Gau-Odernheim. Mit ihrem zweiten Heimsieg am Stück, dem 4:2 (2:2) gegen den SV Steinwenden, verschaffen sich die Verbandsliga-Fußballer des TSV Gau-Odernheim etwas Luft im engen Tabellenkeller – und ihrem Abwehrchef Jakob Friedrich einen doppelt erfreulichen Abschied. Der 24-Jährige hatte vor dem 2:2 böse gepatzt, seine Mannschaft dann aber mit dem 3:2 auf die Siegerstraße gebracht. Und muss nun einer kniffligen Knieverletzung Tribut zollen.
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Kreuzbandverletzung stoppt Jakob Friedrich
Vor sechs Wochen riss sich Friedrich das Kreuzband an. Nur wurde das nicht diagnostiziert. Das Knie schmerzte, aber nicht so sehr, dass für ihn eine Pause in Frage kam. Am Freitag kam nach einer MRT-Untersuchung die ärztliche Info, an diesem Montag beginnt die Behandlungsphase mit Sport-Pause, Physiotherapie und Krankengymnastik. Am 15. Januar, kurz vor dem Start in die Rückrunden-Vorbereitung, geht Friedrich noch mal zum Arzt und hofft auf die Freigabe. „Vielleicht ist das Kreuzband auch nur gezerrt“, sagt der Verteidiger.
So oder so drücken alle, die es mit dem TSV halten, dem Abwehrchef die Daumen. Friedrich rettete im Verbund mit Keeper Daniel Diel per Grätsche (80.) sowie, indem er einen Torschuss mit dem Kopf abwehrte (90.), die dritte Gau-Odernheimer Führung. Die hatte er selbst hergestellt, nach Noah Juricinecs diagonaler Flanke und Jan Weinbachs Kopfball-Ablage (59.). Sie war lange überfällig. „Wenn es zur Pause 5:1 steht, kann sich keiner beschweren“, hält Trainer Christoph Hartmüller fest.
Als Gäste-Trainer Daniel Meisenheimer nach Abpfiff im Mannschaftskreis die Leistung seiner Spieler geißelt („absolute Katastrophe“), schütteln sie im TSV-Tross immer noch den Kopf ob des Pausenstands. Klar, Fabio Moreno Fell hatte nach seinem Treffer in Zeiskam (1:3) einen Doppelpack nachgelegt, erst nach Luca Dietrichs Pass in die Tiefe (4.), dann nach Finn Vanthournouts Zuspiel über die Abwehrkette hinweg (30.). Doch zweimal glich David Höft aus, erst mit einem zweiten Ball nach einer Flanke (19.), dann nach Friedrichs fatalem Ballverlust (45.+1), als die Pfälzer plötzlich mit 2:1-Überzahl auf Diels Tor liefen. Da konnte auch der Kapitän, der ein Eins-gegen-Eins bravourös vereitelte (62.), nichts machen.
„Ein guter Bock von mir“, gibt der Innenverteidiger zu. „Es hat mich sehr gefreut, dass ich den wieder wettmachen konnte. So ein Tor gibt einem noch mal den Extra-Push.“ Das sah man dann bei den Rettungstaten. „Die Vorgabe war, dass wir als Team auch die Fehler Einzelner gemeinsam ausbügeln“, sagt Friedrich, „alle waren heute wirklich auf der Höhe. Endlich wird das auch belohnt.“ Wobei das Fehlschuss-Festival in Halbzeit eins gegen gnadenlosere Gegner durchaus nach hinten losgehen kann.
Dietrich entscheidet nach Konter die Partie
Die Pfälzer probierten es nach dem Seitenwechsel durchaus, hatten auch drei, vier brenzlige Szenen, doch das Gau-Odernheimer Kollektiv stemmte sich gegen den neuerlichen Ausgleich. Und als Höft gerade mit Ersatz-Schuh – sein eigener am Doppelpack-Fuß war kaputt gegangen – wieder aufs Feld kam, vollstreckte Luca Dietrich mit einem abgefälschten Schuss einen Konter zum 4:2-Endstand (90.+2). Hoch verdient, ohne jeden Zweifel. Mit guter Intensität und klarem Spiel in die Tiefe bestätigte der TSV vor allem vor dem Seitenwechsel seine stark ansteigende Formkurve und fuhr danach die Ernte ein.
TSV Gau-Odernheim: Diel – Meininger, Vanthournout (70. Hofmann), Friedrich, Maurer – Gümüs (80. Hahn), Juricinec, T. Weinbach – Dietrich – J. Weinbach (70. Zimmermann), Moreno (89. Dimitrijevic).