Fünf Spiele vor dem Ende und ungeschlagen: Spvgg Renningen ist Meister

Fünf Spieltage vor Saisonende führt die Spvgg Renningen die Kreisliga A2 Enz/Murr mit 16 Punkte Vorsprung an und steht somit bereits als Meister fest. Herzlichen Glückwunsch!! Der Coach gibt Einblicke in die bisherige Saison und die Meisterfeier nach dem Spiel am Sonntag. FuPa hat mit Trainer Marcel Pfeffer gesprochen.

FuPa: Nach eurem Spiel am Wochenende steht es fest: ihr seid Meister der Kreisliga A2 Enz/Murr und steigt damit in die Bezirksliga auf. Wie stolz macht es dich als Trainer die Meisterschaft erreicht zu haben?

Marcel Pfeffer: Ich bin mega stolz auf meine Mannschaft. Ich bin in der vergangenen Saison ja ungeplant als Trainer für die letzten 6 Spiele eingesprungen und wir haben erst mit dem letzten Spiel den Verbleib in der Kreisliga A geschafft. Und nachdem dann auch die Vorbereitung auf diese Saison durch viele verletzungs-und urlaubsbedingte Ausfälle und schlechte Vorbereitungsspiele alles andere als optimal verlaufen ist, waren die Erwartungen doch etwas gedämpft. Ein Platz im vorderen Mittelfeld wurde aber dennoch als Ziel angepeilt. Was die Mannschaft nun aber erreicht hat, ist einfach unglaublich.

FuPa: Was sind deiner Meinung nach die Gründe, dass Renningen nach einigen Jahren im Tabellenmittelfeld nun so erfolgreich und früh zum Titel kommt?

Marcel Pfeffer: Zunächst haben wir uns natürlich vor der Saison und auch in der Winterpause mit Spielern verstärkt, die ich alle gut kannte und wusste, dass sie uns weiterhelfen werden. Und als wir dann plötzlich die ersten drei Spiele gegen stark eingeschätzte Teams aus Rutesheim, WeilderStadt und Flacht gewonnen hatten, entstand eine nicht vorhersehbare Euphorie und das Selbstvertrauen der Spieler wuchs von Spiel zu Spiel und von Sieg zu Sieg. Die Spieler lernten mehr und mehr die taktischen Vorgaben umzusetzen und zusammen mit den bekannten Basics , wie Wille, Leidenschaft und Laufbereitschaft wurde die Mannschaft zu einer stabiler, verschworenen Einheit, an denen sich die Gegner die Zähne ausbissen. Und als selbst Spiele gegen harte Konkurrenten und Meisterschaftsfavoriten, wie in Tamm und in Gebersheim, gewonnen wurden, als wir nicht unbedingt die bessere Mannschaft waren, da kamen erste Hoffnungen auf, sogar ganz oben mitspielen zu können. Erst recht als dann besagte Konkurrenten Punkte liegen liessen , wir 8 Siege hintereinander feierten und mit 7 Punkten Vorsprung als Tabellenführer in die Winterpause gingen. Jetzt hatten die Jungs „Blut geleckt“, weil sie wussten, wir können alle schlagen. Selbst Ausfälle wichtiger Spieler im Verlaufe der Saison konnte uns nicht aufhalten, denn unser breit besetzter Kader konnte dies auffangen. Nach der Winterpause wurden wir natürlich zu den Gejagten und jeder wollte dem Tabellenführer die erste Niederlage beibringen. Bis heute hat die Mannschaft diesen Nimbus zäh verteidigt und letztendlich den Vorsprung auf jetzt 16 Punkte , bei noch 5 ausstehenden Spielen vergrößert.

FuPa: Habt ihr nach dem Spiel am Sonntag schon ausgiebig gefeiert oder steht das noch an?

Marcel Pfeffer: Die Situation, 5 Spieltage vor Schluss schon Meister zu sein, ist auch für mich neu und etwas anderes, wie ich schon von den Meisterfeiern bei der A-Jugend der SKV Rutesheim oder dem SV Gebersheim gewohnt war. Die Feiern werden wohl bis zur Meisterwimpelübergabe am letzten Spieltag zuhause gegen den TSV Heimsheim anhalten. Nach diesem Spiel soll dann auch die offizielle und große Aufstiegsparty steigen. Für diesen Tag hat sich der Verein wirklich etwas tolles einfallen lassen. Was aber bereits am Sonntag in Renningen, nach dem Spiel in Kornwestheim, abging, ist ja fast nicht mehr zu toppen. Nur so viel, es ging bis mitten in die Nacht …

FuPa: Ihr seid in der laufenden Runde noch ungeschlagen und habt 18 Siege aus 21 Spielen erreicht. Wollt ihr diese Spielzeit noch unbezwungen bleiben oder was sind die Zielsetzungen für die restlichen Spiele?

