
Wenn jeder mindestens einmal gegen jeden gespielt hat, lohnt sich ein erstes Fazit erst so richtig. In der Fußball-Landesliga hat sich zur Saisonhalbzeit schon längst die Spreu vom Weizen getrennt. Die Tabelle ist extrem weit auseinandergezogen und lässt deshalb tief blicken für das Jahr 2026, wenn von Anfang März bis Ende Mai Aufstiegsträume wahr und Abstiegsängste Realität werden. Wir haben zurückgeschaut und wagen gleichzeitig eine Prognose für die 15 verbleibenden Spieltage bis zum 31. Mai 2025.
Es scheint auf einen Zweikampf um die Meisterschaft hinauszulaufen. Der FK Srbija Mannheim und der VfR Mannheim II sind die beiden konstantesten Teams und haben sich zumindest ein wenig vom FV Brühl und dem punktgleichen ASV Eppelheim auf den Rängen drei und vier absetzen können.
Direkt dahinter beendet der ASV Eppelheim das Jahr 2025. Damit konnte und durfte man im Sommer nicht rechnen. Markus Schmid, der die Eppelheimer zur neuen Runde vom langjährigen Trainer Frank Engelhardt übernommen hatte, musste nahezu einen komplett neuen Kader formen. Dies gelang sehr zügig und erfolgreich. 40 Punkte sind ein sehr gutes Zwischenergebnis und lassen zukünftig auf noch mehr hoffen, da die Mannschaft weiteres Entwicklungspotenzial besitzt. In Dennis Geißelmann stellt der Dritte zudem den Toptorjäger mit 20 Treffern.
Der Aufstieg ist deshalb aber (noch) kein Thema in Eppelheim. "Darüber hat bei uns noch keiner geredet und das sollen die Jungs auch nicht", sagte Schmid nach dem Ende der Vorrunde und vor den beiden ausstehenden Punktspiele 2025, die bereits zur Rückrunde gehörten. Da diese beiden Spiele verlorengingen, muss man festhalten, dass dem ASV etwas die Puste ausgegangen ist.
"Wir wussten, dass es nach dem Abgang so routinierter Spieler wie David Bechtel oder Marc Schneckenberger schwierig werden würde", sagt Stefan Ohlheiser. Der Vorsitzende des FC Bammental kann den fünften Platz deshalb realistisch einordnen. Glänzend drauf ist das Offensivduo bestehend als Matteo Olaru und Bent Fellmann, das zusammen 23 Tore erzielt hat.
Es ist eine Art Übergangsjahr, in dem sich die Brecht-Elf befindet, der Klub plant langfristig und dieser Plan sieht die Rückkehr in die Verbandsliga vor. Die moderne Anlage an der Elsenz ist dafür jedenfalls wie geschaffen.
Das gemeinhin als schwierig geltende zweite Jahr nach einem Aufstieg ist bei der SG-SV Lobbach ein ziemlich entspanntes. Als Sechster scheint der Klassenerhalt kein Problem zu werden, doch der Trainer hebt mahnend den Zeigerfinger. "Bevor man nicht 40 Punkte hat, befindet sich jeder noch im Abstiegskampf", sagt Patrick Münkel. Bei derzeit 32 Zählern scheint der zeitige Klassenerhalt im Frühjahr jedoch nur eine Formsache zu sein.
Dank der Drei-Punkte-Regel kann es sehr schnell nach oben gehen. Das hat der FC Dossenheim auf positive Art und Weise erfahren dürfen. Der Aufsteiger stand nach fünf Spieltagen bei lediglich einem Zähler und sehr stark unter Druck. Dann folgten fünf Siege in Serie und der Sprung ins Mittelfeld. "Damit hat es ´Klick´ in unseren Köpfen gemacht und wir haben gesehen, dass wir es können", sagt FCD-Trainer Seydou Sy.
Seine Mannschaft überwintert auf einem starken siebten Platz, doch sicher ist noch nichts. Der Vorsprung auf die Abstiegsrelegation belegt lediglich drei Zähler.
Will man die Halbserie des VfB St.Leon mit einem Wort beschreiben, kommt einem ein "zäh" recht schnell in den Sinn. Es dauerte bis Ende Oktober, ehe der Absteiger zwei Siege in Folge feiern durfte.

Beendet ist das Experiment mit drei gleichberechtigten Trainern. Patrick Vogelbacher ist fortan "nur" noch Co-Trainer beim Regionalligisten FC-Astoria Walldorf. In St.Leon coachen weiterhin Timo Weber und Daniel Bender.
Der Totalumbruch ist größtenteils gelungen. Bei der ersten Mannschaft des ASC Neuenheim blieb nach der letzten Saison sprichwörtlich kein Stein auf dem anderen. Neu-Trainer Linus Sandmann hat die Jungen Wilden schnell zu einer Einheit und als Lohn dafür gibt es einen Nichtabstiegsplatz über die Winterpause. Es ist davon auszugehen, dass sich die Mannschaft weiter positiv entwickelt und den Klassenerhalt erreicht.
Es fehlte häufig das gewisse Etwas. "An unserem Torverhältnis kann man ablesen, dass uns oft das Spielglück gefehlt hat", sagt Steffen Kochendörfer. Der Spielertrainer des FV Nußloch muss mit seiner Mannschaft in der Winterpause einen Neustart durchführen, um in der Rückrunde möglichst früh den Schritt aus der Abstiegszone zu machen.