2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Stuttgart

FuPa-Medizincheck: Die Osteochondrosis dissecans am Kniegelenk

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um die Osteochondrosis dissecans am Kniegelenk.

Was ist die Osteochondrosis dissecans?

Bei der Osteochondrosis dissecans, kurz OD genannt, handelt es sich um eine Gelenkerkrankung, bei der es im Verlauf zu einem Absterben (Knochennekrose) oder zumindest zu einer Knochenstrukturstörung eines umschriebenen Knochenareals unterhalb des Gelenkknorpels kommt und in der Abstoßung eines Knorpelstückchens (Gelenkmaus) enden kann.

Die Erkrankung kommt oft im Kniegelenk und im oberen Sprunggelenk vor, aber auch weitere Gelenke, wie zum Beispiel das Ellenbogengelenk, können betroffen sein. Die Patienten sind meistens sportlich aktive Jugendliche oder im jungen Erwachsenenalter.

Welche Symptome treten bei einer OD auf?

Eine charakteristische Symptomatik der Osteochondrosis dissecans gibt es nicht, oft ist sie im Frühstadium sogar asymptomatisch. Später kommt es zu belastungsabhängigen, diffusen, manchmal nicht genau lokalisierbaren Schmerzen im Kniegelenk, die grade bei Kindern und Jugendlichen nicht selten als Wachstumsschmerzen oder als Folge einer Verletzung fehlinterpretiert werden können. Mit zunehmendem Fortschreiten der Erkrankung können dann weitere Symptome, wie zum Beispiel eine Schwellneigung oder Blockaden auftreten.

Wie wird eine OD diagnostiziert?

Die fortgeschrittene Osteochondrosis dissecans kann bereits durch eine Röntgenuntersuchung festgestellt werden, Frühstadien sind aber erst mittels einer Kernspintomographie (MRT) nachweisbar. Auf den Röntgen- und MRT-Bildern kann dann eine Stadieneinteilung vorgenommen werden, die vor allem für die weitere Therapie von Bedeutung ist.

Wie sieht die Therapie einer OD aus?

Die Therapie ist abhängig vom individuellen Befund, dem Stadium der Erkrankung, der Lokalisation des Defektes, dem Patientenalter und von weiteren Faktoren wie zum Beispiel der Stellung der Gelenkachsen oder der sportlichen Ansprüche. Sowohl in der konservativen als auch in der operativen Therapie gibt es verschiedene Möglichkeiten, so dass es nach vorheriger gründlicher Untersuchung sowie richtiger Interpretation der erhobenen Befunde, einer genauen Abwägung der Risiken und Erfolgsaussichten bedarf, um die optimale Therapie zu wählen.

Wie ist die Prognose?

Je nach Befund und gewählter Therapie ist die Prognose unterschiedlich. Generell zählt die Osteochondrosis dissecans zu den Präarthrosen, die Wahrscheinlichkeit einer früher als üblich einsetzenden Arthrose ist also erhöht. Wird die Erkrankung aber frühzeitig erkannt und adäquat therapiert, ist vor allem bei Kindern und Jugendlichen mit einer guten Prognose und einer kompletten Ausheilung zu rechnen.

Zu beachten wäre in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass die Osteochondrosis dissecans bei einem Viertel bis einem Drittel der Fälle beidseitig auftritt, wenn auch nicht immer zeitgleich.

Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in der Privatpraxis Dr. Geronikolakis in Ludwigsburg praktizierende und nicht nur in Fußballerkreisen bekannte Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten und Klassen.

Große Erfahrung und spezielle Kenntnisse beruhen bei Dr. Geronikolakis auch auf seine langjährige und sehr intensive sowie umfangreiche Tätigkeiten im Fußball, zum Beispiel als Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart und Nationalmannschaftsarzt der DFB Junioren (u.a. Team-Arzt der deutschen U15-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft).

Über Jahre wirkte Dr. Geronikolakis auch als betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Welt- und Europameisterschaften in vielen unterschiedlichen Sportarten) und ist als Universitätsdozent und Referent in der Ausbildung von Sportphysiotherapeuten tätig sowie als ärztlicher Leiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de

Hierüber oder unter mail@dr-geronikolakis.de ist für unsere FuPa-Leser auch eine Terminvereinbarung möglich.

Aufrufe: 028.9.2023, 15:30 Uhr
FuPa / hesAutor