2024-05-02T16:12:49.858Z

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Das HUbert-Houben-Stadion könnte Trainingsstätte während der Frauen-WM 2027 sein.
Das HUbert-Houben-Stadion könnte Trainingsstätte während der Frauen-WM 2027 sein. – Foto: Sascha Köppen

Goch Trainingsort für Frauen-WM 2027?

Der DFB hat angefragt, ob das Hubert-Houben-Stadion zur Verfügung stünde, falls die FIFA-WM der Frauen 2027 unter anderem in Deutschland stattfände. Die Stadt ist begeistert, die Fußballvereine freuen sich.

Diese Dringlichkeitsentscheidung hat der Rat Goch in seiner jüngsten Sitzung gerne abgesegnet: Es wurde beschlossen, den Bürgermeister zu beauftragen, das Hubert-Houben-Stadion als Trainingsstätte für die mögliche Ausrichtung der FIFA-Frauen-Weltmeisterschaft 2027 zur Verfügung zu stellen. Das hat Ulrich Knickrehm gemeinsam mit dem BFG-Fraktionschef eigentlich schon getan, deshalb ging es um eine nachträgliche Genehmigung durch den Rat. Die war natürlich reine Formsache, denn sollte die WM in der Region stattfinden, wäre es natürlich eine Ehrensache, das Turnier unterstützen zu können.

Der niederländische Nationalverband, der belgische Nationalverband und der DFB möchten sich gemeinsam um die Ausrichtung der Frauen-Weltmeisterschaft 2027 unter dem Motto „BreakingNewGround“ bewerben. Austragungsorte sollen auf deutscher Seite Dortmund, Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen sein. Eigentlich sollte auch Duisburg (statt Gelsenkirchen) dabei sein, die Stadt hat aber die Bewerbung zurückgezogen. 32 Mannschaften werden dabei sein, da können die Niederlande mit Spielstätten in Amsterdam, Eindhoven (liegt Goch am nächsten), Heerenveen, Enschede und Rotterdam helfen. Belgien bietet Anderlecht (Brüssel), Charleroi, Genk und Gent.

Erst am 17. Mai wird der FIFA-Kongress in Bangkok darüber entscheiden, welches Land oder welche Ländergruppe Ausrichter sein darf. Konkurrenten sind Brasilien und die USA mit Mexiko. Dass Deutschland im Jahr 2011 nach den WM-Siegen von 2003 und 2007 erfolgreicher Ausrichter war, beflügelt den Optimismus mancher, andererseits bedeutete das frühe WM-Aus in Australien und Neuseeland 2023 einen Tiefschlag. Wie auch immer: Sollte es einen Zuschlag für die europäische Bewerbung geben, will Goch (am Rande) dabei sein.

Euphorie vor Ort

Diese Aussicht begeistert natürlich nicht zuletzt die örtlichen Fußballvereine. Allen voran Viktoria, in deren Stadion das Ganze ja stattfinden würde. Karl-Heinz Bremer, der Vorsitzende, freut sich umso mehr, dass im kommenden Jahr die seit Jahren beantragten neuen Umkleiden nebst Duschen und Toiletten gebaut werden. „Wir könnten den Frauen also eine tolle Anlage bieten, und das sieht der DFB offenbar auch, wie seine Anfrage zeigt. Wir verstehen das als hohe Wertschätzung unseres Stadions. Immerhin war die Junioren-Nationalmannschaft der Männer auch schon mal da und war offenbar zufrieden.“ Damals, 2018, guckten sich viele Zuschauer das U20-Länderspiel an. „Bei den Frauen wäre das nicht anders, davon bin ich überzeugt“, sagt Bremer. Insbesondere der Nachwuchs könnte sich bestimmt einiges abgucken und von den Spielerinnen lernen. „Es ist toll, was da inzwischen bei den Frauen abgeht.“ Dass Viktoria keine Frauenmannschaften hat, bedauert Bremer, aber schon mit Männern und der Jugend seien die Trainingszeiten komplett ausgebucht. Bei schlechtem Wetter genüge ein Kunstrasenplatz schon lange nicht mehr, man warte dringend auf einen zweiten.

Bei den Kollegen in Pfalzdorf war die Nachricht noch gar nicht angekommen, aber Alemannias Vorsitzender ist sehr erfreut, immerhin hat der Verein zwei Frauenmannschaften im Spielbetrieb. Jürgen Kamps sagt: „Das wäre eine gute Sache, wenn die DFB-Bewerbung berücksichtigt würde und Goch Trainingsort wäre. Der Frauenfußball hat eine so tolle Entwicklung genommen, die fußballerische Qualität ist enorm gestiegen. Unsere Spielerinnen sind im Verein total integriert und zu 100 Prozent akzeptiert. Wir sind eine echte Gemeinschaft, es ist normal, dass Männer die Frauen trainieren oder eine Frau das Fitnesstraining für unsere erste Herrenmannschaft macht. Das ist alles ganz prima.“ Kamps und seine Mitstreiter würden sich die Nationalspielerinnen sehr gerne anschauen.

Das gilt auch für Fredda Zeegers. Die Co-Trainerin der ersten Pfalzdorfer Damenmannschaft findet die Vorstellung, dass sich solch hochklassige Fußballerinnen im Viktoria-Stadion beim freien Spiel zeigen, „sehr interessant“. Und sie findet es auch gut, dass die Stadt dafür ihr Okay gibt. „Klar, dass da viele Leute zuschauen werden, meine Mädels natürlich unbedingt.“ Zeegers hat, nachdem sie als Zwölfjährige anfing, bis vor zehn Jahren bei verschiedenen Vereinen in der Umgebung gespielt und ist dann Trainerin geworden. „Chef“ der Pfalzdorfer Frauen ist Mischa Blenkers. Nun könne man nur noch abwarten, bis die FIFA die Entscheidung trifft. Aber Vorfreude ist ja immer besonders schön.

Aufrufe: 031.12.2023, 10:00 Uhr
RP / Anja SettnikAutor