Grippewelle erfasst Weiden – Chams kuriose Bilanz gegen Hof
Bayernliga Nord, 12. Spieltag: Gebenbacher Klartext soll gegen Fortuna Regensburg fruchten +++ Jahn Regensburg II und Weiden sind Außenseiter +++ Bei Ammerthal zählt nur ein Heimsieg
Fünf der sechs Fünftligisten aus der Oberpfalz sind nach dem ersten Saisondrittel in der unteren Tabellenhälfte der Bayernliga Nord angesiedelt. Weil das (quasi nicht vorhandene) Mittelfeld sehr eng beisammen liegt, könnte das Bild aber in ein oder zwei Wochen schon wieder anders aussehen. Im Grunde hat keine Mannschaft etwas zu verschenken.
Bereits am Freitag macht sich der ASV Cham auf den Weg nach Hof, während die SpVgg SV Weiden auswärts bei Spitzenreiter ATSV Erlangen ein ganz dickes Brett zu bohren hat. Die noch sieglose DJK Gebenbach macht am Samstag den Gastgeber für den sich im Aufwand befindlichen SV Fortuna Regensburg. Klarer Außenseiter ist der SSV Jahn Regensburg II im Heimspiel gegen Eichstätt. Und schließlich visiert die DJK Ammerthal am Sonntag einen Heimdreier gegen Tabellenschlusslicht Karlburg an. Die Vorberichte.
Fr., 20.09.2024, 17:30 Uhr
Wiedersehen mit ehemaligen Mitspielern und Weggefährten gibt es in der Bayernliga Nord zuhauf. Eines steht dem Chamer Trainer Faruk Maloku bevor. Während der Saison 2014/15 zeichnete sich Maloku als Chefanweiser der SpVgg Bayern Hof verantwortlich. An die alte Wirkungsstätte reist er mit dem ASV Cham (12., 12) am morgigen Freitag. Der Weidener weiß also was er sagt, wenn er verdeutlicht: „Im Stadion Grüne Au zu spielen ist immer ein besonderes Highlight“. Daher ist vor dem Match klar: „Wir freuen uns auf das Freitagabendspiel gegen einen starken Gegner“, so Maloku, der sich der Schwere dieser Aufgabe bewusst ist. Bayern Hof (14., 12) um Neuzugang Emir Terakaj – dem Ex-Gebenbacher – steht in der Tabelle punktgleich mit Cham da. Dementsprechend darf durchaus von einem sogenannten „Sechs-Punkte-Spiel“ gesprochen werden. Der Sieger landet einen kleinen Befreiungsschlag in der so engen Liga. Kurios: Die letzten vier Aufeinandertreffen dieser beiden Mannschaften mündeten alle in einer Punkteteilung – zuletzt dreimal hintereinander in einem 1:1. Bei den letzte Woche spielfreien Oberpfälzern (Absage wegen Regens) wird es darum gehen, an die positiven Auftritte gegen Jahn Regensburg II (4:1) und den ATSV Erlangen (1:1) anzuknüpfen. Auf keinen Fall will man mit leeren Händen aus diesem wichtigen Spiel herausgehen. „Unser Kader ist bis auf Max Bauer vollzählig, alle Spieler sind fit“, gibt Maloku beim Thema Ausfälle grünes Licht.
Fr., 20.09.2024, 19:00 Uhr
„Wir können nicht mehr Motivation haben, als zum Spitzenreiter nach Erlangen zu fahren und schon wieder das Topspiel des Spieltages zu bestreiten“, betont der Chefcoach der SpVgg SV Weiden (5., 19) Michael Riester vor der Partie am Freitagabend bei Spitzenreiter ATSV Erlangen (28). Bei Weiden hat eine Erkältungswelle eingeschlagen. „Igli Cami, Martin Ruda, Patryk Bytomski, Christoph Sibler und Adrian Hoti trainierten die Woche gar nicht. Daher werden wir sehen, wer sich am Freitag fit melden wird“, so Riester. Weiterhin wird Stürmer Stefan Pühler ausfallen. „Mit seiner Oberschenkelverletzung wird er es noch nicht in den Kader schaffen. Insgesamt schmerzt und schwächt uns das schon extrem.“ Nichtsdestotrotz ist Riester guter Dinge: „Wir gehen das Spiel gegen den Tabellenersten positiv an. Wir wollen jedes Spiel gewinnen, selbst wenn es die aktuell stärkste Mannschaft der Liga ist.“ Weiter betont er: „Die Stimmung hinsichtlich dieses Topspiels sehe ich auch meinen Spielern an. Sie wollen sich für die intensiven Wochen belohnen.“ Nach dem späten 1:1 gegen Jahn Regensburg II am vergangenen Freitag und nun drei Unentschieden in Folge, fühlt es sich bei der SpVgg SV Weiden derzeit so an, als würde sie auf der Stelle treten. Gegen Erlangen kann der Aufsteiger aber befreit aufspielen, denn Favorit sind die Hausherren. Sie sind glänzend in die Saison gekommen und haben sich augenscheinlich gut verstärken können. Dennoch werden die Wasserwerkler alles dafür tun, ihren Ungeschlagen-Lauf weiter fortzuführen.
