Vorhang auf für das Topspiel! Bühne frei für den Höhepunkt des 11. Spieltages der Frauen-Bayernliga - und der Spielklasse überhaupt! Hier kommt der FC Ruderting! Die Spiller-Truppe hat es tatsächlich geschafft, dem bisherigen Spitzenreiter SpVgg Greuther Fürth die erste Saisonniederlage zuzufügen - und selbst auf Platz 1 zu springen. Und das vor sage und schreibe fast 400 Zuschauern. Es ist also wenig verwunderlich, wenn FCR-Managerin Johanna Maier vom einem "Feiertag (für den Frauenfußball)" spricht.
Über ein grundsätzliches Thema muss aber noch einmal gesprochen werden: Der Nebel. Der dichte Nebel. Der zu dichte Nebel? Gästetrainer Felix Bernhard will zwar keine Ausreden suchen, aber für ihn waren die Bedingungen im Landkreis Passau grenzwertig, eigentlich schon irregulär. "Mir ist es ein Rätsel, warum da von Seiten der Schiedsrichter das Gespräch mit den Trainern nicht gesucht und zumindest über einen Abbruch diskutiert wird", ist der 30-Jährige ratlos. Auch Rudertings Johanna Maier sah, dass sie oft nichts sah. Ähnlich wie der Trainer der Mittelfranken stellt aber auch sie fest: "Letztlich hatten beide Teams die selben Bedingungen. Beide mussten mit der Situation so umgehen, wie sie ist."
Und die Gastgeber kamen mit dem oft fehlenden Durchblick besser zurecht. "Natürlich haben wegen dem Nebel beide Teams vorsichtiger agiert. Mit Sicht wär's wohl noch offensiver zugegangen. Aber insgesamt war das schon ein Top-Spiel - nicht nur auf dem Papier", macht Johanna Maier deutlich. Die Mannschaften schenkten sich nichts. Gerade in der Defensive waren beide Teams eine Macht. Ruderting war aber offensiv aktiver und gefährlicher als Fürth. "Gerade in der Anfangsphase hatte der FCR einige Möglichkeiten", berichtet Felix Bernhard. Letztlich war es dann die ewige, nimmermüde, dauergefährliche Franziska Schwaiberger (Höllrigl), die mit dem Tor des Tages das Spiel entschieden hat.
"Diese Niederlage tut weh", gibt Felix Bernhard zu. Die Pleite beim direkten Konkurrenten sei schmerzhafter als der Verlust der Tabellenführung, der damit einhergeht. Zumal das aktuelle Tabellenbild aufgrund der Winterpause nun bis Ende März bestehen bleibt. Bitter für Fürth, eine große Freude für den FC Ruderting. Oder doch nicht? "Egal, wer gewonnen hat: Es muss noch eine komplette Rückrunde gespielt werden", mimt Johanna Maier den Partycrasher. Dann lässt sie sich aber kurz doch etwas gehen: "Eine schöne Momentaufnahme ist es natürlich schon..."
Die weiteren Spiele:
Thomas Jost (Trainer, Frauenbiburg): "Nach diesem 3:4 fehlen wir zunächst einmal die Worte. Wir sind alle mega enttäuscht und niedergeschlagen. Ich bin keiner, der beim Schiedsrichter die Schuld sucht, aber: Was in diesem Spiel - speziell in der 1. Halbzeit - an Entscheidungen abgelaufen ist, war sicherlich grenzwertig. Aber es ist so, wie es ist. Nach der Pause waren wir dran. Nach dem 2:3 waren wir am Drücker. Dann pennen wir nach einer Ecke, beweisen aber wieder super Moral. Hinten raus hätten wir mit einem Lucky Punch noch einen Punkt erreichen können. Gut, selbst das wäre vielleicht zu wenig gewesen. Jetzt gilt es, sich Ruhe zu gönnen, die ein oder andere Sache zu analysieren. Und dann greifen wir wieder an!"
Markus Schwirzinger (Trainer, Kirchberg): "Wir hätten wir uns einen Punkt verdient gehabt. Es war ein umkämpftes Spiel mit dem glücklicheren Ende für Ingolstadt."
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