Marcel Pfeffer: Wir werden auch in diese Spiele gehen (wie in jedes andere davor) um es zu gewinnen. Das gebührt schon der Fairness den Mannschaften gegenüber, die sich noch im Abstiegskampf befinden. Natürlich wird der ein oder andere Ergänzungsspieler mehr Einsatzzeit bekommen wie zuvor. Das haben sich die Jungs einfach verdient! Dadurch sind wir aber als Mannschaft nicht schwächer, denn gerade unser breiter Kader hat sehr viel zum Erfolg beigetragen.

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FuPa: Was war das Highlight für dich in dieser Saison?

Marcel Pfeffer: Trotz des sportlichen Erfolgs, war für mich persönlich natürlich meine Hochzeit das absolute Highlight. Was ich damit an dieser Stelle verbinden möchte, ist mein grosser Dank an meine Frau und die Familie. Ohne das Verständnis und die Unterstützung der Familie für mein Hobby ,ist so eine Trainertätigkeit, selbst in der Kreisliga A und nächste Saison in der Bezirksliga nicht zu stemmen. Rein sportlich gesehen gibt es nicht dieses eine Highlight. Die komplette Saison war bis hierher außergewöhnlich. Einen Punkt möchte ich trotzdem nennen: Wie sich die Jungs, die relativ wenig Spielzeit erhalten haben, nie haben hängen lassen, immer weiter gepuscht haben war und ist außergewöhnlich. In dieser Form habe ich das in mittlerweile 15 Jahren Trainerarbeit noch nicht erlebt.

FuPa: Gibt es Spieler, die du besonders hervorheben willst?

Marcel Pfeffer: Es gibt in der Mannschaft sicherlich mehrere Spieler, die in bestimmten Situationen den Unterschied ausmachen. Über die Saison betrachtet, hat aber jeder Spieler seinen Beitrag geleistet, ganz besonders auch die, die (wie bereits angesprochen) immer geduldig auf der Bank auf ihren Einsatz gewartet haben. Ich hebe also keinen Spieler namentlich hervor, sondern nur das Team gewinnt eine Meisterschaft, nicht der einzelne Spieler.

FuPa: Wie geht es für euch in der kommenden Saison weiter? Was sind eure Ziele in der Bezirksliga?

Marcel Pfeffer: Es hört sich zwar abgedroschen an, aber zunächst sollte natürlich der Nichtabstieg unser Ziel sein. Wir müssen uns zunächst erstmal in der Liga zurechtfinden und unser Spiel an die Spielstärke der Liga adaptieren. Natürlich freuen wir uns auf die Derbys gegen Leonberg/Eltingen, Merklingen. Der Kern unserer Mannschaft wird zusammenbleiben, aber in der Kaderbreite haben wir doch einige Abgänge (berufs- und studiumsbedingte Ortswechsel, Wechsel zur 2. Mannschaft,Karriereende, Vereinswechsel) zu verzeichnen. Den Umbruch werden wir durch einige Neuzugänge , die teilweise schon feststehen bzw. noch in Gesprächen sind, kompensieren. Ich bin aber optimistisch, dass wir für die Bezirksliga eine schlagkräftige Mannschaft auf die Beine stellen werden.

FuPa: Falls du zusätzlich noch irgendwas zu eurer Saison sagen möchtest, darfst du es gerne auch loswerden:

Marcel Pfeffer: Es liegt mir sehr am Herzen, dass ich mich an dieser Stelle auch öffentlich bei der Mannschaft , meinen Co-Trainern und meinem Betreuungsteam recht herzlich für die überragende Unterstützung bedanken darf. Darüberhinaus gilt mein Dank allen denen, die im Vorder- oder Hintergrund ( sei es die Abt.leitung, das Grillteam, die Kassiere, der Stadionsprecher, der Platzwart, die Physios etc.) mit ihrer Hilfe dazu beigetragen haben , dass wir diese überaus erfolgreiche Saison spielen konnten. Danke!