Sa., 21.09.2024, 13:00 Uhr
Nach einer Ampelkarte schwammen der Teenie-Truppe des SSV Jahn II (15., 9) im gestrigen Nachholspiel die Felle davon. Am Ende setzte es gegen den Würzburger FV eine deftige 1:5-Pleite. In Gleichzahl war man zuvor sehr gut drin im Spiel. Diese Schlappe gilt es auszubügeln, schließlich brauchen die Regensburger dringend Punkte. Daheim gegen Titelanwärter VfB Eichstätt (2., 25) steckt das Team von Cheftrainer Christian Jank allerdings in der Rolle des Außenseiters. Trotzdem gibt Jank ein klares Ziel aus: „Unser Ziel gegen den Titelaspiranten Eichstätt ist es, mit viel Energie, hoher Laufbereitschaft und hoher Intensität zu agieren, um unser Heimspiel zu gewinnen.“ Für dieses Vorhaben stehen genau wie am Mittwoch Adrian Nagel, Homam Mahmoud, Manuel Reiß und der erkrankte Christian Zimmermann nicht zur Verfügung.
Sa., 21.09.2024, 15:00 Uhr
Elf Spiele, null Siege – bei der DJK Gebenbach (17., 5) schrillen die Alarmglocken. Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Doch die so schmerzhafte Momentaufnahme soll nur genau das bleiben, eine Momentaufnahme. Ein erstes Erfolgserlebnis würde sicherlich gewisse Barrieren lösen – fußballerisch wie mental. Gelingen soll das am Samstag gegen den SV Fortuna Regensburg (13., 12). An den kommenden Gegner haben die Gebenbacher gute Erinnerungen, gewannen sie letzte Saison doch sowohl Hin- als auch Rückspiel. „Wir haben diese Woche Klartext gesprochen und auch das, was gegen Ingolstadt passiert ist, ausgewertet“, berichtet DJK-Coach Kai Hempel. Grundsätzlich sei egal, welcher Gegner am Wochenende komme. „Wenn wir so wie vor allem in der zweiten Halbzeit gegen Ingolstadt agieren, wird es auch gegen einen Bezirksligisten schwierig. Es gibt nicht mehr viel zu reden, das haben wir in den letzten Wochen genug“, findet Hempel vor diesem Heimspiel klare Worte. Neben Keeper Christoph Lindner wird Patrick Hofmann nochmal pausieren müssen. Dafür hofft das Gebenbacher Trainerteam, dass Kapitän Jan Fischer nach einmonatiger Zwangspause wieder eine Option für den Kader sein wird. Außerdem sind drei Akteure angeschlagen, deren Einsatz sich kurzfristig entscheidet.
Völlig gegensätzlich dazu gestaltet sich das momentane Stimmungsbild bei Fortuna Regensburg. Seit sechs Ligaspielen ist die Morina-Truppe ungeschlagen, seit drei Spielen ohne Gegentor. Weil die Partie gegen Kornburg auch im zweiten Anlauf nicht stattfinden konnte, hat die Mannschaft eine „normale“ Trainingswoche absolvieren können. Auch abseits des grünen Rasens gibt es erfreuliche Nachrichten: Chefcoach Arber Morina wurde diese Woche zum ersten Mal Vater. Weitere Zusatz-Motivation: Mit Gebenbach haben die Fortunen angesichts der völlig verdienten 0:4-Auswärtsklatsche vom April noch eine kleine Rechnung offen. „Ziel sind drei Punkte. Gebenbach spielt seit Jahren in der Bayernliga und ist daher extrem erfahren. Sie haben sich bisher in nahezu allen Spielen unter Wert verkauft, daher müssen wir das Ganze auf alle Fälle hundert Prozent ernst nehmen. Denn wenn wir den Gegner unterschätzen, werden wir ein Riesenproblem haben“, misst Fortunas spielender Co-Trainer Luca Altenstrasser den Kontrahenten nicht am aktuellen Tabellenstand. „Wir sind topmotiviert und freuen uns auf das Spiel.“ Bei den Domstädtern ist Jakob Klier aus dem Urlaub zurückgekehrt. Ansonsten bleibt personell alles beim Alten. Bei einem angeschlagenen Kandidaten bleibt das heutige Abschlusstraining abzuwarten.
So., 22.09.2024, 15:00 Uhr
Ähnlich wie in Gebenbach wurde auch bei der DJK Ammerthal (11., 12) in den letzten Tagen viel miteinander gesprochen. Die Fehler der vergangenen Spiele wurden aufgezeigt und aufgearbeitet. Eine Woche nach der späten und bitteren 1:2-Auswärtsniederlage in Münchberg bekommt es die Gündogan-/Schlicker-Crew diesen Sonntag mit einem weiteren „Kellerkind“ zu tun. Schon allein wegen ihres eigenen, jüngsten Ergebnisses werden die Hausherren den Tabellenletzten TSV Karlburg (18., 3) keinesfalls unterschätzen. Warnende Worte kommen von Serdal Gündogan, Teil des Ammerthaler Trainerduos. Dieser erklärt: „Karlburg wird von uns, wie schon Münchberg beim letzten Spiel, nicht unterschätzt. Wir haben unsere Defizite aufgearbeitet und genug geredet unter der Woche. Nun geht es um das Umsetzen auf dem Platz.“ Und weiter fährt Gündogan fort: „Dass es in der Bayernliga absolut kein leichtes Spiel gibt und wir immer am Limit spielen müssen um erfolgreich sein zu können, ist uns bewusst. Dennoch ist für uns ein Sieg am Sonntag Pflicht.“ Insgesamt sechs Spieler müssen auf DJK-Seite ersetzt werden: Die verletzten Fabian Helleder und Mario Plott, dazu Leon Rukiqi (im Aufbautraining), Martin Popp (Gehirnerschütterung), der rotgesperrte Daniel Gömmel (rotgesperrt) und der privat verhinderte Oluwatobi Joseph.