2025-03-21T13:38:57.392Z

Allgemeines
Thomas Haas (weißes Trikot) mit dem Adler auf der Brust: "Eine unglaubliche Erfahrung."
Thomas Haas (weißes Trikot) mit dem Adler auf der Brust: "Eine unglaubliche Erfahrung." – Foto: DKFV/Julian Meusel

»Gänsehaut bei der Nationalhymne«: Thomas Haas und sein Oman-Abenteuer

Der 26-jährige Viechtacher spricht über seine Erlebnisse bei der Kleinfeld-WM

"Wann kommt man schon mal in den Oman?", fragt Thomas Haas und bringt damit zum Ausdruck, dass es sich nicht unbedingt um eine klassische Urlaubsdestination handelt. Das Land im Südosten der arabischen Halbinsel ist der Inbegriff von Orient...Tausendundeine Nacht! Der Bayerwäldler, bis vergangenen Sommer bei den Würzburger Kickers in der Regionalliga Bayern unter Vertrag, durfte kurz vor Weihnachten das Sultanat bereisen. Der Grund: Der gebürtige Viechtacher nahm mit der deutschen Auswahl an der Kleinfeld-Weltmeisterschaft in der Hauptstadt Maskat teil. Eine große Ehre für den 26-Jährigen - und ein riesiges Abenteuer...

Sportlich lief es für die ambitionierte deutsche Equipe um 2014er Weltmeister Christoph Kramer nicht wie erhofft. Bereits im Achtelfinale war nach einer unglücklichen 2:3-Niederlage gegen Rumänien Endstation. "Das war echt bitter, weil komplett unnötig. Chris (Kramer, Anm.d.Red.) meinte im Nachgang, von zehn Partien gewinnen wir mindestens acht. Nur leider haben wir es vergeigt", fasst Haas das vorzeitige Aus in der Runde der letzten 16 zusammen. Mit einem süßsauren Lächeln fügt er an: "Mit Würzburg war`s im Sommer schon traurig, und jetzt auch noch so ein bitteres Abschneiden. Es reicht mit Enttäuschungen."

Thomas Haas (3.v.re.) neben 2014er Weltmeister Christoph Kramer (Bildmitte).
Thomas Haas (3.v.re.) neben 2014er Weltmeister Christoph Kramer (Bildmitte). – Foto: DKFV/Julian Meusel

Persönlich lief es für den Viechtacher gut, er kam in allen Vorrunden-Begegnungen sowie im Achtelfinale zum Einsatz. "Es war sehr, sehr intensiv. Körperlich sehr herausfordernd bei über 30 Grad. Du spielst ein paar Minuten, gibst Vollgas und gehst dann zum Wechseln raus. Es ist daher durchaus vergleichbar mit Eishockey."

Das Erlebte möchte er auf keinen Fall missen: "Es war eine überragende Erfahrung und ein geiles Abenteuer. Ich kann unser Team nur in den höchsten Tönen loben. Ich habe selten so eine homogene Truppe erlebt. Es ging in keiner Weise um Geld, sondern einzig und allein um die Ehre. Das hört sich jetzt vielleicht ein wenig zu romantisch an, aber so war`s wirklich. Und ich muss gestehen: Ich hatte einfach nur Gänsehaut bei der Nationalhymne! Ein überwältigendes Gefühl."

 "Gänsehaut": Der Moment vor der Partie, wenn die Nationalhymne ertönt.
"Gänsehaut": Der Moment vor der Partie, wenn die Nationalhymne ertönt. – Foto: DKFV/Julian Meusel

Von Land und Leuten war Haas, der von drei Freunden begleitet wurde, durchaus angetan: "Die arabische Welt gilt ja gemeinhin als sehr konservativ, geprägt von der Religion. Deshalb war ich schon überrascht, wie liberal der Oman ist. Die meisten Menschen konnten Englisch und waren sehr aufgeschlossen. Es war sehr angenehm." Gespielt wurde in einem Stadion am Rande von Maskat. "Ein wenig schade fand ich das doch recht geringe Zuschauerinteresse. Freilich, wenn Oman spielte, oder auch Katar war das Stadion schon sehr gut gefüllt. Bei unseren Auftritten war`s dann doch eher übersichtlich..."

Bei der nächsten Kleinfeld-WM in Cancun in Mexiko wäre Thomas Haas (vorne) auch gerne wieder dabei.
Bei der nächsten Kleinfeld-WM in Cancun in Mexiko wäre Thomas Haas (vorne) auch gerne wieder dabei. – Foto: DKFV/Julian Meusel

Nach seinem Abenteuer in der Wüste Omans ging`s für Thomas Haas kontrastreich weiter. Abschalten beim Skiurlaub mit der Freundin im österreichischen Saalbach-Hinterglemm war angesagt. Wie es mit ihm weitergeht? Sein Ziel ist es, im Frühjahr wieder im Vereinsfußball mitzumischen. "Und in diesem Jahr findet die Kleinfeld-WM in Cancun in Mexiko statt. Da wäre ich schon gerne wieder dabei", schmunzelt der Bayerwäldler. Das nächste Abenteuer hat er also schon fest im Visier...

Aufrufe: 08.1.2025, 15:20 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor