2024-05-02T16:12:49.858Z

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Adam Bodzek beendet nach der Saison seine Karriere.
Adam Bodzek beendet nach der Saison seine Karriere. – Foto: Jochen Classen

Fortuna Düsseldorf: Die U23 sucht eine neue Führungsfigur

Der frühere Kapitän Adam Bodzek bekommt am Sonntag sein offizielles Abschiedsspiel. Dass der Ex-Profi nach dem Saisonende nicht mehr da sein wird, stellt „Zwote“-Trainer Jens Langeneke vor eine große Herausforderung.

In jedem Ende liegt ein neuer Anfang, diese Redensart ist mehr als eine altkluge Weisheit. Und so stellt sich die Frage, wer in der Ära nach Ex-Profi Adam Bodzek, der am Ende dieser Saison seine Karriere beendet, die Führungsrolle bei Fortuna Düsseldorfs Regionalliga-Fußballern übernehmen wird. Oder anders formuliert: Wer erbt das 78 Erst- und 206 Zweitliga-Einsätze schwere Amt, das der 38-Jährige hinterlässt?

Für U23-Trainer Jens Langeneke, für den Bodzek wie ein „verlängerter Arm“ auf dem Platz war, steht fest: „Natürlich wird es kein Spieler mit der Erfahrung und der Karriere von Adam sein, der diese entstehende Lücke füllen wird. Aber es muss auch nicht nur eine Person sein, die diese Rolle übernimmt. Das, was uns mit Adam wegbricht, können auch zwei oder drei Spieler ausfüllen.“

In „Bodzes“ Abschied, der am Sonntag (14 Uhr, Paul-Janes-Stadion) am Rande des Duells mit der Zweitvertretung von Borussia Mönchengladbach im großen Rahmen und vor einer stattlichen Kulisse zelebriert wird, steckt somit auch ein gewisses Potenzial. „Es ist natürlich eine Chance für die Spieler, die nächstes Jahr da sind, Verantwortung zu übernehmen. Das ist eine andere Baustelle und Aufgabe, als einfach nur Fußball zu spielen“, erklärt Langeneke. Wie die Mannschaft in der kommenden Saison konkret aussehen wird, ist noch offen. Doch dass die Führung einzig von neuen Spielern übernommen wird, scheint unwahrscheinlich. Spielern wie Tim Corsten, Jan Boller oder Daniel Bunk ist die Rolle auf jeden Fall zuzutrauen. Gerade Corsten als Kapitän der „Zwoten“ scheint eine logische Wahl. Fragt sich nur, ob der gelernte Innenverteidiger dann überhaupt noch für Fortuna spielt.

Abschied einer Identifikationsfigur

Eine solche Beziehung wie zu seinem alten Mannschaftskollegen Bodzek wird es für Langeneke jedenfalls wohl kein zweites Mal geben. „Wir haben immer auf Augenhöhe gesprochen und weniger als Trainer und Spieler“, erklärt der Coach. Auch diese Dynamik findet in der letzten Partie der Saison gegen die Zweitvertretung des 1. FC Köln in ein paar Wochen – so lange bleibt Bodzek trotz der offiziellen Verabschiedung am Sonntag freilich ein „Zwote“-Akteur – ihr Ende. Die Rolle als verkappter Co-Trainer, der Bodzek quasi war, wird sicherlich nicht neu vergeben.

Sich mit dem Routinier über die Geschehnisse der „Zwoten“ auszutauschen, bleibt Langeneke aber wohl auch in der neuen Saison nicht verwehrt. Denn die Reise des gebürtigen Polen bei den Rheinländern ist noch nicht vorbei. Ab dem 1. Juli soll Bodzek eine neue Rolle im Trainerbereich des Nachwuchsleistungszentrums übernehmen.

Als Spieler kam er 2011 zur Fortuna und erlebte mit der „launischen Diva“ vom Rhein zwei Aufstiege in die Bundesliga. 302 Mal trug er das rot-weiße Trikot – und ab 2020 für zwei Jahre auch die Kapitänsbinde bei den Profis. Damit ist Bodzek eine der prägendsten Figuren der jüngeren Vereinsgeschichte. Als Identifikationsfigur wird Fortuna ihn nicht ersetzen können.

Insofern ist es gut möglich, dass am Sonntag rund um die Partie gegen den Gladbach-Nachwuchs die eine oder andere Träne im Paul-Janes-Stadion fließen wird. Sportlich ist die Saison für die „Zwote“ ohnehin fast abgehakt, nachdem sie dank einer bärenstarken Rückrunde die Abstiegsplätze weit hinter sich gelassen hat. So kann sich zumindest am Wochenende die ganze Aufmerksamkeit verdient auf Bodzek richten.

Aufrufe: 025.4.2024, 12:15 Uhr
RP / Jonas KnobelAutor