
Die zweite Mannschaft des FV Ravensburg hat die Hinrunde der Abstiegsrunde in der Landesliga, Staffel 4, auf dem vierten Tabellenplatz abgeschlossen. Mit elf Punkten aus sechs Spielen befindet sich das Team um Trainer Armin Friedrich in der Spitzengruppe, dennoch bleibt die Mission Klassenerhalt herausfordernd. Besonders die Entwicklung junger Spieler und die Etablierung einer modernen Spielweise stehen im Fokus. Mit gezielter Vorbereitung und klarem Konzept soll die Mannschaft in der Rückrunde den Klassenerhalt sichern und gleichzeitig junge Talente weiterentwickeln.
„Ich bewerte die bisherige Saisonhälfte positiv – jedoch auch kritisch“, resümiert Trainer Armin Friedrich. Der verpasste Einzug in die Meisterschaftsrunde war aufgrund des jungen Kaders, der überwiegend aus U19-Spielern besteht, von Beginn an eine schwierige Aufgabe. „Die Abstiegsrunde sehen wir als verlängerte Vorbereitung. Dort haben wir konzentriert begonnen und uns in die Spitzengruppe gearbeitet“, erklärt Friedrich. Dennoch ärgerten ihn die verpassten Chancen in Spielen gegen den FV Biberach und den TSV Buch: „Mit unserer Überlegenheit hätten wir beide Spiele gewinnen können und müssen.“
Besonders begeistert zeigt sich Friedrich von der Bereitschaft seiner Spieler, sich auf eine moderne Spielphilosophie einzulassen. „Am meisten beeindruckt hat mich, wie die Spieler alte Denkmuster über Bord geworfen haben“, so Friedrich. Dies bedeute aktives Verteidigen, schnelles Kombinationsspiel mit Seitenverlagerungen und eine bewusste Ballzirkulation. Auch Details wie Stabilitätsübungen auf Wackelkissen vor dem Training wurden von den Spielern positiv aufgenommen. „Das zeigt, wie sehr sie sich entwickeln wollen.“
Trotz der Fortschritte blieb Friedrichs Mannschaft in engen Spielen oft hinter den Erwartungen zurück. „Fast immer haben wir uns selbst auf die Verliererstraße gebracht – mit unbegreiflichen individuellen Fehlern, teilweise mehrfach pro Spiel“, so der Trainer. Das Auftaktspiel gegen den FC Wangen, das mit einem sehenswerten Distanzschuss verloren ging, bleibt dabei exemplarisch. Friedrich betont jedoch, dass die Mannschaft diese Rückschläge genutzt habe, um sich weiterzuentwickeln.
Ein zentrales Ziel des FV Ravensburg II ist die Ausbildung junger Spieler für die erste Mannschaft. Hier zeigt sich Friedrich zufrieden: „Die Spieler haben sich in den vier wesentlichen Leistungsfaktoren – Athletik, Technik, Taktik und Psyche – stark weiterentwickelt.“ Besonders im Zweikampfverhalten und der taktischen Cleverness habe das Team Fortschritte gemacht. „Wir wollen weg vom zufälligen ‚Hoch und Weit‘-Spiel hin zu einem bewussten, attraktiven Fußball.“ Dies beinhalte sowohl Pressingmechanismen im Defensivverhalten als auch gezielte Freilaufbewegungen im Angriff.
Für die Rückrunde sieht Friedrich klare Stellschrauben: „Wir müssen unsere gravierenden Fehler minimieren und die herausgespielten Torchancen besser nutzen.“ Dabei liegt der Fokus auf der Optimierung technischer Abläufe, besserem Timing und mehr Präzision. Außerdem sei es entscheidend, Spiele über die gesamte Dauer dominieren zu können, anstatt nur phasenweise.
Die Vorbereitung auf die Rückrunde startet für die Mannschaft am 20. Januar mit individuellen Laufeinheiten, bevor am 27. Januar das Mannschaftstraining beginnt. „Unser erstes Testspiel ist am 1. Februar gegen den SV Vogt“, berichtet Friedrich. Schwerpunkte in der Vorbereitung seien unter anderem die athletische Weiterentwicklung und das Überschreiten der eigenen Leistungsgrenzen. „Wir wollen uns die Geduld und Kontrolle im Ballbesitz erarbeiten, um den Tempowechsel gezielt selbst bestimmen zu können.“
Der Klassenerhalt ist das übergeordnete Ziel des FV Ravensburg II. „Dafür bereiten wir uns bestmöglich vor“, so Friedrich. Neben klassischen Testspielen setzt das Team auch auf Dreier-Turniere, um die Belastungsspitzen zu erhöhen. Der Auftakt in die Rückrunde gegen den SC Türkgücü Ulm am 9. März soll den Grundstein legen: „Ein Auftaktsieg wäre wichtig, um das nötige Momentum mitzunehmen.“
Die Förderung junger Spieler bleibt ein zentrales Element in Friedrichs Arbeit: „Die Ausbildung der Jugendspieler ist ein sportlich notwendiger Punkt des Vereins. Die U23 ist das Bindeglied zur ersten Mannschaft.“ Gleichzeitig sieht er keinen Widerspruch zwischen der Entwicklung junger Talente und sportlichem Erfolg: „Erfolg basiert auf einer detaillierten Ausbildung zum Leistungsfußballer. Wer bei uns spielen möchte, muss die absolute Bereitschaft mitbringen, sich verbessern zu wollen.“ Mit diesem Ansatz will Friedrich den FV Ravensburg II in der Landesliga etablieren und die Grundlage für langfristigen Erfolg schaffen.
