2025-04-28T06:31:35.911Z

Allgemeines
– Foto: FuPa-Grafik

FuPa-Medizincheck: Die Sehnenscheidenentzündung der Hand

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um die Sehnenscheidenentzündung der Hand.

Wie sind die Erfahrungen mit der Sehnenscheidenentzündung der Hand? Wie häufig kommt sie bei Torhütern im Fußball vor?

In erster Linie gilt es die Diagnose zu sichern und andere Ursachen weitgehend auszuschließen. Wenn auch im Verhältnis zu anderen Verletzungen oder Erkrankungen eher seltener, kann aufgrund der vermehrten Beanspruchung der Hand auch eine Sehnenscheidenentzündung bei Fußball-Torhütern selbstverständlich vorkommen. Häufiger ist sie jedoch in anderen Sportarten, wie zum Beispiel im Tennis, Radsport oder Turnen.

Darf ein Torwart mit einer Sehnenscheidenentzündung weiter trainieren und spielen? Wenn ja, auf was sollte er dabei achten?

Sollte die auslösende meist monotone Belastung der Hand nicht adäquat reduziert werden können, wie dies beispielsweise im Leistungssport oft der Fall ist, so muss zunächst der Betroffene zumindest darauf hingewiesen werden, dass der Heilungsprozess hierdurch verzögert oder der Ausprägungsgrad der Erkrankung sogar erhöht werden kann. Es sollte eruiert werden, in welchem Ausmaß die Belastung des Handgelenks beim Fußball als Entstehungsursache eine Rolle spielt, um so das gemäße Risiko abschätzen zu können. Vor allem beim Amateurspieler ist insbesondere auch die berufliche und alltägliche Belastung zu erfragen.

Bei der Behandlung von Leistungssportlern wird oft als Kompromiss eine nur relative Belastungsreduzierung angestrebt. So können die Trainingsinhalte zumindest angepasst und unter anderem auch entlastende Tapes angewendet werden.

Wie läuft die Behandlung ab?

Bei der Behandlung der meistens mechanisch ausgelösten Sehnenscheidenentzündung gilt es erstens die ursächliche Belastung, wenn möglich, komplett zu vermeiden und zweitens die Entzündung zu bekämpfen. Es sollte primär eine Belastungsreduzierung stattfinden, z.B. durch Anpassung der Arbeits- oder Sportbelastung, wobei auch eine Ruhigstellung des Handgelenks mittels einer Orthese (Schiene) oder bei schweren Formen sogar mittels einer Gipsschiene in Frage kommen kann.

Eine schmerzlindernde und gleichzeitig entzündungshemmende medikamentöse Therapie ist begleitend notwendig, in manchen Fällen evtl. auch durch Spritzen. Zudem kann durch Salbenverbände und physiotherapeutische sowie verschiedene physikalische Maßnahmen und ggf. auch einer extrakorporalen hochenergetischen fokussierten Stoßwellentherapie der Heilungsprozess beschleunigt werden.

Was muss man in der Heilungsphase beachten?

Man sollte darauf achten, die Therapie vollständig und konsequent durchzuführen, dann ist in der Regel eine schnelle und komplette Heilung zu erwarten. Ist eine Sehnenscheidenentzündung dann mal ausgestanden, können Dehn- und Entspannungsübungen sowie unterstützende Bandagen prophylaktisch wirken. Ein adäquates Aufwärmen vor sportlicher Belastung und ein abwechslungsreiches Training mit Verbesserung der Technik sind ebenfalls in der Prävention zu empfehlen. Bei Wiederauftreten von Schmerzen sollten diese ernst genommen und rasch entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden. Es ist darüber hinaus auch ratsam am Arbeitsplatz ergonomische Aspekte zu berücksichtigen, um die Beanspruchung der Hand zu reduzieren.

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Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in der Privatpraxis Dr. Geronikolakis in Ludwigsburg praktizierende und nicht nur in Fußballerkreisen bekannte Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten und Klassen.

Große Erfahrung und spezielle Kenntnisse beruhen bei Dr. Geronikolakis auch auf seine langjährige und sehr intensive sowie umfangreiche Tätigkeiten im Fußball, zum Beispiel als Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart und Nationalmannschaftsarzt der DFB Junioren (unter anderem Team-Arzt der deutschen U15-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft).

Über Jahre wirkte Dr. Geronikolakis auch als betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Welt- und Europameisterschaften in vielen unterschiedlichen Sportarten) und ist als Universitätsdozent und Referent in der Ausbildung von Sportphysiotherapeuten tätig sowie als ärztlicher Leiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de

Hierüber oder unter mail@dr-geronikolakis.de ist für unsere FuPa-Leser auch eine Terminvereinbarung möglich.

Aufrufe: 026.3.2025, 14:00 Uhr
redAutor