2025-03-21T13:38:57.392Z

Allgemeines
– Foto: FuPa-Grafik

FuPa-Medizincheck: Der Scheibenmeniskus

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um den Scheibenmeniskus.

Was ist der Meniskus und welche Funktion hat er?

In jedem Knie gibt es zwei Menisken, einen Innen- und einen Aussenmeniskus. Die elastischen, aus Faserknorpel bestehenden, halbmondförmigen Menisken liegen zwischen den Gelenkflächen des Ober- und Unterschenkels und haben mehrere Funktionen. Hauptsächlich dienen sie als Lastverteiler und Stoßdämpfer. Zusätzlich haben sie zusammen mit dem Bandapparat die Aufgabe das Kniegelenk zu führen und zu stabilisieren.

Was ist ein Scheibenmeniskus und wie häufig kommt er vor?

Der Scheibenmeniskus ist eine seltene anatomische Variante eines Meniskus, die in den meisten Fällen den Außenmeniskus betrifft. Hierbei hat der Meniskus nicht wie gewöhnlich eine halbmondförmige Form, sondern eine Scheibenform. Er ist damit größer und reicht bis an den Rand des Schienbeinknochens. Aufgrund seiner Form und die dadurch bedingte erhöhte mechanische Beanspruchung sowie aufgrund seiner ungünstigen Blutversorgung ist er anfälliger für Rissbildungen. Da der Scheibenmeniskus aber oft keine oder erst sehr spät Beschwerden verursacht, ist es schwer abzuschätzen wie viele Menschen betroffen sind. Man geht jedoch von einer Häufigkeit von insgesamt 0,4% bis 17% aus, mit auffällig höherem Vorkommen in asiatischen Ländern, vor allem in Japan.

Wie entsteht ein Scheibenmeniskus?

Die Ursachen für das Entstehen eines Scheibenmeniskus sind noch nicht endgültig geklärt. Neueste Untersuchungen entkräften die Annahme, dass diese Normvariante angeboren ist und man geht mittlerweile von einer mechanischen Fehlbelastung als Hauptursache aus.

Welche Symptome treten auf?

Wie bereits erwähnt, bleibt ein Scheibenmeniskus oft asymptomatisch. Reißt der Meniskus oder wird der zentrale Bereich zwischen Schienbeinkopf und Oberschenkelrolle eingeklemmt, kann es zu Schmerzen und typischerweise auch zu einem klassischen Schnapp-Phänomen kommen. Viele Betroffene berichten aber auch nur über belastungsabhängige unspezifische Beschwerden. Schwellungen treten nur sehr selten auf.

Wie wird ein Scheibenmeniskus diagnostiziert?

In der körperlichen Untersuchung kann oft dieses Schnappen reproduziert werden, während die Kernspintomographie (MRT-Untersuchung) das Vorliegen eines Scheibenmeniskus nachweisen und anderweitige Pathologien ausschließen kann.

Wie sieht die Therapie aus?

Verursacht ein Scheibenmeniskus keine Beschwerden und wird er nur zufällig festgestellt, ist eine Behandlung nicht notwendig. Sobald aber anhaltende Symptome auftreten, bedarf es einer operativen Therapie. Mittels einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) wird dabei der überschüssige (und eventuell eingerissene) Anteil im zentralen Bereich des Meniskus entfernt und die halbmondförmige Form wiederhergestellt. Um die Schutzfunktion des Meniskus nicht zu beeinträchtigen, sollte die Teilentfernung sehr sparsam erfolgen.

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Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in der Privatpraxis Dr. Geronikolakis in Ludwigsburg praktizierende und nicht nur in Fußballerkreisen bekannte Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten und Klassen.

Große Erfahrung und spezielle Kenntnisse beruhen bei Dr. Geronikolakis auch auf seine langjährige und sehr intensive sowie umfangreiche Tätigkeiten im Fußball, zum Beispiel als Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart und Nationalmannschaftsarzt der DFB Junioren (unter anderem Team-Arzt der deutschen U15-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft).

Über Jahre wirkte Dr. Geronikolakis auch als betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Welt- und Europameisterschaften in vielen unterschiedlichen Sportarten) und ist als Universitätsdozent und Referent in der Ausbildung von Sportphysiotherapeuten tätig sowie als ärztlicher Leiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de

Hierüber oder unter mail@dr-geronikolakis.de ist für unsere FuPa-Leser auch eine Terminvereinbarung möglich.

Aufrufe: 026.2.2025, 14:00 Uhr
redAutor