Wie verfahren mit Spielgemeinschaften? Diese Frage stellte sich im Fußballverband Sachsen-Anhalt (FSA) in den vergangenen Jahren immer wieder. Offiziell sind Spielgemeinschaften auf Landesebene bisher nicht zugelassen. Doch dies wird sich ändern.
Wie der Landesverband am Montag mitteilte, trafen sich der FSA-Spielausschuss, Kreisspielobleute sowie einige Präsidenten der Kreis- und Stadtfachverbände kürzlich in Neugattersleben, um sich über "ein gemeinsames Konzept zum Thema Spielgemeinschaften im Herrenbereich" zu beraten.
Dabei kam man zu einem Ergebnis: "Es wurde Einigkeit darüber erzielt, dass ab der Saison 2027/28 Spielgemeinschaften in der Landesklasse zugelassen werden sollen bzw. können", teilt der FSA mit. Der lange Vorlauf zeige, "wie komplex die Abstimmungsprozesse zwischen den Kreis- und Stadtfachverbände" seien, heißt es und weiter: "Ziel ist es, einheitliche Regelungen zu schaffen, damit alle Vereine unter den gleichen Rahmenbedingungen agieren können."
Stefan Kupski, Spielausschussvorsitzender im Landesverband und Kreispräsident im KFV Saalekreis, sieht dieses Ergebnis positiv: "Die Entscheidung dürfte für viele kleinere Vereine eine Erleichterung sein, da sie so die Möglichkeit erhalten, trotz begrenzter eigener Ressourcen am höherklassigen Spielbetrieb teilzunehmen", wird er in der FSA-Mitteilung zitiert. Auch Jörg Bihlmeyer, Vizepräsident Spielwesen im FSA, betonte demnach: "Die Möglichkeit, ab der Saison 2027/28 Spielgemeinschaften auch auf Landesebene zuzulassen, dürfte vielen Vereinen helfen, den Spielbetrieb langfristig aufrechtzuerhalten.“
Bisher sind klassische Spielgemeinschaften auf Landesebene in Sachsen-Anhalt nicht zugelassen. In der Vergangenheit wurde der Passus allerdings einige Male umgangen. So etwa ging es für die SG Güsen/Parey bis in die Landesliga - jedoch nur optisch in Form einer Spielgemeinschaft, formell allerdings mussten sich dafür alle Aktiven bei einem der kooperierenden Vereine anmelden, der dann den Namen entsprechend angepasst hat. So lief es etwa auch bei der SG Letzlingen/Potzehne, die aktuell als vermeintliche (Schein-)Spielgemeinschaft in der Landesklasse 1 auftritt. Ab 2027/28 soll dies dann auch offiziell möglich sein.
"Gerade in Zeiten, in denen es oft schwierig ist, genügend Spieler für eigenständige Mannschaften zu finden, kann diese Entscheidung eine echte Chance für den Erhalt des Wettbewerbs sein", schreibt der FSA. Der Prozess gehe nun in die entscheidende Phase. "Sobald der Gesamtvorstand die zusammengestellten Kriterien und Vorgaben als Beschluss verabschiedet, steht der Einführung von Spielgemeinschaften in der Landesklasse ab der Saison 2027/28 nichts mehr im Weg", heißt es weiter.
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