Gelungene Generalprobe für 1860 vor dem Neustart der 3. Liga: 1:1 gegen Zweitligist Lautern - in der Nachspielzeit. Aber: Morgalla und Lang müssen leiden.
Perfekt gepflegter Rasen, pinienumsäumter Platz und auf den Sichtschutzplanen die Wappen der Vereine, die hier kürzlich ihre Visitenkarten abgegeben haben: SSC Neapel, Hull und Crystal Palace aus England, Vertreter aus der türkischen Süper Lig. Das Sportzentrum Regnum Carya in Belek hat in diesem Winter schon erstklassigen Fußball erlebt – und war gestern Schauplatz eines 1860-Doppelpacks. Im Härtetest gegen Zweitligist Kaiserslautern schaffte Michael Köllners mutmaßliche Stammelf ein spätes 1:1. Hinterher waren noch die B-Löwen dran und verloren unglücklich gegen den rumänischen Erstligisten Arad (1:2). „Beide Mannschaften haben sich sehr gut gezeigt“, sagte der Coach zufrieden: „Jetzt müssen wir den Schwung mit in die Liga nehmen.“ Leider vor dem Ernstfall Mannheim (Samstag, 14 Uhr) aber auch zwei Verletzte aufpäppeln.
Bitter für Köllner: Pro Spiel verlor er einen Innenverteidiger, Leandro Morgalla in der 75. Minute gegen Lautern, Niklas Lang in der ersten Hälfte gegen Arad. Zumindest bei Morgalla gab es umgehend Entwarnung. „Nur ein Pferdekuss“, teilte der Trainer mit. Ein Einsatz des Jungstars in Mannheim sollte möglich sein. Etwas schlimmer erwischte es Lang, wobei sich der Verdacht auf Faserriss nicht erhärtete. Kleiner Trost: Michael Glück, 19, der Nachwuchsverteidiger, machte seine Sache gut. Er könnte Lang wohl ohne nennenswerten Qualitätsverlust ersetzen.
Es ist gut für die Moral, dass wir mit der letzten Aktion den Ausgleich geschafft haben.
1860-Abwehrchef Jesper Verlaat.
.Ansonsten bestätigte der Härtetest zwei Tage vor dem Heimflug, was sich in den Trainingstagen zuvor abgezeichnet hatte. Martin Kobylanski hat sich zurück in Köllners erste Elf gekämpft und mit einem abgefälschten Freistoß gegen Lautern (90.+3) seinen Aufwärtstrend bestätigt. Den Platz für ihn machte Yannick Deichmann frei – nach einem Ausflug in die Offensive ist der Kampflöwe künftig wieder rechts hinten eingeplant. Jesper Verlaat war dankbar, dass Kollege „Koby“ Sekunden vor Schluss einen Mutmacher für Mannheim erzwang. „Es ist gut für die Moral, dass wir mit der letzten Aktion den Ausgleich geschafft haben“, sagte der Abwehrchef der A-Elf..
Sonstige Erkenntnisse: Defensiv standen die Löwen gut, abgesehen von kleinen Aussetzern vor den Gegentoren. Ein verunglückter Pass ermöglichte Lautern die Führung durch den Ex-Hachinger Redondo (57.). Und auch der Ausgleich von Skenderovic (25.) gegen die Rumänen hielt nicht ganz bis zum Abpfiff.
Köllner jedoch strich das Positive heraus: „Wir konnten läuferisch mithalten gegen Teams, die höherklassig spielen.“ Seine Meinung zu den nicht genutzten eigenen Chancen: „Wenn Cello (Bär) frisch ist, macht er die, da mache ich mir keine Sorgen.“
Die 60 mitgereisten Fans feierten ihre Löwen jedenfalls, sangen Meisterschaft und Pokalsieg herbei. Erst mal geht es aber in der 3. Liga weiter – am Samstag beim SV Waldhof, der seine Generalprobe gründlich verpatzte: 1:5 gegen den Karlsruher SC.