
Der letztjährige Vizemeister, der SV Geislautern, und der Aufsteiger aus der Landesliga West, die SG Körprich-Bilsdorf, sind in der Verbandsliga Süd-West, derzeit das Maß der Dinge.
SV Geislautern:
Der Start in die neue Saison verlief für den letztjährigen Vizemeister nicht gut. Nach vier Spielen stand der SV mit nur zwei Punkten am Ende der Liga. Doch dann startete die Mannschaft um Trainer Jan Hauser und Spielertrainer Lars Anton richtig durch. Es folgte eine Serie, die fast unglaublich scheint. Denn ab dem fünften Spieltag gab es in den 13 folgenden Spielen sagenhafte 37 Punkte. Das bedeutet Platz eins. In Sachen Fußball sprechen Anton und Hauser die gleiche Sprache: „Offensivfußball, besser 4:3 gewinnen als 1:0.“ Das ist eine klare Ansage an die Konkurrenz.
SG Körprich-Bilsdorf:
Das, was der Aufsteiger abliefert, ist kaum zu glauben. Die Mannschaft um das Spielertrainer-Duo Sascha Hermes und Christian Brill steht mit 37 Punkten auf dem zweiten Platz, ist erster und derzeit einziger Verfolger des SV Geislautern. „Dass es so gut laufen würde, war nicht zu erwarten. Wir hatten den Ligaverbleib als Ziel ausgerufen“, sagt Hermes. Doch die Kirche bleibt im Dorf bei der SG. „Es wäre vermessen, davon zu sprechen, dass wir das Ding jetzt durchziehen. Hinter uns stehen Clubs mit einer enormen Qualität. Allerdings, kampflos werden wir da vorne nicht abziehen.“
FV Siersburg:
„Wir wollen ganz vorne mitspielen“, sagte Clubchef Alois Krotten vor der Runde. Den Gefallen hat ihm seine Mannschaft getan, auch wenn es einige - zum Teil auch klare - Niederlagen (in Bischmisheim und gegen Geislautern) gab. Dennoch will man in der Rückrunde versuchen, das Loch zu den beiden Führenden zu schließen. Spielmacher Fabio Groß hat die Flinte noch nicht ins Korn geworfen: „Wenn wir eine gute Vorbereitung hinlegen und vom Verletzungspech verschont bleiben, geht noch was.“ Na dann, auf geht‘s FVS.
FV Bischmisheim:
Beim Vorjahresdritten wechselten sich Licht mit Schatten ab. Die Heimniederlagen gegen Friedrichweiler, Kandil und die SG Moseltal schmerzten. „Da haben wir zum Teil schwach gespielt, individuelle Fehler haben uns Punkte gekostet“, weiß Trainer Jannik Schliesing. Auf die Frage, ob der Zug schon abgefahren ist, meint der Trainer: „In der Rückrunde starten wir gegen Geislautern, dann geht es nach Friedrichweiler und im nächsten Spiel müssen wir zur SG Körprich-Bilsdorf. Dann wissen wir Bescheid: Entweder Goldene Ananas oder nochmal mit Vollgas angreifen.“
SSC Schaffhausen:
Platz fünf ist für den SSC eine Top-Platzierung, die auch Trainer Mischa Theobald schmeckt. Die Mannschaft geht mit gehörigem Selbstvertrauen in ihre Spiele. Dafür sorgt der ehemalige Oberliga-Spieler Theobald. „Es interessiert mich eigentlich nicht, gegen wen wir spielen. Wenn ich meine Mannschaft einstelle und die Jungs befolgen unsere Marschroute, dann sind wir für jeden ein mehr als unangenehmer Gegner.“
FC Kandil:
Der Aufsteiger ging mit einem extrem verstärkten Kader in die Verbandsligasaison. Von daher ist man beim Club, der seinen Namen aus dem Gebirge in der Grenzregion der Türkei und des Irak hat, bedingt zufrieden. „Wir hätten schon einige Punkte mehr haben können. Doch ab und an wurde aus einem möglichen Sieg nur ein Unentschieden. Davon haben wir einfach zu viele“, sagt Oruc Deper, der Clubchef über die acht Punkteteilungen. Ob er noch nach oben schielt, verneint Deper: „Nach ganz vorn ist der Abstand zu groß und die Beiden oben, spielen mit einer enormen Konstanz.“
SG Wadrill-Sitzerath:
Die Mannschaft aus dem Hochwald brauchte einige Spiele, um in Schwung zu kommen. Doch dann hatte das Spielertrainer-Duo Yannik Lauer, der für David Massing, der nach Noswendel Wadern wechselte, als Speiertrainer neu im Team ist, und Julian Flesch alles im Griff und die SG erwachte zur Vorjahres-Stärke. Zwar wiegt der Verlust von Torjäger Tobias Müller (Laufbahnende) schwer, doch auch das konnte die Mannschaft gut wegstecken. Zur Pause zeigen Platz sieben und 25 Punkte von einer guten Konstanz, so dass man in Ruhe die Rückrunde auf den Weg bringen kann.
