2025-03-13T06:55:50.022Z

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Das ist Marvin Oberhoff.
Das ist Marvin Oberhoff. – Foto: D. Welz

FCW-Keeper lernte bei den Profis des 1. FC Köln

Marvin Oberhoff: Der neue Torhüter des Wülfrather Bezirksligisten soll helfen, mit seiner Oberliga-Erfahrung den Aufstiegstraum zu verwirklichen.

Im Bezirksliga-Kader des 1. FC Wülfrath stehen seit Saisonbeginn eine ganze Reihe von Spielern mit Regionalliga- und Oberligaerfahrung. Jetzt kommt mit dem vor wenigen Wochen unter Vertrag genommenen Marvin Oberhoff auch noch ein Top-Torhüter hinzu, der bereits 144 Oberliga-Einsätze auf dem Buckel hat.

Der 26-Jährige absolvierte in der Hinrunde beim letztjährigen Oberliga-Meister Sportfreunde Baumberg aber nur drei Spiele, weil es an der Goalie-Legende Daniel Schwabke (35), zumindest kurzfristig, kein Vorbeikommen gab.

Der Blick zurück: Bemerkenswert verlief die Karriere des FCW-Zugangs als junger Fußballer, stehen doch die (Profiklub-) Stationen Fortuna Düsseldorf, Bayer Leverkusen und 1. FC Köln in seiner Vita. Nach der U14-Saison bei Fortuna Düsseldorf folgte für eine Spielzeit der Wechsel zu den C-Junioren von Bayer Leverkusen. Von dort ging es zurück in die Landeshauptstadt – zur SG Unterrath. Dort ergab sich in der zweiten (Niederrheinliga-) Saison der Kontakt zum 1. FC Köln.

Tolle Erfahrung beim 1. FC Köln

„Das war natürlich eine tolle Sache. Nach zwei, drei Trainingseinheiten haben die mich direkt verpflichtet. Ich war happy, habe die Saison in Unterrath zu Ende gespielt, bevor es im Sommer 2014 bei der U17 in Köln losging“, freute sich seinerzeit der junge Marvin. Aber die erste Euphorie erhielt im Oktober einen argen Dämpfer. Im Meisterschaftsspiel gegen seinen Ex-Klub Bayer Leverkusen erlitt der Nachwuchstorhüter einen Schien- und Wadenbeinbruch. Weil die Operation nicht ohne Komplikationen verlief, dauerte der Heilungsprozess gut 20 Monate. „Ich habe die komplette erste Spielzeit bei der U19 verpasst. Eine schlimme Zeit, ich hätte viel lieber auf dem Platz gestanden“, so Oberhoff im Rückblick.

Weil man sich weiterhin einiges vom Torwarttalent versprach, verlängerten die FC-Verantwortlichen während der Verletzungspause zweimal den Vertrag. Bald ging es wieder aufwärts. Zum Bundesligakader der U19 zählend, wurde der inzwischen 18-Jährige in der Rückrunde einige Male zu den Übungseinheiten der Regionalliga-Zweiten eingeladen. Als dann die Profimannschaft in der Vorbereitung zur Saison 2016/17 Verletzungsprobleme auf der Torhüterposition bekam, trainierte der junge Schlussmann in der Woche vor dem Bundesligastart gegen Darmstadt 98 drei, vier Tage bei den Profis unter der Regie von Chefcoach Peter Stöger mit. Und konnte sich so höchstpersönlich von den Torschuss-Qualitäten eines Anthony Modeste überzeugen.

„Für mich war das als A-Junior natürlich eine besondere Auszeichnung und eine tolle Erfahrung, die paar Tage mit den Profis zu trainieren. Was besseres kann einem jungen Fußballer doch nicht passieren“, schaut der in Mettmann wohnende Keeper auf ein Highlight seiner Karriere zurück. Die Personalplanungen des FCK am Saisonende über eine Zukunft bei der Zweiten ergaben für den gerade dem Juniorenbereich entwachsenen Keeper indes keine befriedigende Lösung. Hinzu kam, dass er eher eine berufliche Ausbildung verbunden mit einem dualen Studium sowie die Fortsetzung der sportlichen Karriere im höheren Amateur-Fußball anstrebte, statt auf die eher unsichere Karte „Regionalliga-Fußball“ zu setzen.

Schon viele Stationen gehabt

So kam es im Sommer 2017 zum auch „logistisch“ passenden Engagement beim Oberligisten DSC 99. Nach den ersten sieben Spielen ging es ein paar Kilometer weiter zum gleichklassigen VfB 03 Hilden. Dort stand der 1,90 Meter große Torsteher in der Rückrunde acht Mal im Kasten – und im direkten Duell um die Nummer eins mit seinem heutigen Torwarttrainer beim FCW, Sebastian Herweg: Das Leben eines Fußballers schreibt manches mal so seine eigenen Geschichten.

Nach 57 Oberliga-Partien für die Hildener folgte im Sommer 2020 eine durch die Corona-Pandemie geprägte Saison mit nur zwei Spielen für den TVD Velbert. Wesentlich besser lief mit Saisonbeginn 2021/22 das erst drei Jahre später zu Ende gehende Engagement beim TSV Meerbusch. Weil der in der Schlussphase der Spielzeit 2023/24 lange um den Klassenerhalt bangende TSV sich mit einer vorzeitigen Vertragsverlängerung schwer tat, trennten sich die Wege.

Es schloss sich der Wechsel zu Sportfreunde Baumberg an. Gleichwohl ein nur wenige Monate dauerndes „Intermezzo“ – siehe oben. Auch, weil es im November erste Gespräche zwischen Oberhoff, der sich aus beruflichen Gründen „unterhalb der Oberliga“ verändern wollte, mit dem 1. FC Wülfrath gab. Endgültig fix gemacht wurde die Zusammenarbeit dann Anfang Januar. „Mit dieser Verpflichtung auf einer Schlüsselposition im Team unterstreichen wir nachhaltig unsere Personalplanungen auf gehobenem Niveau“, macht Chefcoach Weber auch in seiner Doppelfunktion als Sportlicher Leiter deutlich.

Die neue Nummer eins des FCW betont: „Der Kader wurde mit einer Menge fußballerischer Substanz aufgewertet, um weiter ganz oben mitzuspielen. Das muss unser Ziel sein, selbst wenn die direkte Konkurrenz keineswegs zu unterschätzen ist. Ich freue mich auf die Herausforderung hier in Wülfrath.“

Aufrufe: 09.2.2025, 10:00 Uhr
RP / Elmar RumpAutor