2025-02-04T14:35:38.952Z

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Kicken auf dem Ascheplatz von Concordia Goch ist kein Vergnügen.
Kicken auf dem Ascheplatz von Concordia Goch ist kein Vergnügen. – Foto: Nils Nellissen

Goch: Neuer Kunstrasen für 1,4 Millionen Euro

Im Sportausschuss wurden die geplanten Investitionen für die städtischen Sportanlagen vorgestellt. Worauf sich die Sportler einstellen können und was die Verwaltung noch erarbeiten muss.

Ein spontaner Besuch des Concordia-Geländes in Goch offenbart das Problem: Der Ascheplatz steht stellenweise unter Wasser, man möchte sich nicht vorstellen, dort Fußball zu spielen. Im Vergleich zu anderen Vereinen und deren Möglichkeiten für Training und Spielbetrieb stehen die „Grünen“ in Goch schon lange schlecht da. Das soll sich aber bald ändern: Im Sportausschuss stellte Gero Guntlisbergen die geplanten Investitionen in die städtischen Sportanlagen vor. Und da wird die Concordia mit Abstand am großzügigsten bedacht: Für 2025 und 2026 sind rund 1,4 Millionen Euro für einen Kunstrasenplatz im Haushalt eingeplant. 460.000 Euro in diesem Jahr und 930.000 als Verpflichtungsermächtigung für 2026.

Ab November Training kein Spaß

Spielertrainer André Küppers weiß, wie wichtig die Neugestaltung des Platzes ist. „Weil die Flutlichtanlage auf dem Rasenplatz nicht ausreicht, müssen wir praktisch von November bis Ostern auf dem Ascheplatz spielen. Wegen Unbespielbarkeit des Platzes ist das nach Schlechtwetterphasen oft nicht möglich, und dann gibt es nur den Ascheplatz. Den kann man aber gerade dem Nachwuchs kaum anbieten: Das Verletzungsrisiko ist groß, die Motivation der Kinder sinkt. Wenn wir Interessenten zum Probetraining einladen, kommen die ein paarmal und bleiben dann weg. Wegen der schlechten Infrastruktur haben wir erhebliche Nachwuchsprobleme.“

Concordia ist nicht der einzige Verein, der auf bessere Bedingungen hoffen kann; auch für die Platzanlage Hubert-Houben-Straße soll Geld in die Hand genommen werden. „Dort planen wir die Erneuerung der Deckschicht auf dem bestehenden Kunstrasenplatz“, erklärt Guntlisbergen als Fachbereichsleiter Bauen und Liegenschaften. Der Kunstrasenplatz von Viktoria stamme aus dem Jahr 2010, nach 15 Jahren müsse er saniert werden. Dazu stehen 315.000 Euro im Haushaltsansatz.

Auch in Pfalzdorf passiert etwas

Eine etwas kleinere Investition betrifft die Anlage von Alemannia Pfalzdorf: Das dortige Platzhaus soll mit neuen Duschen ausgestattet werden. Man hoffe, im Herbst beginnen zu können, im kommenden Sommer dürfte dann zeitgemäße Körperpflege nach dem Sport möglich sein. Kostenpunkt: 105.000 Euro.

Kein direktes Sportthema, aber eines, das in die Zuständigkeit des Ausschusses für Sport, Freizeit und Tourismus fällt: der lange geplante Pumptrack. Der sollte eigentlich aus Mitteln der Sportförderung längst realisiert sein, inzwischen hat man aber beschlossen, das Projekt mit Geld aus dem städtischen Entwicklungsprogramm ISEK zu finanzieren. „Wir sind jetzt so weit, die Planung EU-weit auszuschreiben“, so Guntlisbergen. Frühestens 2026, vermutlich eher 2027 können die ersten Runden mit Dirtbikes, BMX-Rädern oder Scootern gedreht werden. Skater sollen ihre kleine Extra-Anlage bekommen. Nach derzeitiger Planung ohne Geräte oder Hindernisse.

Realisiert werden soll der Pumptrack übrigens auf dem Gelände des früheren Verkehrskindergartens im Stadtpark. Der liegt seit vielen Jahren brach, für nicht wenige Gocher und den Verein „Stadtpark e.V.“ ein Ärgernis. Die „Deutsche Bucht“, der Park-Zipfel, an dem die beiden Niers-Arme zusammenfließen, soll in absehbarer Zeit ebenfalls wieder einen Aufenthaltscharakter bekommen – wie ja der ganze Stadtpark in die Gegenwart überführt werden soll. Erst einmal wird jetzt allerdings der 150 Meter lange Pumptrack angegangen. 70.000 Euro in diesem Jahr und 22.000 Euro als Verpflichtungsermächtigung für 2026 sind dafür eingeplant.

Aus der Politik kam die Anfrage, ob nicht auch Geld für die Renovierung der Turnhallen von Nierswalde und Pfalzdorf nötig sei, wenn die Flüchtlinge dort wieder raus sind (wofür es noch keinen Termin gibt). Die Bürger der Ortschaften warten darauf, ihre Hallen wieder für Sport und andere Veranstaltungen nutzen zu können. Da musste Guntlisbergenallerdings enttäuschen: Mehr als ein neuer Anstrich nach dem Ausräumen sei nicht drin.

Aufrufe: 031.1.2025, 15:00 Uhr
RP / Anja SettnikAutor