Das ist richtig bitter: In der 86. Minute der Partie der Abstiegsrunde der Fußball-Oberliga zwischen dem FC Hertha Wiesbach gegen den SV Waldalgesheim glich Luca Blass für die Gastgeber zum 1:1 aus. Jubelnd rannte der Abwehrspieler zur Seitenlinie, riss sich das Trikot vom Leib und ließ sich von Fans und Mitspielern umarmen.
Sein Treffer bedeutete in der Blitz-Tabelle, dass Wiesbach von Rang sechs auf Platz fünf vorrückte. Platz fünf reicht zum Ligaverbleib, wenn der Vizemeister der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sich in den Aufstiegsspielen zur Regionalliga durchsetzt.
Das Tor von Blass nährte aber auch die Hoffnung auf den direkten Ligaverbleib. Zu dem benötigte die Hertha nur einen weiteren Treffer. Und der schien durchaus möglich. Denn Waldalgesheim wiederum brauchte dringend einen Sieg um nicht abzusteigen – und musste deswegen alles nach vorne werfen.
Dies gab Wiesbach Platz zum Kontern. In der 92. Minute tauchte Pascal Piontek bei einem dieser Konter frei vor dem Gehäuse auf. Der Stürmer wollte den Ball ins lange Eck zirkeln, doch Gäste-Torwart Pasquale Patria machte sich ganz lang und parierte mit einer Hand. Fast im direkten Gegenzug flankte Waldalgesheim von der linken Seite vors Tor. Am zweiten Pfosten stand Shane Wheeler und drückte die Kugel zum 1:2 ins Netz.
Wenig später war Schluss – und der Abstieg von Wiesbach nach zehn Jahren ununterbrochener Oberliga-Zugehörigkeit besiegelt. Enttäuscht und fassungslos saßen die Hertha-Akteure danach auf dem Rasen. Auch die eine oder andere Träne floss.
Schon vor dem letzten Spieltag hatten der FSV Jägersburg und die SV Elversberg II als Absteiger festgestanden. Jägersburg bezwang am Samstag zum Saisonfinale den Ahrweiler BC mit 7:0 (4:0). „Es war wie schon in vielen Spielen von uns zuvor – nur das wir dieses Mal unsere Chancen konsequent genutzt haben“, fand FSV-Trainer Christian Frank.
Elversberg II verabschiedete sich dagegen mit einer Niederlage in Richtung Saarlandliga. Das Team des scheidenden Trainers Daniel Demmerle zog zu Hause gegen TuS Kirchberg mit 0:4 (0:0) den Kürzeren. Knackpunkt der Partie war eine Rote Karte gegen Elversbergs Jason Onyejekwe. Der SVE-Akteur hatte sich nach einem Foul an ihm zu einer verbalen Entgleisung hinreißen lassen.
Nicht um den Ligaverbleib zittern mussten der SV Auersmacher und der FV Diefflen – beide Clubs erreichten nämlich die Meisterrunde. Auersmacher verlor dort am Samstag mit 0:3 (0:2) beim SV Gonsenheim und beendet diese damit als Letzter. Nun fiebert der SV dem Qualifikationsspiel zum DFB-Pokal an diesem Dienstag auf dem Saarbrücker Kieselhumes gegen Regionalligist FC Homburg entgegen.
Der FV Diefflen, der Achter ist, steht an diesem Sonntag in seinem letzten Saisonspiel noch vor einiger ganz schweren Aufgabe. Die Rot-Weißen sind beim Tabellen-Zweiten TuS Koblenz zu Gast, der mit einem Sieg noch Meister werden könnte, wenn Tabellenführer TSV Schott Mainz im Heimspiel gegen den FK Pirmasens patzt.