2024-04-29T14:34:45.518Z

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Hassia Bingen spielte remis gegen den SC Idar-Oberstein.
Hassia Bingen spielte remis gegen den SC Idar-Oberstein. – Foto: Timo Schlitz - Archiv

Gegen Idar: Hassia Bingen lässt Punkte liegen

Abstiegsbedrohter Verbandsligist verkauft sich beim 1:1 gegen den Tabellenführer mehr als achtbar

Bingen. Designierter Meister beim stark abstiegsgefährdeten Verein. Wer die 90 Minuten plus Nachspielzeit zwischen Hassia Bingen und dem überlegenen Tabellenführer SC Idar-Oberstein sah, konnte kaum einen Unterschied ausmachen. Die Edelsteinstädter präsentierten sich beim 1:1 (0:1) vor 120 Zuschauern am Hessenhaus erstaunlich spielschwach und hatten mehrfach Glück, die Partie trotz Führung nicht zu verlieren.

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Es dauerte bis zur 27. Minute, bis sich die erste Torchance ergab. Mit der allerdings kam der SC gleich zum Tor, das aber nicht unumstritten. Einen Eckball von Marius Gedratis brachte Paulo de Souza aus 16 Metern per Kopf Richtung Tor. „Der Ball dotzt zwei- oder dreimal auf, ich will hin, und ein Idarer tritt mir auf die Hand“, erklärte Hassia-Keeper Konstantin Schindler die Situation aus seiner Sicht. Allein, Schiedsrichter Lars Busch (Birkenhördt) pfiff den Einsatz von Flavius Botiseriu nicht ab, sondern zeigte auf den Anstoßpunkt.

Noch vor dem Halbzeitpfiff stockte den Bingern der Torjubel auf den Lippen. Ein Freistoß von Malik Schäfer aus rund 30 Metern klatschte an den linken Innenpfosten, flog dann ins rechte Toraus (36.). Keine drei Minuten nach Wiederanpfiff wurde die Laune bei der Hassia dann schlagartig besser. Nach einem SC-Abwehrfehler regierte die Truppe von Coach Thomas Klöckner glänzend. Eray Öztürk stand auf halbrechter Seite frei vor Torwart Tobias Edinger und traf zum Ausgleich. Mit dem für den offensiveren Can Karakus eingewechselten Ayaoui Atanley agierten die Binger jetzt mit der Doppel-Sechs. Auch wenn nicht alles gelang, die Binger waren in einem Spiel mit offenem Visier jetzt immer häufiger Herr im eigenen Haus, spielten aber lange die sich ergebenden Kontermöglichkeiten nicht aus.

Klöckner: Hätten Spiel komplett drehen können

Ab der 70. Minute wurde es dann endgültig zuschauerfreundlich. Ilker Yüksel schickte Leart Rexhepi. Dessen Abschluss wurde von Danny Lutz mit der Hand geblockt. Den fälligen Elfmeter schoss Yüksel wieder an den linken Pfosten (72.). Danach hatte Schindler immer wieder Gelegenheit, sich zu beweisen, parierte zweimal gegen Gedratis (76., 79.), Sekunden später auch gegen Philipp Schneider (79.). Als Schindler geschlagen war, rettete Innenverteidiger Tobias Kreuznacht für ihn auf der Linie (80.). Die größte Chance der Partie kam in der letzten Sekunde. Atanley spielte Rexhepi frei, der einen Idarer aussteigen ließ und dann völlig frei an Edinger scheiterte (90.+4).

Thomas Klöckner wusste nicht, wie er die Partie beurteilen sollte. „Wir haben uns gegen den Tabellenführer gut verkauft, hätten das Spiel in der zweiten Halbzeit aber komplett drehen können, vielleicht sogar müssen. Da ärgerst du dich, dass du nicht zwei Punkte mehr hast.“ Die Hassia ist die einzige Mannschaft, die in dieser Saison gegen Idar nicht verloren hat. „Der SC entwickelt sich zu meinem Lieblingsgegner“, scherzte Schindler nach der Partie. Tobias Kreuznacht gab zu, dass er den Gegner stärker erwartet hätte. „Aber die haben viel zu langsam gespielt. So konnten wir unseren Plan umsetzen. Schade, dass es nicht mit dem Dreier geklappt hat.“ Der Punkt könne in der Endabrechnung viel Wert sein, so Klöckner. Die Hassia jedenfalls hat gezeigt, dass sie lebt und der Kader Qualität hat.

Hassia Bingen: Schindler – Lauterbach, Kreuznacht, C. Klöckner, Belavskis – Kraft – Esmaieli (57. Yüksel), Karakus (46. Atanley), Schäfer (82. Aliu), Tüysüz (74. Heinrich) – Öztürk (57. Rexhepi).

Aufrufe: 015.4.2024, 11:09 Uhr
Jochen WernerAutor