2024-05-08T11:10:30.900Z

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Heri Ketterl sah zwei ernüchternde Heimauftritte seiner Elf.
Heri Ketterl sah zwei ernüchternde Heimauftritte seiner Elf. – Foto: Redaktion Regensburg

Große Ernüchterung in Bogen: Das Warten nimmt kein Ende...

Der Start in die Frühjahrsrunde mit den so wichtigen Partien gegen die Konkurrenten im Keller verlief enttäuschend. Und nun?

Das Warten in Bogen geht weiter! Mit dem Heim-Doppelpack gegen die Kellerdinder Tegernheim und Regenstauf wollte der TSV eigentlich schwungvoll in die Frühjahrsrunde starten und mit zwei Heimsiegen vorlegen im Kampf um den den Klassenerhalt in der Landesliga Mitte. Rausgekommen ist ein mickriger Punkt. Damit warten die Rautenkicker auch Anfang März immer noch auf den ersten Heimsieg der Saison...


Zumindest einen Zähler konnten die Bogener am gestrigen Dienstagabend noch retten. Mateo Jerkovic glich in der 89. Minute mit seinem ersten Saisontreffer zum 2:2 aus. "Wir hätten noch das 3:2 gemacht, das wurde aber wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt. Zudem hätten wir zwei klare Elfmeter bekommen müssen. Es läuft halt auch einfach nicht für uns", haderte Coach Heri Ketterl nach der Partie mit dem fehlenden Spielglück.


Ein Punkt für die Moral, aber unterm Strich zu wenig. Der TSV kommt nicht vom Fleck, auf das rettende Ufer fehlen vier Punkte. Erschwerend kommt hinzu, dass die Konkurrenz teilweise zwei Partien weniger ausgetragen hat und dementsprechend das Punktekonto noch aufstocken könnte. "Ich war schon auch frustriert", blickt Ketterl am Mittwochmorgen noch einmal auf die Partie zurück und gibt ohne Umschweife zu: "Ganz klar: Nach der guten Vorbereitung hatten wir uns deutlich mehr erhofft." Was Ketterl besonders missfiel: Den Gegnern aus Tegernheim und Regenstauf reichten einfache Mittel, um in Bogen zu Punkten zu kommen: "Tegernheim hat null Fußball gespielt, die haben einfach nur die Bälle rumgeschlagen. Regenstauf hat ebenfalls wenig fürs Spiel getan und lauerte bei Kontern und bei Standards auf seine Chancen. Das hat ihnen aber zu zwei Toren gereicht."

Rettete mit seinem ersten Saisontor zumindest noch einen Punkt gegen Regenstauf: Mateo Jerkovic.
Rettete mit seinem ersten Saisontor zumindest noch einen Punkt gegen Regenstauf: Mateo Jerkovic. – Foto: Redaktion Regensburg


Fünf Gegentore zuhause in zwei Partien gegen direkte Konkurrenten - schlicht zu viele, das weiß auch Ketterl: "Vor allem bei Standards haben wir nicht sauber verteidigt. In der Liga wird viel mit langen Bällen agiert, und dann auf die zweiten Bälle gegangen. Das ist bei unseren Spielern immer noch nicht so in den Köpfen drin, daran haben sie sich immer noch nicht gewohnt." Zudem hat Ketterl ein mentales Problem bei seiner Truppe ausgemacht: "Die Niederlagenserie vom Herbst hat was mit der Psyche der Jungs gemacht. Das ist immer noch in den Köpfen drin. Das wird die Aufgabe von mir und meinen Co-Trainern werden, den Spielern wieder mehr Selbstbewusstsein einzuimpfen, damit wir auch wieder mit einer anderen Körpersprache auftreten."

Mit zwei Siegen zum Start wollten die Bogener auch für eine Aufbruchstimmung sorgen. Das ist nicht geglückt. Herrscht nun schon Resignation unterm Bogenberg? Nein, dafür sind noch zu viele Partien - zehn an der Zahl - zu absolvieren, Ketterl sagt aber auch ehrlich: "Noch ist es nicht soweit, aber irgendwann müssen wir uns wahrscheinlich mit der Relegation anfreunden. Noch können wir es aber schaffen, die Mannschaft ist gut. Die Einstellung der Jungs stimmt mich zuversichtlich, und auch der Fakt, dass wir gestern gegen Regenstauf schon viel weniger Fehler gemacht haben."

Co-Trainer Max Bachl-Staudinger (re.) dürfte auch auf dem Platz noch richtig wichtig werden für den TSV Bogen.
Co-Trainer Max Bachl-Staudinger (re.) dürfte auch auf dem Platz noch richtig wichtig werden für den TSV Bogen. – Foto: Redaktion Regensburg


Dennoch, es wird eng werden für Bogen. Die kommenden Wochen im März haben es in sich. Am Samstag steht der schwere Gang nach Bad Kötzting an den Roten Steg an, dann kommt Tabellenführer und Aufstiegsfavorit Weiden nach Bogen. Anschließend warten die Niederbayern-Duelle gegen Osterhofen und Seebach auf den TSV. Da sind Charaktere gefragt. Einer davon könnte Max Bachl-Staudinger sein. "Max haben wir gestern auf die Sechs gestellt, das hat recht gut ausgesehen. Er wäre auch extrem wichtig als Typ, weil er einer der wenigen ist, die am Platz auch mal laut werden", meint Ketterl und spricht ein weiteres Problem seiner Mannschaft an: Alles gute Kicker, aber halt auch ein wenig zu brav. Im Zentrum vor der Abwehr könnte Bachl-Staudinger mit seiner Erfahrung und Präsenz der Schlüssel zum Erfolg sein für Bogen. Damit es dann endlich auch mit dem ersten Heimsieg klappt...

Aufrufe: 06.3.2024, 10:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor