2024-05-08T14:46:11.570Z

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Im Kampf um den Klassenerhalt: Für den KBC (r.) ist das Duell mit dem SVE vermutlich die letzte Chance. Raspo kann einen großen Schritt Richtung Rettung machen.
Im Kampf um den Klassenerhalt: Für den KBC (r.) ist das Duell mit dem SVE vermutlich die letzte Chance. Raspo kann einen großen Schritt Richtung Rettung machen. – Foto: Dagmar Meyer-Roeger
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Für den KBC zählt nur ein Dreier

Fußball-Landesliga

Das Schlusslicht der Fußball-Landesliga tritt beim Drittletzten SV Eilendorf an. Raspo empfängt Rott, auf das Spitzenduo warten knifflige Aufgaben.

Ein Blick auf die Tabelle reicht aus, um sagen zu können: Eine Niederlage darf sich der Kohlscheider BC am Sonntag (15 Uhr) beim SV Eilendorf nicht erlauben. Passiert das doch, hätte das Schlusslicht der Fußball-Landesliga bereits mindestens sieben Punkte Rückstand – je nach Ausgang der anderen Spiele – auf das rettende Ufer. Der Klassenerhalt würde damit in sehr weite Ferne rücken.

„Wenn wir noch mal heranrücken wollen, müssen wir einen Dreier holen“, weiß auch Andreas Puzicha. Die mehr als kritische Tabellenkonstellation habe sich aber nicht auf die Stimmung innerhalb der Mannschaft ausgewirkt: „Die Woche war sehr entspannt, die Jungs sind gut drauf. Wir haben uns schon damit auseinandergesetzt, dass es für uns in die Bezirksliga gehen kann“, fügt der KBC-Trainer hinzu. Die Kaderplanungen für die kommende Spielzeit seien schon weit fortgeschritten – unabhängig von der Ligenzugehörigkeit.

Aufgegeben haben sich die Kohlscheider aber noch nicht: „Wir wollen natürlich die Klasse halten. Aber die Entwicklung geht in den vergangenen Wochen in eine andere Richtung. Den Druck haben definitiv andere Mannschaften“, sagt Puzicha. Personell hat der 38-Jährige bis auf die Langzeitverletzten alle an Bord und spricht von „guten Voraussetzungen“ für diesen Abstiegskrimi: „Es wird ein sehr emotionales Duell mit vielen Zweikämpfen werden. Ein Derby mit vielen Zuschauern, schönes Wetter: Es gibt eigentlich nichts Schöneres.“

Auch Jasmin Muhovic weiß um die Bedeutung des Duells: „Es ist ein Sechs-Punkte-Spiel für uns, genauso wie die Woche darauf bei Erftstadt-Lechenich. Beides sind richtungsweisende Duelle“, sagt der Trainer des Tabellen-14. Am vergangenen Spieltag verpasste es der SVE beim 0:5 in Weiden ziemlich deutlich, die Abstiegsplätze zu verlassen.

Da die direkten Konkurrenten schwierige Aufgaben vor der Brust haben, besteht auch dieses Mal die Chance, „über den Strich“ zu kommen – sofern die Hausaufgaben erledigt werden. „Da braucht es auch keine besondere Ansprache an die Jungs. Wir müssen keinen Druck aufbauen, den machen sie sich schon selbst“, betont Muhovic.

Personell kann der SVE-Coach fast aus dem Vollen schöpfen, „das darf also keine Ausrede sein“. Paul Gaebler wird ausfallen, dazu ist Said Tchacoura nach seiner Roten Karte im Derby gegen seinen Ex-Club Arminia Eilendorf noch gesperrt. Die Strafe wurde allerdings von zwölf auf acht Spiele heruntergesetzt. „Für mich immer noch zu viel, aber zumindest steht er uns damit in den letzten zwei Partien der Saison wieder zur Verfügung“, sagt Muhovic, der mit einem „unangenehmen Gegner, der stets fightet“, und „ergebnisorientiertem Fußball“ auf beiden Seiten rechnet: „Da müssen wir kühlen Kopf bewahren und bis zum Ende reif spielen.“

„Ich hoffe, dass uns im April nicht die Gier ausgeht“, sagt Trainer Thomas Virnich und meint dabei die Entschlossenheit, die nötigen Punkte für den Klassenerhalt einzusammeln. Die Voraussetzungen dazu sind nicht schlecht für Raspo Brand, denn der Tabellenelfte hat nicht nur vier Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, der Aufsteiger hat auch bereits einen Großteil seiner Auswärtsaufgaben erledigt. Von den verbleibenden sieben Begegnungen werden sechs in Brand ausgetragen, das Spiel gegen den SV Rott ist das erste von vier in Folge im April.

