2024-04-23T13:35:06.289Z

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Der FC Bosna i Hercegovina München feiert den Aufstieg in die Kreisliga.
Der FC Bosna i Hercegovina München feiert den Aufstieg in die Kreisliga. – Foto: Mehdin Glogic

„Für die Alten, die den Verein gegründet haben“: Bosna steigt nach 22 Jahren Kreisklasse endlich auf

„Man spielt nicht jeden Tag Relegation“

Der FC Bosna i Hercegovina hat Geschichte geschrieben. Nach über 20 Jahren in der Kreisklasse steigt der Verein erstmals in die Kreisliga auf.

München – Die vergangenen 90 Minuten waren den Bosna-Spielern nach dem großen Triumph egal. Nach über 20 Jahren in der Kreisklasse steigt der FC Bosna i Hercegovina München erstmals in die Kreisliga auf. „Mich freut‘s vor allem für die Alten hier, die den Verein vor 30 Jahren gegründet haben“, sagte der sichtlich gerührte Cheftrainer Dzemil Spahic.

Nach Relegations-Sieg gegen Hertha: FC Bosna i Hercegovina steigt erstmals in die Kreisliga auf

Nach dem 1:0-Hinspielerfolg bei Hertha war bereits vor dem Spiel klar, heute kann die Mannschaft Vereinsgeschichte schreiben. Der Beginn der Partie war kein echter Fußballleckerbissen. Die Anspannung war beiden Teams sichtlich anzumerken. Denn auch für die Gäste vom FC Hertha stand einiges auf dem Spiel: Nach dem Abstieg vergangenes Jahr aus der Bezirksliga drohte dem Team von Spielertrainer Mislav Rados der Doppelabstieg.

„Ich kann die Nervosität der Spieler da total verstehen“, kommentierte Spahic im Nachgang. „Man spielt nicht jeden Tag Relegation.“ Zu Beginn übernahmen zunächst die Gäste das Kommando. Die frühe Feldüberlegenheit mündete in ersten Abschlussaktionen. Bosna wurde vor allem nach Freistoßen gefährlich: In der 9. Minute verfehlte Aleksandar Spehar mit einem Freistoß aus 30 Metern nur knapp das Kreuzeck. Einen zweiten Versuch hielt FCH-Keeper Andreas Fukerider im Nachfassen fest.

Bosnas Trainer Dzemil Spahic wird nach dem Relegations-Erfolg über Hertha gefeiert.
Bosnas Trainer Dzemil Spahic wird nach dem Relegations-Erfolg über Hertha gefeiert. – Foto: Mehdin Glogic

Meisterschaft hinter TSV 1860 München III verpasst: „In jeder anderen Liga wären wir direkt aufgestiegen“

In der zweiten Hälfte musste Hertha dann mehr investieren, stand höher. Ein Tor oder Hochkaräter blieben aber Mangelware. In den letzten Minuten machte der Kreisligist dann hinten auf, wollte den Treffer erzwingen. Doch durch die Lücken kam Bosna immer wieder zu Chancen. Ein direkter Freistoß von Burnic knallte an die Latte, Anes Smajilovic und Ousmane Boubacar verpassten ebenfalls frei stehend vor dem Tor.

Unruhe machte sich breit, die mangelnde Chancenverwertung könnte bestraft werden. „Ich war mir sicher: Ich sitze hier auf der Bank, kann nichts tun und hinten scheppert‘s gleich“, sagte Spahic. Kurz vor dem Schlusspfiff schreckten die Zuschauer dann tatsächlich noch einmal hoch. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verpasste Herthas Nicolas Maria Lamby nur denkbar knapp. Kurz darauf war Schluss. Es folgte grenzenloser Jubel beim Team und den Bosna-Fans.

„Das ist wirklich historisch für den Verein“, betonte Spahic. „Und ich glaube auf die Saison gesehen, haben wir uns das auch verdient.“ Mit 23 Siegen, einem Remis und nur zwei Niederlagen verpasste Bosna nur um einen Punkt die Meisterschaft hinter dem TSV 1860 München III. „In jeder anderen Liga wären wir direkt aufgestiegen.“

Nach Relegations-Erfolg über Hertha: FC Bosna i Hercegovina München feiert Aufstieg

Dass seine Mannschaft so stark performen würde, hatte der 37-Jährige so nicht vorausgeahnt. Als er im Sommer das Team übernahm, brachte er zwar einige ehemalige Mitspieler aus Bezirksliga-Zeiten mit, der Schlüssel zum Erfolg habe aber in der besonderen Bereitschaft im Team gelegen. „Wir sind in der Kreisklasse und haben einen 24-Mann-Kader und trotzdem eine Trainingsbeteiligung von über 80%“, lobte Spahic seine Spieler. „Das ist schon richtig heftig.“

Wie es bei Bosna langfristig weitergeht, weiß man noch nicht. Klar ist, heute wird an der Bezirkssportanlage gefeiert – zusammen mit den Gründervätern. (btfm)

Ahmet Karahasan traf beim 1:0-Sieg im Hinspiel gegen Hertha München.
Ahmet Karahasan traf beim 1:0-Sieg im Hinspiel gegen Hertha München. – Foto: Mehdin Glogic

Aufrufe: 04.6.2023, 20:32 Uhr
Boris ManzAutor