auf der Champions League liegt, denn das Viertelfinale gegen Villareal hat dort niemandem geschmeckt.“

...die Aufstiegschancen der Münchner Löwen: „Es hat mich gefreut, dass die Löwen die Ziele mit dem Aufstieg heuer offen ausgesprochen wurden. Dass das nicht nur leere Worte waren, hat das erste Spiel in Dresden bereits gezeigt. Ich traue den Löwen den Aufstieg heuer zu. Sie haben einen guten Trainer und eine gute Vereinsführung. Mit dem Kader, den sie im Sommer super verstärkt haben, müsste der Aufstieg heuer zu erreichen sein.“

...seinen Wechsel aus Weyarn nach Miesbach: „Ich habe die Spieler in Weyarn zehn oder 15 Jahre trainiert. Dann kam die Anfrage aus Miesbach, und ich habe das für mich als Möglichkeit gesehen, etwas Neues zu machen. Letztlich war es für beide Vereine gut. Wir haben mit Miesbach den fünften Platz erreicht, die Mannschaften vor uns waren zu stark. Wir haben aber insgesamt eine gute Saison gespielt.“

...die personellen Änderungen beim SV Miesbach: „Wir haben mit Ridvan und Turhan Ulu zwei neue Spieler bekommen, zudem hat Peter Bischoff wieder angefangen, der sich aber leider am letzten Wochenende verletzt hat. Wir sind vom Kader her gut bestückt und können jede Position doppelt besetzen. Wir starten optimistisch in die neue Saison.“

...das Pilotprojekt im Kreis Zugspitze: „Man soll jedem Projekt eine Chance geben. Der neue Modus sorgt für mehr Zuschauer und Stimmung am Platz. Man kann sich keinen Durchhänger erlauben, weil man in der Vorrunde mindestens Platz drei erreichen muss. Wir schauen uns die zwei Jahre an, und dann sehen wir, welche Vor- und Nachteile der Modus hat.“

...die Ambitionen des SV Miesbach: „Ohne Ziele kommt man im Sport nicht weiter. Wir müssen selbstbewusst sein und sagen, wir sind die Kreisstadt und wollen dabei sein, wenn es um die Aufstiegsplätze geht. Wir wollen unter die ersten drei kommen. Eine Kreisstadt kann neben Eishockey auch eine Fußball-Mannschaft vertragen. Wir müssen die Zuschauer neugierig machen. Eine Kreisstadt wie Miesbach sollte das Ziel Bezirksliga haben. Den Ehrgeiz erwarte ich auch von meinen Spielern.“

Wadlbeißer: Alle Folgen des Lokalsport-Podcasts in der Übersicht.

...die Landkreis-Teams in der Kreisliga: „Der Salihamidzic der Kreisliga, Doxi Urban, hat mit seinen Millionen-Transfers, mit denen er Bundesliga- und Bayernliga-Spieler nach Otterfing gelockt hat, dafür gesorgt, dass Otterfing sicherlich zu den Favoriten gehört. Aber auch Kreuth ist ein Kandidat für die ersten drei Plätze.“

...die Wiedereinführung der Zehn-Minuten-Strafe: „Ich musste das in meiner aktiven Zeit einige Male erfahren, und das hat mich auch einen Haufen Geld gekostet. Ich bin kein Befürworter der Zehn-Minuten-Strafe. Ich glaube, dass man bei drei persönlichen Bestrafungen bleiben sollte. Eine vierte bringt eigentlich nur den Schiedsrichter unter Zugzwang. Ich hätte die Zeitstrafe nicht mehr gebraucht. Wir haben sie nicht umsonst vor 40 Jahren abgeschafft.“

...den Einsatz von Frauen in Männerteams: „Wenn ich gesehen habe, wie hübsch die Frauenmannschaft in Weyarn war, dann kann man es den Damen nicht empfehlen bei den Holzhackern mitzuspielen (lacht). Vom Körperlichen her ist das völlig unrealistisch. Es boxen ja auch keine Frauen gegen Männer. Man sieht bei der Europameisterschaft, wie schön Frauenfußball sein kann. Deshalb sollte jeder weiter seine eigenen Ligen haben.“

Aufrufe: 029.7.2022, 07:30 Uhr
Thomas SpieslAutor