SG Moseltal:
Was für Wadrill-Sitzerath gilt, kann man zum Saisonstart auch für die neugegründete SG Moseltal übernehmen. Die Mannschaft, die sich aus den Vereinen Perl, Besch, Nennig und Oberleuken/Borg zusammensetzt, hat nach ersten Eingewöhnungswochen immer besser in die Spur gefunden. In der zweiten Vorrundenhälfte feierte das Team fünf Siege in Folge, der Weg in die obere Tabellenhälfte wurde geebnet. Doch Trainer Timo Mertinitz hebt den Finger: „Wir wurden zwar von einigen Vereinen als Titelkandidat gehandelt, doch davon sind wir weit entfernt. Es ist für die Mannschaft ein Eingewöhnungsjahr. Doch es ist erfreulich, dass wir in den letzten Wochen so gute Schritte nach vorn gemacht haben.“
1. FC Riegelsberg:
Ein wenig mehr hätte es schon sein dürfen, beim 1. FC Riegelsberg, meint Vorstandsmitglied Sven Pelzer. Anfangs stand der FCR mit oben dabei, doch in den letzten Wochen, führte der Weg ins Mittelfeld. „Wir hatten vor der Saison einen Umbruch eingeleitet und die Mannschaft verjüngt. Von daher ist alles noch im grünen Bereich. Doch einige Plätze darf es auch noch nach oben gehen. Das Potenzial hat die Mannschaft“, meint Pelzer.
SG Mettlach-Merzig:
Die Verantwortlichen beim Saarlandliga-Absteiger hatten sich mehr versprochen als Platz zehn zur Halbzeitbilanz. Das gesteht Trainer Patrick Heinz auch ohne Umschweife: „Die Platzierung ist enttäuschend. Trotz der Verletzungsmisere war nicht abzusehen, dass wir nicht besser dastehen.“ Ganz schlimm erwischte es mal wieder Mettlachs Unterschiedsspieler Felix Klemmer: Schultereckgelenkverletzung, Achillessehne und jetzt Kreuzbandriss. „Ihn können wir nicht ersetzen. Was der Junge die letzten zwei Jahre mitmachen muss, ist echt beschissen. Dennoch werden wir versuchen, noch unter die Top fünf zu kommen“, meint Heinz.
1. FC Reimsbach:
Beim FC wechseln sich Licht und Schatten ab. Die Mannschaft, seit Jahren von Routinier Nico Portz trainiert, kann an einem guten Tag jede Truppe schlagen, erlaubt sich dann aber auch Aussetzer wie beim 2:4 gegen Kleinblittersdorf, wo man schon 0:4 zurücklag. Allerdings muss man dem FC auch riesiges Verletzungspech attestieren. Noch nie im Lauf der Saison konnte Portz mit seiner stärksten Elf auflaufen. „Wir haben viele junge Spieler eingebaut. Von daher ist es nicht verwunderlich, dass es hier und da mal hakt. Aber ich stehe zu der Mannschaft und der vom Verein vorgeschlagenen Marschroute“, bleibt Portz wie immer völlig unaufgeregt.
