2024-04-25T14:35:39.956Z

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Entwischt: Spielertrainer Alfio Castro (Mitte) vom SV Sickenhofen setzte sich in dieser Szene gegen den Klein-Umstädter Manuel Perez Ortiz (rechts) durch. Das bessere Ende im Spitzenspiel hatte aber der TSV Klein-Umstadt.	Foto: Jens Dörr
Entwischt: Spielertrainer Alfio Castro (Mitte) vom SV Sickenhofen setzte sich in dieser Szene gegen den Klein-Umstädter Manuel Perez Ortiz (rechts) durch. Das bessere Ende im Spitzenspiel hatte aber der TSV Klein-Umstadt. Foto: Jens Dörr

Zwei Feiern und ein Rückschlag

SV Sickenhofen freut sich über den 1. Mai und den Aufstieg der Reserve, erstes Team patzt aber im Spitzenspiel

Sickenhofen. Vor wenigen Jahren, nach der gescheiterten Fusion mit Germania Babenhausen, war der SV Sickenhofen auf dem absteigenden Ast: kaum Helfer, eingebrochene Mitgliederzahl, kein Junioren-Fußball mehr und die einst auf Bezirksebene spielende erste Mannschaft ein Schatten ihrer selbst. Tiefpunkt waren Vorwürfe gegen den Ex-Vorsitzenden, deren rechtliche Aufarbeitung bis heute andauert. Zwischenzeitlich hat sich der Babenhäuser Stadtteil-Verein aber berappelt: Im B-Liga-Topspiel am Wochenende gab es beim 1:2 (0:0) gegen den TSV Klein-Umstadt zwar einen Rückschlag, doch bewegt sich in Sickenhofen einiges wieder in die richtige Richtung.

Gefeiert wurde am Samstag auf dem Vereinsgelände trotz der Niederlage aus zwei guten Gründen. Zum einen hatte der Verein ab dem frühen Abend zum „Tanz in den Mai“ eingeladen. Zum anderen machte die zweite Mannschaft der Sickenhöfer in Teil eins des Heimspieltags den Aufstieg in die C-Liga klar. In der D-Liga stand der SVS II über den Dingen, wovon 22 Siege in 23 Spielen und ein Torverhältnis von 110:19 zeugen. So viel Mühe wie am Samstag beim 4:3 gegen Klein-Umstadt II (steht als Zweiter ebenfalls auf einem Aufstiegsplatz) hatte das Team von Trainer Sandro Sale selten. „Die Mannschaft hat auf jeden Fall das Potenzial, zwei Klassen höher zu spielen“, weiß auch SVS-Vorsitzender Rafal Josefus, dass Sickenhofens Zweite kein typischer D-Ligist ist. „80 Prozent aus dieser Mannschaft haben schon mehrere Klassen höher gespielt“, sagt der Clubchef, der vor Corona in der vielleicht schwierigsten Phase der 64-jährigen Vereinsgeschichte Verantwortung übernommen hat.

Über diese Saison hinaus sollen erste und zweite Mannschaft personell konstant bleiben. Alfio Castro bleibt auch 2022/23 Spielertrainer der ersten Mannschaft, zu deren weiteren Stützen Stürmer Philipp Krasnopolski (am Samstag verletzt) und zunehmend auch wieder Engin Dogan gehören. „Engin hat schon höher gespielt und ist jetzt wieder zurück aus Portugal, wo er gearbeitet hat“, sagt Josefus.

Gegen Klein-Umstadt blieb der Angreifer indes blass – wie über weite Strecken die Offensivreihen beider Teams. Ein Pfostenfreistoß des Klein-Umstädters Dennis Bauer (22.) blieb lange die beste Chance. Nachdem Dominic Knust für die Gäste ebenfalls nur den Pfosten traf (68.), war TSV-Torjäger Mahmood Qamar (77./82.) per Flachschuss und Heber zweimal zur Stelle. Der Sickenhöfer Anschlusstreffer durch Kamil Sobuniewski (89.) kam zu spät.

Sobuniewski hatte bereits in Hälfte eins eine Zeitstrafe abgesessen – wie in Hälfte zwei auch Alfio Castro. Ciprian Bogdan sah nach einem rüden Foul gar glatt Rot (84.). In der ruppigen Partie griff Schiedsrichter Franz-Josef Zirfas mit viel Routine hart durch und sah fast alles richtig. Dem 76-Jährigen vom SV Hofheim merkte man an, dass er früher mal in der Verbandsliga gepfiffen hatte. Zirfas war der richtige Mann für das Duell zweier Vereine, die sich in der Vergangenheit mehrmals nicht grün gewesen waren. In der Vorsaison ärgerte die Klein-Umstädter bei einem Abendspiel etwa ein „spontaner“ Flutlicht-Defekt auf dem Sickenhöfer Gelände. Vorsitzender Josefus bestreitet, dass man die Austragung der Begegnung damals aus personellen Gründen habe verhindern wollen.

Stichwort Flutlicht: „In zwei Wochen kommen die neuen Masten und Leuchten“, kündigt Rafal Josefus an. Nächstes Jahr soll ein Kunstrasen-Minispielfeld gebaut werden. Überdies werde man nächste Saison ein zweites G-Junioren-Team als weiteres Zeichen des Wiederaufbaus der Jugendarbeit stellen. Und trotz des Verlusts der Tabellenfühurng in der B-Liga an den TSV Harreshausen – Klein-Umstadt ist nun Dritter punktgleich mit dem SVS – ist auch dort die Meisterschaft noch drin. Dann hätten sie in Sickenhofen erneut etwas zu feiern.

SV Sickenhofen: Quast – Öksüz, Zeervi, Am. Mahmood, Szachniewicz, Bogdan, Dogan, Castro, Sobuniewski, Di Micco, A. Bosa – eingewechselt: K. Bosa, Ad. Mahmood.

TSV Klein-Umstadt: Dölz – Corey, Willmann, Bauer, Perez Ortiz, Henze, Fowler, Marquez, Qamar, Valentin, Knust – einngewechselt: Köller, Hoenig.

Schiedsrichter: Zirfas (Hofheim). Tore: 0:1 Qamar (77.( 0:2 Qamar (82.), 1:2 Sobuniewski (89.). Rote Karte: Bogdan (84./Sickenhofen). Zuschauer: 150.



Aufrufe: 01.5.2022, 17:05 Uhr
Jens D�rrAutor