Biebrich. Endgültig angekommen im Status Aufstiegsanwärter? So wie die Teams der Verbandsligisten FV Biebrich 02 und SG Walluf derzeit kontinuierlich auftreten, scheint das allemal berechtigt. Die 02er kanzelten RW Hadamar, den vor der Runde erklärte Titelfavoriten, mal eben mit 4:0 ab.
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Die erste Hundertprozentige für Biebrich versiebte Sechser Tim Emmel, der frei vorm Kasten vom rechtzeitig entgegenstürmenden Gäste-Keeper Christopher Strauch gestoppt wurde (9.). Kurz darauf nutzte Emmel seine Chance nach kurzem Antritt im Sechzehner – 1:0 (28.). Es folgt ein großer Aufreger kurz vorm Pausenpfiff: Hadamars Marc Fichtner kam im Strafraum zu Fall – aber die Pfeife von Schiedsrichter Christian Steib blieb stumm. Er zeigte stattdessen Hadamars Moritz Brato die Rote Karte, da der Mittelfeldmann den Schiedsrichter-Assistent beleidigt haben soll. Hadamars Trainer Maurice Burkhardt hatte allerdings nur eine „Geste“ gesehen.
Nach Wiederbeginn nutzten die 02er, die nun nach Okriftel fahren (Fr., 20 Uhr), ihre Überzahl effektiv aus. Beim zu zaghaftem Klärungsversuch von Brooklyn Wölfinger vorm eigenen Kasten ließ sich der Innenverteidiger den Ball von Biebrichs Offensivmann Yoshiki Watai abluchsen. Der bedankte sich mit dem 2:0 (62.). Nach feinem Querpass von Sturmspitze Sioh Lim verfehlte Derrick Amoako per Kopf das vorzeitige 3:0 (67.). Das fiel aber nur zwei Minuten später: Lim lochte im Nachsetzen zur endgültigen Entscheidung ein (69.). Und weil’s so schön war, packte Watai noch einen Treffer oben drauf: Das 4:0 nach feinem Angriffszug, wobei er das Spielgerät aus kurzer Distanz halbhoch im Eck versenkte, war schon der 10. Saisontreffer des 27-jährigen Wirbelwinds.
„Natürlich hat es und geholfen, dass Hadamar eine Rote Karte bekommen hat“, sagte 02-Coach Nazir Saridogan zur Überzahl seiner Mannschaft in der kompletten zweiten Halbzeit. „Nichtsdestotrotz hatten wir in den ersten 30 Minuten viel Tempo drin im Spiel. Immerhin hat der Gegner eine gewisse Qualität.“ Und der 46-Jährige räumte ein: „Wenn es in der zweiten Halbzeit Elf gegen Elf gewesen wäre, dann wäre es wohl bis zum Schluss knapp geworden. So aber haben wir klar gewonnen.“ Maurice Burkhardt sah sich durch den ausgebliebenen Elfmeterpfiff um Zählbares gebracht. „Ein klarer Elfer“, ärgerte sich der 32-Jährige und gab zu: „Im Großen und Ganzen haben wir uns die Niederlage selbst zuzuschreiben, weil wir einfach zu schlampig waren.“
FV Biebrich 02: Reichold; Schug (81. Neffati), Meurer (68. Galonske), Koch, Amoako, Luft, Reith, Pinger, Emmel, Watai (81. Hossner), Lim (74. Haruyama).
Tore: 1:0 Emmel (28.), 2:0 Watai (62.), 3:0 Lim (69.), 4:0 Watai (80.). – Rot: Brato (Hadamar/45.). – Zuschauer: 200.