SV Friedrichweiler:
Nach einem guten Start mit wochenlangem Aufenthalt in der oberen Tabellenhälfte, ging der Pfeil in den letzten Wochen nach unten. „Wir müssen im Moment einige Verletzte ersetzen, das macht sich doch sehr bemerkbar. Vor allem im Offensivbereich herrscht Flaute“, sagt Trainer Janosch Scherer. Bis zur Vorbereitung werden die Verletzten aber wieder auf dem Platz stehen, so dass sich die Personallage entspannt. Dennoch sollte man auch die Abstiegszone im Auge behalten.
SV Losheim:
In Losheim war man froh, dass jetzt Winterpause ist. Die Mannschaft um Spielertrainer Sven Schwindling, der selbst notgedrungen ab und an die Schuhe schnürte, wurde vom Verletzungspech fast erdrückt. „Es ist schlimm, wenn im Kader so viele Verletzte, wie fitte Spieler sind. Stellenweise standen acht Mann an der Bande“, sagte Schwindling vor Wochen. Dass die Mannschaft Kontakt zur Abstiegszone hat, kann mit komplettem Kader sicher revidiert werden. „Doch dafür brauchen wir die ganze Mannschaft. Geschenke können wir keine mehr verteilen“, weiß Schwindling.
FC Kleinblittersdorf:
Mit bereits 52 Gegentoren hat die Mannschaft von der Oberen Saar die schlechteste Abwehr. Auch die bislang 19 geschossenen Tore, versetzen die Gegner des FC nicht gerade in Angst und Schrecken. Der dünne Kader, bei dem jeder Verletzte doppelt schwer wiegt, verzeiht nicht viele Ausfälle. Trotz aller Widrigkeiten ist die Mannschaft von Trainer Yannik Bentz als Drittletzter mit 15 Punkten noch im Geschäft. Mit 16 Punkten ist der SV Losheim nur einen Zähler und einen Platz besser notiert. „Im Winter werden einige Leistungsträger nach ihren Verletzungen wieder zur Verfügung stehen, dann sind wir besser aufgestellt“, sagt der Trainer. Große Hoffnungen setzt man vor allem in die Rückkehr von Robin Reutler, dem besten Vorjahres-Torschützen, dessen Auslandssemester endet.
FC Brotdorf:
Es wurde in diesem Bericht schon viel über Verletzungspech geschrieben, doch was der FC Brotdorf im Lauf der Saison an Pech hatte, das trifft wohl die oft beschriebene Kuhhaut. Die Mannschaft, seit vielen Jahren in der Verbandsliga beheimatet, wurde nach unten durchgereicht. „Stellenweise spielte ein Handvoll Jungs aus unserer Zweiten. Hut ab, dass sich die Spieler zur Verfügung stellten“, sagt Trainer Helmut Hürter, der das Zepter vom 37-jährigen Pascal Schuler übernahm. Selbst der Ex-Trainer ließ seinen „Herzensverein“ nicht hängen und lief einige Male auf. Zur Rückrunde ist der Kader wieder komplett, so dass man in Brotdorf zur Aufholjagd bläst.
SG Besseringen-Hilbringen:
Der Aufsteiger aus der LL West (2:1-Relegationssieger gegen den SV Walpershofen) musste erkennen, dass in der Verbandsliga die Punkte höher hängen. Die Mannschaft um Aufstiegstrainer Mathias Tritz, der vom SG-Vorsitzenden Tim Frantz für seine Arbeit ausdrücklich gelobt wurde, muss die Mannschaft aus beruflichen Gründen abgeben. Für ihn übernimmt Timo Gotthardt den Club. Der neue Trainer ist ein Spezialist für fast unmögliche Aufgaben. Vor Jahren führte er den FSV Sitzerath und die SG Blaubach-Diedelkopf aus schwierigen Situationen ans rettende Ufer. Auf jeden Fall existiert das Wort „Aufgeben“ nicht in Gotthardts Sprachschatz.