2024-05-02T16:12:49.858Z

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Mit der Errichtung eines Kunstrasenplatzes sind nicht gleich alle Probleme gelöst.
Mit der Errichtung eines Kunstrasenplatzes sind nicht gleich alle Probleme gelöst. – Foto: Sascha Köppen

Granulat-Problem in Oberhausen: Vier Kunstrasenplätze betroffen

Hitze und Regen haben das Kunststoffgranulat verklumpt. Auf vier Plätzen im Stadtgebiet werden Schuhe unbrauchbar, vor allem aber besteht ein Verletzungsrisiko. Die Lösung lässt noch auf sich warten.

Das Kunststoff-Granulat, das bis vor wenigen Jahren nahezu ausschließlich auf Kunstrasenspielfächen verwendet wurde, ist schon seit einer ganzen Weile in Verruf geraten. Denn inzwischen ist bekannt, dass durch dieses Material Mikroplastik ins Grundwasser gelangt, ein äußerst unschöner Nebeneffekt des bunten Treibens auf dem Fußballplatz. Aktuell gibt es in Oberhausen mit dem Granulat aber noch ein ganz anderes Problem.

Denn wie die NRZ in ihrer Online-Ausgabe berichtet, sind vier Kunstrasenfelder in der Stadt aufgrund dieses Granulates praktisch unbespielbar. Durch Hitze und Regen, auch wenn die Temperaturen in diesem Sommer auf Strecke gesehen gar nicht so hoch waren, hat sich das Granulat verklumpt und bleibt unter den Schuhen hängen, die dadurch unbrauchbar werden. Zudem besteht dadurch auch ein erhebliches Verletzungsrisiko.

Aufgeworfen hat die Diskussion der Schiedsrichter Stefano Impellizzeri, der beim Spiel von Adler Oberhausen am Sonntag an der Concordiastraße bemerkte, was da mit seinen Schuhen passiert war. Er beschreibt dort den Zustand, als sei er durch "Unmengen von Kaugummi gewatet". Neben der Schuh-Problematik habe der Schiri auch einen Spieler beobachtet, der deswegen umgeknickt sei.

Lösung erst im Oktober

Das Problem betrifft aber auch drei weitere Sportplätze im Stadtgebiet, nämlich an der Lindnerstraße 2b, den Wolfgang-Hoffmann-Platz und auch den im Schönefeld. Der Stadt ist das Problem der NRZ zufolge bekannt, doch erst ab Oktober könnten die betroffenen Plätze saniert werden. Bis dahin sollen die Sportflächen täglich gereinigt werden und den Vereinen alternative Spielorte angeboten werden. Von einer Sperrung ist trotz der Umstände wohl nicht die Rede. Ersatzweise soll dann künftig Sand zum Einsatz kommen.

Schon seit Jahren wird über ein Verbot des Kunststoffgranulats diskutiert. Überhaupt verwendet wurde es, weil es die besten Spieleigenschaften bietet. inzwischen wurden jedoch auch etwa mit Korkgranulat sehr gute Erfahrungen gemacht. Mehr als 5000 Kunstrasenspielfelder gibt es inzwischen in Deutschland, Kleinfelder kommen da noch hinzu. Wird nur mit Sand gearbeitet, erhöht sich das Risiko von Schürfungen, reiner Kork ist witterungsanfälliger und muss häufiger nachgefüllt werden. Auch die Option, den Platz nicht zu verfüllen, hat Nachteile, denn dann muss dieser wie Echtrasen regelmäßig gewässert werden, damit er nicht stumpf wird. Also alles gar nicht so einfach.

Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit Kunststoffgranulat gemacht? Dann schreibt an fupa@rp-digital.de, gerne auch zu anderen Erfahrungen mit verschiedenen Granulaten.

Aufrufe: 018.8.2023, 13:45 Uhr
Sascha KöppenAutor