In der Kreisklasse jubelt der TSV Gräfelfing bei der spielerisch überlegenen SVP-Reserve. Der TSV führt die Liga nach dem Sieg weiter an.
SV Planegg-Krailling II – TSV Gräfelfing 0:1 (0:1) Tor: 0:1 Fischer (31.)
„Der TSV Gräfelfing lebt“, verkündete Trainer Andreas Gries nach dem Sieg seiner Mannschaft im Lokalduell bei der SVP-Reserve stolz. Zahlreiche Anhänger beider Mannschaften hatten am Freitagabend für eine hervorragende Derby-Stimmung auf dem Kunstrasen an der Hofmarkstraße gesorgt. „Ein Abendspiel bei Flutlicht, dann ist zum Anpfiff auch noch so ein bisschen Nebel aufgezogen. Es war mal wieder ein richtig schönes Stück Fußballromantik“, resümierte Gries. Was den Wölfe-Coach besonders freute, war der Umstand, dass das Derby in beiden Lagern wohl wieder erheblich an Bedeutung gewonnen habe. „In den letzten Jahren ist das Ganze ja so ein wenig eingeschlafen. Die Atmosphäre am Freitag hat gezeigt, dass auch der SVP diese Rivalität wieder sehr ernst nimmt. Gräfelfing ist wieder zurück, das ist sehr wichtig für uns“, erklärte das TSV-Urgestein.
Im Sommer hatte ein großer Umbruch im Verein stattgefunden, der von der Abteilungsführung bis zur ersten Mannschaft gereicht hatte. Der Führungswechsel habe auch den Leistungsschub im Vergleich zum Vorjahr begünstigt, wie der Coach meinte: „Wir haben die Aufbruchstimmung mitgenommen. Auch wenn wir nicht immer die höchste spielerische Note einbringen, hängen sich alle jedes Wochenende voll rein“, sagte Gries: „Wir sind aktuell eine Mannschaft voller Mentalitätsmonster, davor ziehe ich meinen Hut.“ So auch am Freitag, der Erfolg beim SVP sei ein absoluter „Kampfsieg“ gewesen. „Man muss schon ehrlich sein, Planegg war spielerisch besser“, gab Gries zu.
Dies sah auch SVP-Trainer Stefan Suchanke so: „Es war Wahnsinn. Gräfelfing hatte einen einzigen ernsthaften Schuss. Wir dagegen haben unzählige Großchancen, bringen aber keinen über die Linie.“ Bis auf die Chancenverwertung konnte der ratlose Coach seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. „Wir haben Emotionen gezeigt und gekämpft. Am Ende belohnen wir uns nur einfach nicht“, so Suchanke.
Bereits im ersten Durchgang war Planegg spielbestimmend aufgetreten und durch Moriz van Boyen, Leihgabe aus der ersten Mannschaft, erstmals am Innenpfosten gescheitert. Nach einer guten halben Stunde gingen dann aber die Gäste in Führung: Ein Angriff über die linke Außenbahn fand letztlich Jan Fischer, der zum 1:0 einnetzte. „In der Phase haben wir uns dann so ein bisschen gefangen“, befand Gries. Im zweiten Durchgang zeigte sich dann aber ein ähnliches Bild wie in der Anfangsphase. Die Hausherren liefen weiter an, vergaben aber reihenweise Möglichkeiten. Seinen Höhepunkt fand der Chancenwucher, als der Ball nach einem erneuten Aluminium-Abpraller im Strafraum Guglielmo Statello vor die Füße viel, dieser aber über das leere Tor zielte. „Es war zum Verzweifeln. Uns fehlt einfach so ein richtiger Knipser“, sagte Suchanke.
Mit den „überragend unterstützenden“ (Gries) Auswärtsfans im Rücken verteidigte Gräfelfing bis in die Schlussphase maximal leidenschaftlich und brachte den knappen Derbysieg ins Ziel. Durch den Erfolg verteidigten die Wölfe außerdem die Tabellenführung in der Kreisklasse 3.