2025-12-17T10:26:01.779Z

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Schorsch Mewes bleibt dem 1. FC Kleve erhalten.
Schorsch Mewes bleibt dem 1. FC Kleve erhalten. – Foto: Arno Wirths

Georg Mewes verlängert beim 1. FC Kleve

Die Vertragsverlängerung mit dem Oberligisten 1. FC Kleve ist schnell über die Bühne gegangen. Der Sportliche Leiter Georg Mewes verrät, weshalb er gerne für einen Verein arbeitet, der oft zittern muss. Und was das mit dem Bäcker in Oberhausen zu tun hat.

Der erste Arbeitstag von Georg Mewes im neuen Jahr fällt auf einen Sonntag. Am 4. Januar wird der Sportliche Leiter des Oberligisten 1. FC Kleve die NRW-Traditionsmasters besuchen. In der Mülheimer Westenergie-Sporthalle sind bei dieser Gelegenheit beispielsweise ehemalige Starkicker von Schalke 04, Rot-Weiss Essen, des 1. FC Köln, VfL Bochum und MSV Duisburg am Ball. Was hat das mit seiner Tätigkeit am Bresserberg zu tun? Jede Menge.

Denn „Schorsch“ lässt dort sein unerschöpfliches Netzwerk spielen. „Ich werde dort viele alte Bekannte und Kollegen treffen und mich mal umhören. Man spricht dort beispielsweise über wechselwillige Spieler. Und Talente, die den Sprung in eine höhere Klasse anstreben. Vielleicht ist ja der eine oder andere dabei, den ich zumindest mal zu einem Probetraining einladen kann“, sagt Mewes.

Soeben hat er seinen auslaufenden Vertrag beim 1. FC Kleve verlängert. „Das war eine Sache von 30 Sekunden. Wir sind mit seiner Arbeit sehr zufrieden, und Georg Mewes scheint sich bei uns auch wohlzufühlen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Lukas Verlage. Stimmt. Zumal für den Oberhausener, der Anfang Februar seinen 77. Geburtstag feiert, Fußball so etwas wie ein Jungbrunnen ist.

„In Kleve passt es ganz einfach. Vorstand, Trainerteam, die Mannschaft und meine Wenigkeit ziehen an einem Strang. Das ist so, seitdem ich am 1. Januar 2023 hier angefangen habe. Unser Zusammenhalt ist der Schlüssel zum Erfolg. Nur deshalb spielen wir unter schwierigen Bedingungen immer noch in der Oberliga“, sagt Mewes. Von Winterpause kann für das Fußball-Urgestein, dessen Fachwissen und Rat auch im Vorstand des Drittligisten MSV Duisburg gefragt ist, keine Rede sein. Der Besuch des Budenzaubers in Mülheim ist so etwas wie der Startschuss einer anstrengenden Zeit. „Im Januar starten wir die Vertragsverhandlungen mit den Spielern unseres aktuellen Kaders“, so Mewes. Dann wird der Sportliche Leiter beispielsweise erfahrene Leistungsträger wie Kapitän Fabio Forster, Torwart Ahmet Taner oder Niklas Klein-Wiele davon überzeugen wollen, ihre Zukunft am Bresserberg zu sehen.

Und vielleicht schon den einen oder anderen Neuzugang für die kommende Saison auf den Weg bringen. Das ist gar nicht so einfach, wie Mewes aus langjähriger Erfahrung weiß. „Ich führe hunderte Telefonate. Hinzu kommen unzählige Treffen. Und am Ende kann ich drei, vier neue Spieler präsentieren“, sagt er. Die längste Zeit seiner sportlichen Laufbahn hat der Mann aus dem Ruhrgebiet am Niederrhein verbracht. Den größten Erfolg als Trainer feierte Mewes 2014, als er die SV Hönnepel-Niedermörmter zur Meisterschaft in der Oberliga führte. „Ich mag die Mentalität der Menschen am Niederrhein. Da geht es allgemein etwas ruhiger zu. Und die können es wiederum auch ganz gut vertragen, wenn ich mit meiner Ruhrpottschnauze Dinge klar anspreche“, sagt er. Weiterer Vorteil: „Wenn der 1. FC Kleve verloren hat, muss ich mir beim Bäcker in Oberhausen keine dummen Sprüche anhören.“

Seine Vertragsverlängerung war auch deshalb eine Sache von 30 Sekunden, weil er felsenfest davon überzeugt, dass die Mission Klassenerhalt am Klever Bresserberg auch in der laufenden Saison zu einem erfolgreichen Ende geführt wird. „Wir haben in Umut Akpinar einen Trainer, der die jungen Spieler besser macht. Da haben wir im Verlauf der Hinrunde schon wieder große Fortschritte gesehen. Wir werden zwar lange zittern müssen, aber am Ende wieder den Klassenerhalt schaffen“, so Mewes.

Trotz der nervlichen Strapazen ist es für ihn kein Problem, für einen Verein zu arbeiten, der Saison für Saison den Klassenerhalt als Ziel ausruft. „Das hat schließlich auch seinen Reiz. Du wirst von vielen Konkurrenten vor dem Start als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt. Und am Ende hast du sie wieder einmal eines Besseren belehrt.“

Die erste tragende Säule im sportlichen Konstrukt des 1. FC Kleve bleibt schon einmal stehen. Die nächste soll dem Beispiel von Georg Mewes in Kürze folgen. „Zwischen Weihnachten und Silvester werden wir mit Umut Akpinar sprechen“, kündigt Lukas Verlage an – mal sehen, wann seine Stoppuhr diesmal stehen bleibt.

Aufrufe: 019.12.2025, 12:30 Uhr
Volker HimmelbergAutor