Giannikis kündigt „gute Lösung“ in Stürmersuche an – Mit Zuversicht in den knallharten Kaltstart

München – Kaum im Amt, steht bereits seine Feuertaufe bevor. Wobei: Eigentlich ist es ein Kaltstart für Argirios Giannikis, nicht nur wegen der winterlichen Temperaturen, auch wegen des knallharten Auftaktprogramms. Los geht’s mit dem Heimspiel gegen Duisburg (16.30 Uhr).

TSV 1860 München vor Mammutprogramm: Drei Spiele in neun Tagen

Drei Tage später will schon der nächste Kellerrivale 1860 drei Klassenerhaltspunkte abluchsen, der VfB Lübeck (Dienstag, 19 Uhr). Abgerundet wird die Englische Einstandswoche des neuen 1860-Trainers mit dem Besuch des Ex-Löwen Jens Keller, der mit Sandhausen aufkreuzt (Sonntag, 28. Januar, 16.30 Uhr). Bedeutet für Giannikis: Binnen neun Tagen kann er ebenso viele Punkte holen und dem auf Tabellenplatz 15 abgestürzten Altmeister den Weg aus dem größten Schlamassel weisen. Es kann aber auch der gegenteilige Fall eintreten – und für die Löwen schrillen dann erst richtig die Alarmglocken.

„Ordentliche Fortschritte“: Giannikis zufrieden mit Entwicklung bei 1860

Giannikis, aus Griechenland noch nervösere Vereine und noch viel lautere Medienbegleitung gewohnt, bemühte sich am Freitag, maximale Zuversicht zu verbreiten – nach innen und nach außen. Die Mannschaft habe in den wenigen Tagen der Zusammenarbeit „ordentliche Fortschritte“ gemacht, sagte er. Aufregung sei folglich keine da, sondern positive Anspannung. Mit Blick auf das wie immer ausverkaufte Stadion sagte er: „Vor unseren Fans zu spielen, macht eine Riesenvorfreude. Wir können es kaum erwarten.“

Und wie das so ist bei einem Neuanfang: Er trägt auch dazu bei, dass jeder Spieler seine Chance wittert, sich beim neuen Chefcoach für die Stammelf aufzudrängen. Bis auf den Dauerverletzten Joel Zwarts seien im Laufe der Woche alle Sorgenkinder wieder ins Training eingestiegen, also auch Tim Rieder und Morris Schröter. Bei so viel Auswahl blieb es nicht aus, dass Giannikis bereits die erste, schwierige Personalentscheidung treffen musste.

„Wir hätten bei beiden ein Topgefühl gehabt.

Argirios Giannikis, Trainer des TSV 1860 München, über die Entscheidung zwischen Marco Hiller und David Richter.

Marco Hiller, erklärte er, habe sich im engen Rennen mit David Richter um den Platz zwischen den Pfosten durchgesetzt. „Grundsätzlich sind wir froh, zwei sehr gute Torhüter in den eigenen Reihen zu haben“, sagte er: „Wir hätten bei beiden ein Topgefühl gehabt. Die Entscheidung ist für Marco Hiller ausgefallen – aufgrund seiner Erfahrung.“ Natürlich gelte auch bei ihm das Leistungsprinzip, fügte er hinzu, aber „grundsätzlich genießt Marco unser Vertrauen“.

Was den Spirit und die Moral seines Teams angeht, hat Giannikis in den zehn Tagen, die er jetzt bei 1860 ist, einen guten Eindruck gewonnen. „Der Rucksack, der da war, ist kleiner geworden“, sagte er, „das spürt man.“ Jesper Verlaat, der alte und neue Kapitän, bestätigt diese Einschätzung. Gegenüber liga3online betonte der Abwehrchef, man habe „einen Haken“ unter die verkorkste Hinrunde gemacht: „Der neue Trainer ist sicher ein Grund dafür. Es fühlt sich gerade vieles wie ein Neuanfang an.“ Auch das habe beim Verarbeiten der Niederlagenserie aus der Jacobacci/Schmöller-Zeit geholfen.

„Es wird an einer guten Lösung gearbeitet, nicht an einer schnellen Lösung.“

Argirios Giannikis, Trainer des TSV 1860 München, über die Stürmersuche.

Zum Schluss seiner ersten Spieltags-Pressekonferenz betonte Giannikis noch, dass er bei fast allen seiner bisherigen Vereine einen Sieg zum Einstand geholt habe. Und was die Sache mit dem gesuchten Torjäger angeht – auch da sei man dran: „Es wird an einer guten Lösung gearbeitet, nicht an einer schnellen Lösung.“ Das Transferfenster ist noch bis Ende des Monats geöffnet, und mit ein paar Siegen, weiß Giannikis, fällt vieles leichter. (Uli Kellner)