2025-12-03T05:51:34.672Z

Allgemeines
– Foto: Pressefoto-Bildredaktion Eibne

Fehlerfreier TSV Lustnau marschiert in Richtung Verbandsliga

Der Rückblick auf die erste Saisonhälfte in der Frauen-Landesliga Württemberg, Staffel 2.

Die Frauen-Landesliga Württemberg, Staffel 2, geht mit einer klaren Hierarchie an der Spitze und vielen Fragezeichen dahinter in die Winterpause. Der TSV Lustnau dominiert das Klassement nach Belieben, doch der Kampf um den Relegationsrang und der Blick nach unten sind weit weniger eindeutig. Verschärft wird die Lage dadurch, dass die Zahl der Absteiger noch nicht feststeht – eine Ungewissheit, die im gesamten Tabellenkeller mitschwingt.

Herbst der Lustnauer Dominanz und großer Ausschläge
Der Saisonverlauf trägt deutlich Lustnauer Handschrift. Gleich zum Auftakt gewann der Spitzenreiter 4:0 beim hoch gehandelten SV Deuchelried, ließ ein 8:0 gegen den SV Oberreichenbach und ein 4:0 in Unterjesingen folgen und setzte damit früh den Ton. Parallel meldeten sich der TSV Tettnang II mit einem 3:1 gegen Albeck und der FC Blau-Weiß Bellamont mit dem 4:1 in Berneck-Zwerenberg in der erweiterten Spitzengruppe an.

Auffällig sind die Ausschläge nach oben und unten im breiten Mittelfeld: Oberreichenbach deklassierte Granheim mit 6:1, Tettnang schoss denselben Gegner mit 8:0 aus dem eigenen Stadion, während Albeck Berneck-Zwerenberg 5:0 abfertigte. Die SG Renhardsweil/Herbertingen/Fulgenstadt sammelte mit Siegen gegen Sondelfingen (knapp verpasst), Bellamont und Tettnang wichtige Punkte, blieb insgesamt aber wechselhaft. So hat sich hinter Lustnau ein dichter Block formiert, in dem schon eine kurze Serie den Charakter der Saison verändern kann.

Meisterkurs ohne Makel, offener Kampf um Platz zwei
Im Titelrennen scheint die Rollenverteilung eindeutig. Der TSV Lustnau steht bei der makellosen Bilanz von zwölf Siegen aus zwölf Spielen und einem Torverhältnis von 55:7. Die Mannschaft gewann nicht nur klar gegen die Konkurrenz aus dem Mittelfeld, sondern entschied auch die direkten Duelle souverän für sich: 6:1 gegen den TSV Sondelfingen, 3:0 gegen Tettnang II, 3:1 in Albeck und zuletzt 4:2 im erneuten Spitzenspiel gegen Deuchelried. Hinter dem designierten Meister ist der Kampf um den Relegationsrang hingegen offen.

Sondelfingen behauptet mit 22 Punkten Platz zwei, lebt von knappen Erfolgen wie den 3:2-Siegen in Renhardsweil/Herbertingen/Fulgenstadt und gegen Granheim sowie dem 2:1 gegen Unterjesingen, steht aber mit negativem Torverhältnis und deutlichen Niederlagen in Lustnau (1:6), in Albeck (1:6) und beim 2:5 gegen Bellamont auf wackligem Fundament. Deuchelried (21 Punkte bei einem Spiel weniger) überzeugt mit klaren Heimsiegen wie dem 6:0 gegen Granheim, dem 5:0 gegen Oberreichenbach und dem 5:0 gegen Berneck-Zwerenberg. Albeck, Bellamont und Tettnang II lauern im Abstand von nur ein bis zwei Siegen – der Relegationsplatz ist für ein halbes Dutzend Teams realistisch.

Engstinger Not, Granheimer Abhängigkeit und eine breite Gefahrenzone
Am Tabellenende wirkt die Lage deutlich prekärer. Der FC Engstingen steckt mit nur einem Punkt und 9:46 Toren tief im Keller fest; einzig beim 2:2 in Unterjesingen gelang ein Zähler, ansonsten hagelte es Niederlagen – von der 1:2-Auftaktpleite gegen Granheim bis zum 0:7 in Lustnau und dem 2:7 im Rückspiel in Granheim. Der SV Granheim (7 Punkte) verdankt seine beiden Siege ausschließlich den Duellen mit Engstingen, das verdeutlicht die eigene Fragilität ebenso wie das 0:8 in Tettnang. Der SV Unterjesingen (9 Punkte) schwankt zwischen Coup und Rückschlag: 4:2 in Granheim und 3:2 gegen Albeck auf der Habenseite, dem gegenüber stehen klare Niederlagen wie das 0:4 gegen Lustnau und das 2:5 gegen Berneck-Zwerenberg. Knapp darüber rangieren Oberreichenbach (13 Punkte) und die SG Renhardsweil/Herbertingen/Fulgenstadt (11), die mit Erfolgen wie dem 2:0 in Sondelfingen oder dem 3:0 in Engstingen zwar ihre Qualität nachgewiesen haben, aber noch längst nicht im sicheren Fahrwasser sind. Weil die genaue Zahl der Absteiger offen ist, reicht der Schatten des Tabellenendes bis in die Zone der scheinbar komfortablen Plätze – wer im Frühjahr nicht frühzeitig punktet, könnte schneller in den Strudel geraten, als es der aktuelle Tabellenstand vermuten lässt.

Aufrufe: 015.12.2025, 16:00 Uhr
Timo BabicAutor