Für Aufsteiger Fortuna Unterhaching hat der Abstiegskampf bereits nach zwei Spieltagen begonnen.
Unterhaching – Zwei Spieltage vorbei und schon Schlusslicht: Es deutet sich schnell an, worum es für Fortuna Unterhaching geht. „Der Klassenerhalt wäre kein Wunder, aber schon eine große Überraschung“, gibt sich Florian Darchinger keinen Illusionen hin. Schließlich war der Fortunen-Boss bereits über die sofortige Rückkehr in die Kreisliga erstaunt: „Der Aufstieg war schon etwas überraschend.“
Dazu kommt, dass Antonio Saponaro die Hachinger wieder verlassen hat. Nach seiner Rückkehr vom SK Srbija steuerte der 31-Jährige 41 Treffer zum Aufstieg bei. Nun ging er zum FC Aschheim. „Mit ihm fehlen uns 50 Prozent der Tore. Das heißt, vorne wird es schwierig werden“, so Darchinger.
Einfach war auch die Vorbereitung nicht, doch an die Probleme in der Urlaubszeit sei man gewohnt: „Das ist eigentlich immer das Gleiche.“ Viele neue Spieler mussten nicht integriert werden. „Wir haben nicht aktiv gesucht. Zwei Leute sind uns zugelaufen“, so Darchinger. Der Stürmer Wilfredo Lopez Izaguirre, 32, Kolumbianer, vom Kreisklassisten SV Perlach, und der 20-jährige Verteidiger Maximilian Müller vom Liga-Konkurrenten TSV Ottobrunn, bringen nicht die überragende Qualität eines Saponaro mit, sind aber Ergänzungen mit Stammplatz-Ambitionen.
Neu ist auch der Trainer. Mario Grotzki kommt vom Putzbrunner SV, wo er in der vergangenen Saison noch zehn Kreisklassen-Partien in aktiver Rolle bestritt, die letzten im Alter von 53. Als Coach ist er, verglichen mit seinem Vorgänger, allerdings ein Jungspund. Der 68-jährige Heinz Tochtermann ging in Fußball-Rente. „Wir haben einen etwas jüngeren Trainer gesucht. Das war nicht ganz einfach“, erzählt Darchinger. Der Kontakt zu einem im Landkreis auch in höheren Klassen bekannten Coach habe letztlich nicht in eine Zusammenarbeit gemündet, auch, weil es im Frühjahr noch nicht nach Aufstieg aussah.
Trotz aller Anlaufschwierigkeiten sei man nun aber auf einem ordentlichen Weg: „Mannschaft und Trainer wachsen gerade zusammen. Es ist alles im Rahmen.“ Im ersten Spiel beim ATSV Kirchseeon zeigten die Fortunen eine tolle Einstellung, machten den frühen 0:2-Rückstand durch zwei Tore von Julian Beyerlein schnell wett, das 2:2-Endergebnis stand nach 26 Minuten. „Man muss aber ehrlich sagen, dass Kirchseeon wahrscheinlich unsere Kragenweite ist“, so Darchinger, der auch den SV Zamdorf, den TSV Grasbrunn-Neukeferloh und den Rot-Weiß Oberföhring als Konkurrenten im Abstiegskampf sieht. Beim Mitaufsteiger in Oberföhring wollen die Hachinger am Sonntag (15 Uhr) deshalb unbedingt punkten: „Das ist wahrscheinlich ein Gegner auf Augenhöhe.“
Für den SC Baldham-Vaterstetten galt dies hingegen nicht: Die Fortuna unterlag dem Mitfavoriten am vergangenen Wochenende zuhause mit 1:5 (0:4), Simon Richter traf per Strafstoß zum 1:4. „Baldham hätte eigentlich letztes Jahr schon aufsteigen müssen“, findet Darchinger. Seine eigenen Spieler dürfen die Aufgaben gelassener angehen: „Sie sollen diese Saison als Zusatzjahr ohne großen Druck sehen.“