2024-05-02T16:12:49.858Z

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Abgesetzt: Christoph Meißner (l.) und Tobias Hänschke sind nicht mehr Trainer des TSV Gilching, obwohl die Abteilungsleitung laut eigener Aussage an der Arbeit des Duos an sich wenig auszusetzen hatte. Die Geschassten hätten sich eine andere Kommunikation über ihre Entlassung, ein offenes persönliches Gespräch, gewünscht.
Abgesetzt: Christoph Meißner (l.) und Tobias Hänschke sind nicht mehr Trainer des TSV Gilching, obwohl die Abteilungsleitung laut eigener Aussage an der Arbeit des Duos an sich wenig auszusetzen hatte. Die Geschassten hätten sich eine andere Kommunikation über ihre Entlassung, ein offenes persönliches Gespräch, gewünscht. – Foto: Andrea Jaksch

Gilching entlässt Trainer – Meißner enttäuscht: „Verein liegt mir sehr am Herzen“

Landesliga Südwest

Der TSV Gilching-A. sucht neue Impulse im Abstiegskampf und trennt sich von Trainer Christoph Meißner. Dieser ist vor allem von der Art und Weise enttäuscht.

Gilching – Christoph Meißners Enttäuschung ist hörbar. „So geht man mit einem verdienten Spieler und Trainer nicht um“, sagt der 37-Jährige. Am Montag vor einer Woche hatte er sich mit der Sportlichen Leitung des TSV Gilching-Argelsried getroffen, um über die Zukunft zu sprechen. „Ich hätte es mir vorstellen können, auch über die Saison hinaus Trainer zu bleiben“, teilt er dem Starnberger Merkur mit. Doch schnell hörte Meißner im Gespräch mit Matthias Klaas (Stellvertretender Abteilungsleiter) und Maximilian Hölzl (Sportlicher Leiter) eine gewisse Unzufriedenheit heraus.

Tatsächlich bekam er einen Tag später einen Anruf. Am anderen Ende der Leitung war Hölzl, der Meißner kurz und knapp darüber informierte, dass er und Tobias Hänschke nicht mehr Trainer der ersten Mannschaft seien. Selbst ein längeres Telefonat mit Andreas Staude (neben Klaas der zweite Stellvertretende Abteilungsleiter) am Mittwoch konnte Meißner nicht trösten.

„Noch ist die Enttäuschung zu groß.“

Christoph Meißner lässt seine Zukunft beim TSV Gilching-Argelsried offen.

„Da war die Entscheidung ja schon getroffen. Ich hätte mir einfach ein persönliches Gespräch gewünscht“, stellt der Ex-Trainer klar. „Ich habe als Spieler mehrmals die Knochen hingehalten, damit wir nicht absteigen. Da kann man eine andere Kommunikationsweise erwarten“, so der 37-Jährige weiter. Rund sieben Jahre lang war er beim TSV als Spieler und Trainer tätig. „Wenn mich jemand darum gebeten hätte, hätte ich auch Wurstsemmeln geschmiert. Der Verein liegt mir sehr am Herzen“, sagt Meißner.

Wie es nun weitergeht, ließ er offen. „Nach der Saison können wir noch mal über alles reden. Noch ist die Enttäuschung zu groß“, sagt er. Während seine ehemalige Mannschaft am Sonntag mit 6:2 gegen Kaufering siegte (wir berichteten), beschäftigte sich Meißner lieber mit seiner Familie. „Ich habe nur einmal kurz vor dem Ende aufs Handy geschaut, wie es steht“, berichtet er.

„Ich habe zwei Nächte kaum schlafen können.“

Stefan Schwartling, Abteilunsleiter des TSV, kann Meißners Enttäuschung nachvollziehen.

Stefan Schwartling kann die Enttäuschung des geschassten Übungsleiters verstehen. „Ich habe zwei Nächte kaum schlafen können“, sagt der Abteilungsleiter. An der Arbeit des Trainerteams Meißner/Hänschke hätten sie beim TSV nichts auszusetzen gehabt. Einzig die Punkteausbeute mit sieben Zählern aus sieben Partien sei zu gering gewesen. „Wir wollen noch einmal alles versuchen, um die Landesliga zu halten“, betont Schwartling.

Der neue Coach, Christian Rodenwald, habe als Co-Trainer der zweiten Mannschaft in den wenigen Monaten im Amt Herausragendes geleistet. „Es war unglaublich, wie er die Jungs gepusht hat“, sagt Schwartling. Rodenwalds Energie soll nun die erste Mannschaft zum Ligaerhalt in der Landesliga führen.

Dabei war der 35-Jährige erst im Winter von Robert Brand überredet worden, mit ihm das Kreisliga-Team zu betreuen. „Eigentlich wollte ich ja erst mal nichts machen, aber ich liebe den Fußball einfach zu sehr“, sagt Rodenwald. Zusammen mit Brand möchte er den bitteren Gang der Ersten in die Bezirksliga verhindern.

Tobias Hänschke übernimmt erneut die zweite Mannschaft – Aufstieg ist das Ziel

„Es war eine sehr emotionale Woche. Ich habe auch mit Meißi (Meißners Spitzname, Anm. d. Red.) telefoniert, weil es mir für ihn sehr leidgetan hat“, erzählt Rodenwald, der viele Jahre mit seinem Vorgänger zusammengespielt hatte. Er hofft, dass Meißner dem Verein erhalten bleibt. Schwartling bekräftigt: „Ich hoffe, wir finden da eine gute Lösung.“

Bei Tobias Hänschke ist die Zukunft bis Ende der Saison bereits geklärt. Er wird sich als Trainer wieder um die zweite Mannschaft kümmern und damit das Amt bekleiden, das er bis zum Winter innehatte.

„Natürlich hätte ich mir auch eine andere Kommunikation gewünscht, dass man sich zusammensetzt und gemeinsam nach einer Lösung sucht. Aber ich bin gerne bereit, mich wieder voll auf die zweite Mannschaft zu konzentrieren“, sagt Hänschke, der auch nach der Berufung in den Trainerstab der Ersten weiter als Spieler das Trikot des Kreisligisten getragen hatte. „Hoffentlich schaffen wir den Aufstieg in die Bezirksliga, und die Erste bleibt in der Landesliga“, sagt der 33-Jährige. (toh)

Aufrufe: 024.4.2024, 07:57 Uhr
Tobias HuberAutor