FC Penzberg muss sich bei Landesliga-Absteiger Gilching 0:2 geschlagen geben. Für Penzbergs Trainer Krebs war es eine Niederlage an alter Wirkungsstätte.
Treffen zwei vermeintliche Mitfavoriten um den Titel in der Bezirksliga Süd gleich am ersten Spieltag aufeinander, schaut man natürlich ganz genau drauf, welches Team mit den besseren Argumenten aufwarten kann. Gute Aktionen waren auf beiden Seiten zu notieren. Die Wertung in der Kategorie „Durchschlagskraft“ ging allerdings eindeutig an den gastgebenden TSV Gilching-Argelsried, der gegen den FC Penzberg zweimal erfolgreich war und beim 2:0 (0:0) insgesamt betrachtet die robustere Mannschaft mit der gefälligeren Spielanlage war. Für die Penzberger bleibt derweil wenig Zeit zum Hadern oder Nachdenken. Bereits am morgigen Dienstag (19.30 Uhr) steigt das Gruppenfinale im Totopokal beim SV Ohlstadt.
Penzbergs Trainer Wolfgang Krebs präsentierte sich an alter Wirkungsstätte in Sachen „Emotionalität“ und „Kritik“ deutlich unter Norm. Immer wieder versuchte er, seine Spieler verbal aufzubauen oder ihnen situationsbedingt Hilfestellung zu leisten. Hinterher benannte der FC-Coach einige Gründe, warum seine Elf als Verlierer vom Platz trottete. So musste Denis Grgic am Tag zuvor mit Verdacht auf Lungenentzündung ins Krankenhaus. Und auch Mirko Ramcic plagte sich mit gesundheitlichen Problemen herum. Es waren zwei schmerzhafte Ausfälle. Dennoch standen ausreichend ligataugliche Kicker auf dem Platz. Die aber wählten oft die falschen Mittel, trafen bisweilen die falsche Entscheidung.
Nach ordentlichem Start entwickelten sich schnell einige Probleme. Mit dem System der Gilchinger sei man Krebs zufolge „überhaupt nicht zurechtgekommen“. Gerade im ersten Abschnitt stand die Heimelf des Öfteren am Wühltisch, um den Penzbergern mit körperbetontem Auftreten den Schneid abzukaufen. Trotz des Gegenwindes hatte aber auch der FC immer seine manierlichen Phasen. „Es war kein Match, in dem uns der Gegner hergespielt hat“, hob der Coach hervor. Vielmehr ging es um Kleinigkeiten, um Präzision, um das fehlende Quäntchen Entschlossenheit. Franz Fischer wäre bei einer Freistoßflanke von Sepp Siegert am kurzen Pfosten beinahe noch entscheidend an den Ball gekommen. Mit dem Pausenpfiff bekam Fischer dann noch eine zu kurz abgewehrte Ecke serviert, die er volley abnahm, jedoch nur in die Menschenmassen am Fünfer knallte. „Da muss er eigentlich das 1:0 machen“, urteilte Krebs.
Das hatten sich die Gastgeber in wenigstens drei Situationen sicherlich auch gedacht. Gut durchgespielt, aber am Ende fehlte der letzte Kniff. Siegert eröffnete mit einem ruhenden, gleichwohl gefährlichen Ball aus großer Distanz den zweiten Abschnitt. Dann aber folgte sogleich der Rückschlag. Andre Gasteiger schlenzte einen Freistoß aus knapp 20 Metern in die von den Gästen angebotene Torecke – 0:1. Weder stand die FC-Abwehrmauer gut noch war dieser Freistoß zwingend notwendig in der Entstehung. Mit Jonas Kirschner hatte ein Spieler zugepackt, dem Krebs „nicht seinen besten Tag“ attestierte.
Was die Folgezeit betraf, hatte der Penzberger Coach dann doch etwas lautstark zu monieren. „Mich ärgert, dass wir nach dem 0:1 nicht ruhig geblieben sind.“ Plötzlich wurde öfter lamentiert und diskutiert, letztlich auf Kosten der Genauigkeit. Das Bemühen konnte man den Penzbergern zu keiner Zeit absprechen. „Unsere Schüsse sind zu wenig aufs Tor gekommen“, betonte Krebs. Am ehesten noch der von Dominik Bacher. Sein Freistoß wurde von der Mauer minimal abgefälscht, sodass der Ball lediglich das Lattenkreuz streifte. Bachers zweiter Versuch war hingegen eine sichere Beute für Gilchings Keeper Sebastian Hollenzer.
Pech hatte auch Benedikt Buchner, der frei vor Hollenzer zum Abschluss kam, aber mit dem schwächeren linken Fuß eine torhüterfreundliche Flugbahn wählte. „Vor dem Tor diesmal nicht gierig genug“, monierte Krebs. Kurz vor Schluss lief der FC dann in einen Konter, den die eingewechselten Jonathan Krukow, der flankte, und Sebastian Moosbrugger als Abnehmer perKopfball zum 2:0 Endstand vollendeten.