Der Spielplan will es so: Als Zweiter kann der SV Sinsheim mit einem Sieg am Tabellenführer TSV Dühren vorbeiziehen und auf den letzten Drücker Meister werden. Das Endspiel um den Titel steigt am Samstag um 15.30 Uhr im Helmut-Gmelin-Stadion und wir haben mit den beiden Trainern Marvin Ziegler (TSV Dühren) und Adem Ayvatas (SV Sinsheim) darüber gesprochen.
Nach so einer Ausgangssituation kann man sich nur die Finger lecken. "Wir waren nie Erster und lagen an Ostern noch mit neun Punkten zurück", zählt Ayvatas zwei bemerkenswerte Statistiken auf. Selbst im Winter kurz nach der 0:4-Pleite gegen Dühren im Hinspiel steckten seine Schützlinge nicht den Kopf in den Sand. Er erläutert. "Wenn mir damals jemand gesagt hätte, dass wir am letzten Spieltag unser Endspiel bekommen, hätte ich sofort unterschrieben."
Jene Niederlage gegen Dühren war bitter, aber lehrreich zugleich, wie der Sinsheimer Coach versichert: "Deswegen und auch aufgrund des Pokalfinales wissen wir die Qualitäten der Dührener besser einzuschätzen. Wir kennen ihre Stärken und müssen unsererseits versuchen so wenige Torchancen wie möglich gegen uns zuzulassen."
Das eigene Ziel ist schon jetzt erreicht, egal, wie das Duell am Samstag endet. "Wir haben immer gesagt, dass wir Zweiter werden wollen und diese Position haben wir abgesichert", sagt Ayvatas.
Wenn einer nichts zu verlieren hat, steht für den anderen zwangsläufig viel auf dem Spiel. "Wir sind die ganze Runde schon der Gejagte, deshalb haben wir natürlich mehr zu verlieren", gibt Ziegler zu. Nach dem Pokalfinale und dem Sieg gegen Grombach ist es das dritte Finale innerhalb von zehn Tagen. Der Dührener Spielertrainer macht deshalb ein interessantes Zahlenspiel auf: "Wir wollen das dritte Finale gewinnen, um nicht zwei weitere bestreiten zu müssen."
Wenn eine Mannschaft am Samstagnachmittag die großen Feierlichkeiten startet, darf sich die andere direkt mit der Relegation befassen. Im ersten von zwei möglichen Entscheidungsspielen würde es gegen die SG Kirchardt II aus der Kreisklasse B2 gehen. In dieser Partie ist der B1-Vertreter haushoher Favorit. Folglich stünde im dann alles entscheidenden Spiel um die Kreisklasse A am darauffolgenden Wochenende Türk Gücü Sinsheim als Gegner bereit.
"Damit beschäftigen wir uns aktuell überhaupt nicht. Bis Samstag zählt einzig und allein Dühren", so Ayvatas. In Dühren hat man ebenso wenig Lust auf Relegation. "Wir wollen dem aus dem Weg gehen, vor allem da Türk Gücü sehr formstark ist und daher ein unangenehmer Gegner wäre", sagt Ziegler.
In keiner anderen Liga klaffen die Unterschiede der einzelnen Teams so weit auseinander wie in der Kreisklasse B1. Während Sinsheim (+111) und Dühren (+107) schier unglaubliche Tordifferenzen aufweisen, geht es im Tabellenkeller noch krasser zu. Türk Gücü Sinsheim II steht bei minus 167 und die SpG Tiefenbach/Östringen gar bei minus 185.
Wenn einige Partien, wie beispielsweise Dührens 15:2 gegen Tiefenbach/Östringen oder Sinsheims 15:0 gegen Türk Gücü II nur dazu da sind, um das Torverhältnis in die Höhe zu treiben, ist die Wettbewerbstauglichkeit einiger Mannschaften zu hinterfragen. Das unendliche Thema B1 und B2 oder Kreisklasse C wird in den kommenden Tagen vermehrt aufkommen – garantiert.