2024-04-24T13:20:38.835Z

Allgemeines
Der neue Campus in Rheydt ist offiziell eröffnet.
Der neue Campus in Rheydt ist offiziell eröffnet. – Foto: Sascha Köppen

Rheydt hat jetzt einen Campuspark

Der mehr als fünf Millionen Euro teure Campuspark ist eröffnet. Wie nachhaltig das Sportareal zwischen Jahnplatz und Breite Straße gebaut worden ist, und was es mit dem Fitnesshügel auf sich hat

„Eine Sportanlage zu eröffnen, ist definitiv einer der schönsten Termine für einen Samstagvormittag“, begrüßt Oberbürgermeister Felix Heinrichs die Gäste bei einem kleinen Empfang. Der Campuspark sei ein deutliches Zeichen für Rheydt, so Heinrichs: „Man braucht diese kulturellen und sportlichen Begegnungsstätten wie den Theaterpark und den Campuspark.“ Der Rheydter Spielverein und der FV Mönchengladbach 2020 sowie weitere Vereine nutzen die Anlage bereits. Die Sportanlage steht neben Vereinen auch dem Schul- und Breitensport zur Verfügung.

Der Campuspark Rheydt im Umfeld des Grenzlandstadions umfasst zwei nagelneue Kunstrasenplätze, etwa 6000 und 7500 Quadratmeter groß, und ein dazwischen liegendes, 550 Quadratmeter großes Mehrzweckgebäude. Die beiden Fußballplätze können jeweils mit vier LED- Flutlichtmasten beleuchtet werden. Die Stadiontribüne mit 800 Plätzen des Rheydter Spielvereins ist erhalten geblieben.

Ein im Dunkeln beleuchteter, barrierefreier Fuß- und Radweg verläuft von der Breite Straße entlang des Grenzlandstadions durch das Gelände bis zur Straße Jahnplatz Ecke Seminarstraße. Der Campuspark ist offen gestaltet und an zahlreichen Stellen großzügig bepflanzt – junge Bäume, Staudenflächen und Sträucher wechseln sich ab. So ist mitten in der Stadt eine grüne, ruhige Oase entstanden, in der man nicht nur schwitzen, sondern auch durchatmen kann. Bänke laden zum Verweilen ein, viele Papierkörbe sollen die Anlange sauber halten.

Großen Wert legte die Stadt bei der Planung der Sportstätte durch das Planungsbüro Kemper sowie Thieken und Partner auf Nachhaltigkeit. So wurde für die Fußballplätze statt Kunststoff- ein Korkgranulat verwendet. Für den neuen Unterbau der Plätze musste fast 15.000 Kubikmeter Erdreich abgetragen werden. Die Erde wurde nicht einfach entsorgt, sondern im Campuspark zu einem Fitnesshügel aufgehäuft.

Über eine Treppe gelangt man auf den Hügel, dort sollen für 120.000 Euro Sportgeräte installiert werden. „Insgesamt sind in den Campuspark 5,2 Millionen Euro geflossen, davon 4,6 Millionen Euro aus einem Bundesförderprogramm“, sagt Harald Weuthen, Fachbereichsleiter Schule und Sport. Das seien zehn Prozent mehr als ursprünglich geplant, die zusätzlichen Kosten würden über den städtischen Haushalt übernommen.

"Ein Meilenstein"

Marc Hocks steht dem FV Mönchengladbach 2020 vor, ein junger Verein für Mädchen- und Frauenfußball mit 151 Mitgliedern. Für Hocks ist die Eröffnung des Campusparks „ein Meilenstein, ein Schmuckkästchen für das gesamte Quartier und eine moderne Begegnungsstätte über Staaten und Kulturen hinweg.“ Der FV kooperiert mit dem 200 Mitglieder starken Rheydter Spielverein. Auch Horst Imdahl, Vorstand des Spielvereins, freut sich, dass der Campuspark insbesondere als Anlaufstelle für Kinder und Jugendliche angenommen wird. „Hier wird täglich trainiert. Insgesamt nutzen neben uns und dem FV 25 Mannschaften die beiden Plätze. Es ist also eine Investition, die schon jetzt Früchte trägt.“

Gerade spielen die Mädchen des FV gegen eine Jungenmannschaft des Rheydter Spielvereins. „Die Mädchen kämpfen genauso wie die Jungs“, sagt Hocks: „So üben sie sich in Selbstbehauptung und trainieren ihr Durchsetzungsvermögen. In unseren Vereinen ist es ausdrücklich erwünscht, dass der Frauenfußball dieselbe Wertschätzung erfährt wie der Männerfußball.“ Wie das Spiel ausgegangen ist, war nicht in Erfahrung zu bringen. Egal: Die Stimmung auf dem Platz war an den gegenseitigen Anfeuerungsrufen und dem Jubel der Akteure untereinander gemessen fröhlich und ausgelassen. Sport verbindet eben.

Zweiter Bauabschnitt folgt

Im zweiten Bauabschnitt soll auf der anderen Seite der Straße Jahnplatz für 950.000 Euro ein Freizeit- und Funsport-Bereich mit funktionalen Sportflächen etwa für Basketball und Skaten sowie eine Liegewiese mit Slackline-Vorrichtungen entstehen. Für diesen zweiten Bauabschnitt erhält die Stadt weitere 855.000 Euro an Fördermitteln aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“.

Aufrufe: 03.5.2022, 13:00 Uhr
RP / Susanne JordansAutor