Ziel ist es, dem heimstarken Eifelverein das gleiche Erlebnis zu bereiten, das die Gastmannschaften häufig in Rott bekommen: „Man fährt gerne dahin“, sagt der Brander Trainer, „aber man kehrt mit leeren Händen heim.“ Personell hat die DJK fast keine Probleme. Alan Graf und Patrick Mioska stehen wieder zur Verfügung, für Graf könnte es der erste Startelfeinsatz werden. Lediglich Moritz Pomp fällt wohl erkrankt aus.

Personell ist es dagegen nicht gut bestellt um den SV Rott: Nathan Ndombele, Philipp Blumenthal und Tarik Fofana müssen noch ihre Roten Karten abbrummen, Stefan Savic, Terence Aikins und Lukas Breuer fallen verletzt wohl auch für das kommende Spiel bei Raspo Brand aus. Doch Rotts Trainer Frederique Casper lässt sich dadurch die Angriffslust nicht nehmen: „Wir können noch Spieler aus der zweiten Mannschaft hochziehen, und Co-Trainer René Schornstein und ich besitzen auch noch Spielerpässe und können uns auf die Bank setzen“, listet der 34-Jährige unverdrossen auf. Auch wenn ganz nach oben wenig geht, auch aufgrund der Auswärtsschwäche, die sich durch die ganze Saison zieht, bleibt das Ziel, möglichst weit zu klettern. „Kurdistan und Lindenthal sind für uns bei einem Spiel weniger noch in Schlagdistanz“, sieht Casper noch Potenzial, zumal seine Mannschaft mit Ausnahme von Weiden nur noch Gegner aus den unteren Regionen der Tabelle hat. „Und wir möchten uns keinesfalls nachsagen lassen, dass wir negativen Einfluss auf den Abstiegskampf hatten.“

Das Spitzenduo Teutonia Weiden und Eintracht Verlautenheide hat sich vom Rest der Liga bereits etwas abgesetzt und hat besonders knifflige Aufgaben vor der Brust. Der Tabellenführer tritt am Sonntag (15 Uhr) bei den in der Rückrunde stark verbesserten Sportfreunden Düren an. „Auf ein 0:0 würde ich da nicht tippen“, sagt Weidens Coach Stefan Kniat mit Blick auf das Duell der besten Offensive bei der viertbesten.

Für die Teutonia sind die Sportfreunde der Auftakt zu sehr spannenden Wochen, danach warten Kurdistan Düren, Verlautenheide und Borussia Lindenthal-Hohenlind. „Wir hatten zwei super Trainingseinheiten und alle 24 Mann an Bord. Die Jungs sind fokussiert und wissen, was auf sie zukommt“, betont Kniat.

Punktemäßig noch besser als Weiden und die Sportfreunde sind in der Rückrunde Verlautenheide und Viktoria Arnoldsweiler, die am Sonntag (15 Uhr) im direkten Duell aufeinandertreffen. „Die kommen mit viel Selbstbewusstsein und wollen Fußball spielen. Das sollte uns liegen. Wir können uns auf ein schönes Spiel freuen“, meint Eintracht-Coach Dennis Buchholz, der sich über eine weitere gute Nachricht freuen kann: Andre Hemforths Verletzung war deutlich weniger schlimm als befürchtet – Verlautenheides Trainer rechnete mindestens mit einem Syndesmosebandriss. Der Flügelspieler stieg aber diese Woche wieder schmerzfrei ins Training ein und ist eventuell eine Option bereits für das kommende Spiel.

Bis auf die Langzeitverletzten stehen Buchholz damit alle Spieler zur Verfügung; die Osterpause kam zudem zu einem guten Zeitpunkt nach zuletzt zwei Remis in drei Spielen. „Das hatte seine Gründe, lag vor allem an unserem Chancenwucher. Das wollen wir jetzt besser machen“, hofft der Coach der besten Heimmannschaft und Abwehr der Liga.

Für Verlautenheides letzten Gegner Arminia Eilendorf geht es am Sonntag (15.30 Uhr) zum nächsten Spitzenteam der Landesliga. Das zwölftplatzierte Team von Dennis Giron tritt bei Lindenthal-Hohenlind an und hofft sicherlich auf ein wenig Schützenhilfe des SV Breinig, der den Tabellen-13. Germania Erftstadt-Lechenich empfängt (15 Uhr).

Aufrufe: 06.4.2024, 07:34 Uhr
Roman PetryAutor