2024-04-24T13:20:38.835Z

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Die SpVgg Unterhaching plagen finanzielle Sorgen. Präsident Manfred Schwabl zeigt sich zuversichtlich, die Probleme bald in Griff zu bekommen.
Die SpVgg Unterhaching plagen finanzielle Sorgen. Präsident Manfred Schwabl zeigt sich zuversichtlich, die Probleme bald in Griff zu bekommen. – Foto: brouczek

Geldsorgen bei der SpVgg Unterhaching: Möglicher Aufstieg akut gefährdet

Aufstieg ungewiss

Die SpVgg Unterhaching plagen mal wieder finanzielle Probleme. Zuletzt kam der Regionalliga-Tabellenführer Lohnzahlungen von Spielern und Mitarbeitern nicht nach.

Unterhaching – Ein möglicher Aufstieg in die 3. Liga ist aus finanziellen Gründen derzeit ungewiss.Die SpVgg Unterhaching hat sich in der Vorrunde der Regionalliga Bayern aus sportlicher Sicht eine herausragende Situation erarbeitet. Die Hachinger sind nach 23 von 38 Saisonspielen mit stolzen 57 Punkten Tabellenführer.

Wenngleich nur drei Zähler vor Verfolger Würzburg liegend, sind das für die SpVgg vier Zähler mehr als Vorjahresmeister Bayreuth, der damals im Sommer 2022 souverän in den Profifußball aufgestiegen war. Aus sportlicher Sicht stehen die Vorzeichen beim Spitzenreiter zwar auf die nächste Regionalliga-Meisterschaft nach 2017. Aus finanzieller Sicht hingegen gar nicht. Ein Großteil der Spieler sowie Mitarbeiter sollen bis zum heutigen Tag die zwei letzten Gehälter von Dezember und Januar aufgrund fehlender Liquidität des Vereins noch nicht erhalten haben. SpVgg-Präsident Manfred Schwabl bestätigt den finanziellen Engpass auf Anfrage und erklärt: „Wir haben kein substanzielles Problem, sondern ein vorübergehendes Liquiditätsproblem.“

Angesichts der Einnahmen von über sechs Millionen Euro, über die sich die SpVgg im Sommer 2022 im Rahmen des damaligen Weiterverkaufs des einstigen Hachinger Jugendspielers Karim Adeyemi von RB Salzburg zu Borussia Dortmund freuen durfte, überrascht insbesondere der Zeitpunkt der ausbleibenden Lohnzahlungen. Laut Schwabl seien mit diesen Einnahmen „Altlasten abgebaut“ worden, darunter befänden sich auch Bankschulden. Weitere Investitionen zur Erhaltung des hauseigenen Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) dürften hinzugekommen sein. Unter den Kosten dieses NLZ, das regelmäßig Spitzen-Talente hervorbringt und diese über den Hachinger Sportpark in Top-Ligen spült, ächzt die SpVgg schon seit Jahren. Von knapp zwei Millionen Euro an Kosten pro Jahr soll hier die Rede sein. Kurzfristig zeigte sich Schwabl zuversichtlich, die Lohn-Thematik in den Griff zu bekommen. Ihm zufolge sollen bis Ende dieser Woche die Gehälter gezahlt werden. Mit welchem frischen Geld dies in der derzeitigen Winterpause ohne Zuschauereinnahmen von Heimspielen geschehen soll, bleibt dabei offen. Allerdings dürfte die nächste fällige Tranche aus der erfolgsabhängigen Weiterverkaufsklausel Adeyemis möglicherweise dabei eine nicht ganz unwichtige Rolle spielen.

Mittelfristig stehen die Hachinger vor einer sehr ungewissen Zukunft. Sollte dem Tabellenführer tatsächlich zum Saisonende sportlich die Meisterschaft und im Anschluss eine erfolgreiche Relegation zur 3. Liga gelingen, wäre dieser Erfolg dann bei fehlender Finanzierung von Profifußball im Nachhinein möglicherweise wertlos. Aus finanzieller Sicht steht eine Lizenz für die 3. Liga noch vollkommen in den Sternen. Schwabl möchte bis zur Frist Anfang März zwar auf jeden Fall eine Drittliga-Lizenz beim dafür zuständigen Deutschen Fußball-Bund beantragen.

Ob die Hachinger nach Erhalt der Lizenz-Auflagen dann auch diesen Anforderungen inklusive einer millionenschweren Bürgschaft für die Teilnahme an der 3. Liga auch tatsächlich nachkommen können, ist derzeit vollkommen offen. Schwabl jedenfalls hat den Lizenzerhalt zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abgehakt. Im April wolle man in den Gremien über das Thema 3. Liga beraten. „Ich schließe nichts aus. Auch nicht, dass wir uns das dann wirtschaftlich leisten können und wollen“, so Schwabl.

Schwabl will nichts ausschließen

Aufrufe: 012.2.2023, 17:41 Uhr
Robert M. FrankAutor