Unterbrochen von einem zweijährigen Intermezzo als spielender Co-Trainer des SV Eichenried erlebt Markus Hanusch beim SV Dornach gerade seine elfte Fußball-Saison. Aus dem Kreisliga-Kader seiner Premieren-Spielzeit 2012/2013 ist nur noch sein Abwehrkollege Maximilian Leidecker aktiv. Der SVD-Kapitän im Gespräch über den möglichen Aufstieg.
Dornach – Aktuell läuft es für die Dornen in der Bezirksliga: Mit der eindrucksvollen Zwischenbilanz von 44 Punkten und 48:14 Toren marschiert die Mannschaft des Trainerduos Sebastian Wastl/Manuel Ring vorneweg, und so darf Hanusch davon träumen, erstmals seit seinem letzten Auftritt für den SV Pipinsried am 12. August 2012 wieder in der Landesliga aufzulaufen. „Ehrlich gesagt, denke ich noch gar nicht so weit voraus – schließlich haben wir nach der Winterpause noch zwölf Spiele vor uns“, sagt der 33-jährige HR-Manager im Gespräch mit dem Merkur.
Herr Hanusch, in der vergangenen Saison durfte sich der SV Dornach auch als Herbstmeister feiern lassen, am Ende verpasste die Mannschaft punktgleich mit dem Tabellenzweiten FC Moosinning den Sprung in die Relegation. Was meinen Sie, warum könnte es diesmal mit dem ersten Dornacher Landesliga-Aufstieg funktionieren?
Unsere Physiotherapeutin Alke Renger-Kaiser macht extrem gute Arbeit und fährt unter der Woche noch Extraschichten.
Markus Hanusch
Erstens sind wir einfach sehr viel konstanter, zweitens haben wir auch so dieses Quäntchen Glück, das uns letztes Jahr vielleicht gefehlt hat, und drittens haben wir auch neue junge Spieler dazubekommen, die sich komplett in den Dienst der Mannschaft stellen. Die Mischung stimmt ganz einfach bei uns.
Noch dazu ist der Kader deutlich breiter aufgestellt. Im Vorjahr war es gleich dünn, wenn mal ein paar Spieler verletzt waren.
Wir sind eine eingeschworene Truppe – da nimmt sich keiner raus.
Markus Hanusch
Man muss sich nur mal die letzten beiden Spiele vor der Winterpause anschauen, da hatten wir zehn Leute auf der Bank. Man muss aber auch sagen, dass unsere Physiotherapeutin Alke Renger-Kaiser extrem gute Arbeit macht und unter der Woche noch Extraschichten fährt.
Als erfahrener Spieler, Abwehrchef und Kapitän kommt Ihnen eine Schlüsselrolle zu. Wie nehmen Sie Ihre Aufgabe wahr?
Fußball ist ein Gemeinschaftssport, und wie alle anderen erledige ich meine Aufgaben, gebe mein Bestes. Als Kapitän halte ich da lieber neben dem Platz meine Schäfchen zusammen – wie zum Beispiel neulich beim Weihnachtsfeuer in Dornach. Ich würde schon sagen, dass ich berufsbedingt eine gewisse Empathie mitbringe und eben vieles gleich mitbekomme.
Ihre Abwehr halten Sie aber auch gut zusammen – 14 Gegentore in 18 Partien sprechen für sich.
Acht davon haben wir obendrein allein in den beiden Spielen in Dorfen (3:4, d. Red.) und daheim gegen Holzkirchen (1:4) bekommen. Unsere beiden Coaches predigen uns in jedem Training aufs Neue, dass wir vorne anfangen zu verteidigen, dass alle schnell hinter den Ball kommen müssen. Das ist es auch, was uns so stark macht – es macht jeder mit. Wir sind alle Teamplayer, hier hat sich etwas entwickelt, und wir sind bisher von größerem Verletzungspech verschont geblieben.
Sie sprechen die beiden Trainer an: Was macht die Zusammenarbeit zwischen Sebastian Wastl und Manuel Ring aus?
Sie ergänzen sich sehr gut, sind beide noch relativ jung und haben daher noch einmal ein ganz anderes Verständnis für die Mannschaft, sind nahe dran. Zudem passt ihre Marschroute, sie haben die entsprechende Ausbildung und können auch ganz gut motivieren.
Es ist auch meine Aufgabe als Kapitän, den Jungs immer wieder klarzumachen, dass man das jetzt möglichst nicht vermasseln sollte.
Markus Hanusch
Wird im Mannschaftskreis ein etwaiger Aufstieg thematisiert?
Ab und zu fällt das Wort Landesliga schon. Ehrlich gesagt, denke ich noch gar nicht so weit voraus – schließlich haben wir nach der Winterpause noch zwölf Spiele vor uns. Und ich habe auch schon mal mit dem Gedanken gespielt, aufzuhören. Jetzt läuft es gut, die Landesliga lockt, aber ich konzentriere mich nur auf die restliche Saison.
Was muss passieren, dass es diesmal zum großen Coup reicht?
Wir müssen da anknüpfen, wo wir aufgehört haben und dürfen den Fokus nicht verlieren. Es sind viele Leute im Training, jeder ist gefordert, einer peitscht den anderen an, alle müssen Gas geben. Wir sind eine eingeschworene Truppe – da nimmt sich keiner raus. Es ist auch meine Aufgabe als Kapitän, den Jungs immer wieder klarzumachen, wie gut die Ausgangsposition doch ist, und dass man das jetzt möglichst nicht vermasseln sollte. Für den Verein wäre es einfach das Größte, wenn wir in die Landesliga aufsteigen. (Guido Verstegen)