2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
– Foto: FuPa Stuttgart

FuPa-Medizincheck: Der Rippenbruch

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um den Rippenbruch.

Der Mensch besitzt insgesamt zwölf Rippenpaare, die jeweils an der Brustwirbelsäule entspringen und mit dieser und dem Brustbein zusammen das knöcherne Skelett des Brustkorbes bilden. Die ersten zehn Rippenpaare haben eine knorpelige Verbindung mit dem Brustbein, die untersten zwei enden frei in der Brustwand.

Entstehung

Rippenverletzungen sind im Fußball häufig Folge eines Sturzes oder eines direkten Schlages, zum Beispiel durch das Knie oder den Ellenbogen des Gegenspielers in einem Zweikampf.
Liegt keine strukturelle knöcherne Verletzung einer Rippe vor, so handelt es sich um eine Rippenprellung, die manchmal aber schmerzhafter sein kann als eine Rippenfraktur, also der Bruch einer Rippe. Sind drei oder mehr benachbarte Rippen gebrochen, spricht man von einer Rippenserienfraktur.

Symptome

Bei einem Rippenbruch kommt es über der betroffenen Rippe zu starken Schmerzen, die sich beim tiefen Ein- und Ausatmen, beim Husten und bei Bewegung meistens verstärken. Es kann sich eine Schwellung oder eine Luftansammlung unter der Haut bilden und manchmal lässt sich eine Stufe an der direkt druckschmerzhaften Rippe tasten oder hier ein Knirschgeräusch (Krepitation) auslösen.

Diagnostik

Der Rippenbruch wird in der Regel schon durch eine Röntgenuntersuchung des knöchernen Brustkorbes festgestellt, manchmal kann eine Ultraschalluntersuchung im Vorfeld schon erste Hinweise geben. Schnittbildverfahren wie die Computertomographie (CT) oder die Kernspintomographie (MRT) sind meistens nicht erforderlich, aber in Ausnahmefällen dennoch möglich, um die Diagnose zu sichern und vor allem auch um Begleitverletzungen, zum Beispiel der Lunge oder innerer Organe, auszuschließen.

Komplikation

Eine durch Verletzung des Rippenfelles, des äußeren Teils der zweiteiligen Schutzschicht der Lunge, auftretende Komplikation ist der sogenannte Pneumo- oder Hämatothorax. Hierbei tritt Luft oder Blut in den Spalt zwischen dem Lungen- und Rippenfell ein, was zu einem Kollaps des entsprechenden Lungenflügels und damit zu einer lebensbedrohlichen Beeinträchtigung der Atemfunktion führen kann.

Therapie

Bei einem einfachen Rippenbruch wird eine symptomorientierte Therapie eingeleitet. Durch Schmerzmittelgabe, und in seltenen Fällen auch durch Spritzen, wird eine Schmerzlinderung erzielt, wodurch auch eine Schonatmung verhindert werden soll, die wiederum das Risiko einer Lungenentzündung erhöhen würde. Dies wird durch eine zusätzliche Atemtherapie unterstützt.

Freigabe für den Fußball:

Wann ein Fußballer nach Bruch einer Rippe wieder in vollem Umfang ins Mannschaftstraining und in den Spielbetrieb einsteigen kann, ist abhängig von mehreren Faktoren. Dabei spielen die Lokalisation und Art des Bruches eine große Rolle, denn hierdurch kann das Risiko einer erneuten oder schwereren Verletzung abgeschätzt werden. Darüber hinaus bestimmt die Schmerzsituation den Zeitpunkt der Rückkehr ins Wettkampfgeschehen mit, da sie die Leistungsfähigkeit entscheidend beeinträchtigen kann. Bei einem einfachen Rippenbruch ohne Komplikationen kann in der Regel mit einer Ausfallzeit von mindestens vier bis sechs Wochen gerechnet werden.

Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in der Privatpraxis Dr. Geronikolakis in Ludwigsburg praktizierende und nicht nur in Fußballerkreisen bekannte Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten und Klassen.

Große Erfahrung und spezielle Kenntnisse beruhen bei Dr. Geronikolakis auch auf seine langjährige und sehr intensive sowie umfangreiche Tätigkeiten im Fußball, zum Beispiel als Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart und Nationalmannschaftsarzt der DFB Junioren (u.a. Team-Arzt der deutschen U15-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft).

Über Jahre wirkte Dr. Geronikolakis auch als betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Welt- und Europameisterschaften in vielen unterschiedlichen Sportarten) und ist als Universitätsdozent und Referent in der Ausbildung von Sportphysiotherapeuten tätig sowie als ärztlicher Leiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de

Hierüber oder unter mail@dr-geronikolakis.de ist für unsere FuPa-Leser auch eine Terminvereinbarung möglich.

Aufrufe: 027.7.2023, 15:00 Uhr
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