„Gemeinsam stärker in die Zukunft“: Jacobacci mit schwört Löwen vor Saarbrücken ein

Maurizio Jacobacci (60) hatte es am Freitagvormittag eilig. Mit forschen Schritten marschierte der Löwen-Coach gestern aufs Podium im Pressestüberl, um über das Krisen-Duell (Vierzehnter gegen Fünfzehnter) am heutigen Samstag (14 Uhr/BR und MagentaSport) beim 1. FC Saarbrücken zu sprechen. Dass es zunächst aber nicht um den nächsten Gegner ging, war schon beim Blick auf Jacobaccis Kleidung klar.

Der Italo-Schweizer trug nicht wie sonst üblich einen Traininganzug, sondern hatte sich ein weißes T-Shirt übergestreift. „Gemeinsam stärker in die Zukunft“, war auf dem Stück Stoff, das alle Spieler mit ihren Unterschriften versahen, in Großbuchstaben geschrieben. Was hatte es damit auf sich?

Einschwörungsmethode von Jacobacci

„Der Trainerstab und die Mannschaft wissen, dass sie in der Pflicht stehen, alles dafür zu tun, so erfolgreich wie nur möglich zu sein. Dafür haben wir in dieser Trainingswoche alles getan – und das werden wir auch in Saarbrücken tun“, sagte Jacobaccis dazu. So weit, so gut, nach zwei Pleiten (1:2 gegen Viktoria Köln, 0:1 gegen Regensburg) in Folge.

Eigentlich ging es Jacobacci mit der Überraschungs-Aktion aber offenbar vor allem darum, die Löwen grundsätzlich einzuschwören, wie der Trainer andeutete – ohne die Hintergründe noch näher erklären zu können. Das T-Shirt jedenfalls soll versteigert werden. Der Erlös werde für ein gemeinsames Event im Januar mit Mannschaft und Fans genutzt.

Nachdem das geklärt war, ging es auch ums Sportliche – und vor allem um die Frage nach dem Mann im Löwen- Tor. Bleibt David Richter (24), der Marco Hiller (26) so glänzend vertreten hatte, dass die Debatte um den Platz zwischen den Pfosten überhaupt erst aufflammte – oder kommt Stammtorhüter Hiller, der sich nach seiner Knieverletzung in dieser Woche wieder fit meldete?

Richter wieder im Tor gegen Saarbrücken

Die etwas kuriose Antwort: Die Nummer eins bleibt Hiller – spielen in Saarbrücken wird aber trotzdem erneut Stellvertreter Richter. Hiller, der nicht wegen mangelnder Leistung fehlte „bleibt die Nummer eins“, stellte Jacobacci klar. Trotzdem habe es sich Richter verdient, in Saarbrücken zu spielen. „Marco wird auf der Bank sitzen, er hat erst eine Woche mit der Mannschaft trainiert.“

Verzichten müssen die Löwen neben den gesperrten Leroy Kwadwo (27) und Albion Vrenezi (30) auch erneut auf Julian Guttau (24) und Joel Zwarts (24). Der Stürmer plagt sich noch immer mit Problemen an der Bauchmuskulatur herum. Wie schwer der Trip nach Saarbrücken sein kann, erlebte zuletzt der FC Bayern im DFB-Pokal. Quervergleiche zum heutigen Duell ließ der Italo-Schweizer aber nicht zu. „Wir gehen nicht dorthin, weil wir besser sein wollen als Bayern“, lachte Jacobacci. „Das ist ein anderes Spiel. Saarbrücken wird uns von Anfang an unter Druck setzen. Da müssen wir unseren Mann stehen und sie auch nach hinten arbeiten lassen.“ (Johannes Ohr)