2023-12-04T16:29:19.875Z

Spielbericht
Gegen Rot-Weiß Oberhausen war die Defensive des FC Wegberg-Beeck zu anfällig.
Gegen Rot-Weiß Oberhausen war die Defensive des FC Wegberg-Beeck zu anfällig. – Foto: Michael Schnieders

FC Wegberg-Beeck verliert ein Spiel erstmals in der Abwehr

Regionalliga West: Beeck unterliegt in einem turbulenten Spiel RW Oberhausen mit 2:5. Der FC erspielt sich gegen den eigentlich abwehrstarken Gast überraschend viele Chancen. Die Abwehr ist dagegen löchrig. Wer bester Mann auf dem Platz war.

Mit dem Ruf, gerade auswärts überaus abwehrstark zu sein, war Rot-Weiß Oberhausen zum Spiel beim FC Wegberg-Beeck ins Waldstadion gekommen. In sechs Auswärtspartien hatten die Jungs von Coach Jörn Nowak nur drei Gegentore kassiert. Da stellte sich so mancher im Vorfeld die Frage, wie denn die Kleeblätter ein Tor gegen diesen Aufstiegsaspiranten erzielen sollten.

Es sollte freilich vieles ganz anders als erwartet kommen. Denn gegen die umformierte Oberhausener Abwehr (Nowak: „Unsere Viererkette war nicht eingespielt“) erspielten sich die Kleeblätter unerwartet viele dicke Chancen. Umgekehrt erwies sich Beecks Abwehr häufig so löchrig wie ein Schweizer Käse. Am Ende einer überaus ereignisreichen Partie stand es 2:5 – es hätte freilich auch 5:8 ausgehen können.

„Das war ein interessantes Spiel mit vielen Torchancen auf beiden Seiten“, meinte Nowak. „Unsere Offensivleistung war heute absolut in Ordnung, die der Defensive aber nicht. Wir haben die Tore viel zu billig kassiert. Erstmals in der Saison haben wir heute ein Spiel in der Abwehr verloren“, kommentierte FC-Coach Mark Zeh die zweite Heimniederlage der Saison.

Das Fehlen des gelbgesperrten Nils Hühne machte sich – wie ohnehin schon befürchtet – sehr bemerkbar. Bereits nach elf Sekunden hatte Oberhausens 2,02 Meter großer Stürmer Cottrell Ezekwem die Führung auf dem Kopf – es war das erste, aber beileibe nicht das letzte Mal, dass Beecks Hintermannschaft schlecht postiert war. In den ersten zehn Minuten hatte Beeck einige haarige Situationen zu überstehen, da brannte es im Strafraum oft lichterloh. „Da haben wir der Oberhausener Wucht nichts entgegensetzen können“, monierte Zeh.

Doch mit ein wenig Glück und einem guten Keeper Ron Meyer überstanden die Kleeblätter die Anfangsphase schadlos – und gingen stattdessen selbst in Führung: Einen Zuckerpass des erneut quirligen Shpend Hasani vollendete Timo Braun ebenso sehenswert (14.). Kurz darauf hatte Leon Pesch sogar die Chance zu erhöhen, scheiterte aber an Keeper Robin Benz (18.).

Nachdem Meyer erneut gegen Ezekwem mit einer spektakulären Parade einen Treffer noch hatte verhindern können (19.), war es dann aber so weit: Mit einer feinen Einzelleistung egalisierte Ezekwem (22.). Kurz zuvor hatte der freilich eine „tiefgelbe“ Karte nach einem Foul der übleren Sorte an Takahito Ohno gesehen – so mancher Schiri hätte dafür Rot gezückt. Im Anschluss an einen Freistoß von Ex-Profi Moritz Stoppelkamp und der folgenden Hereingabe von Moritz Montag drückte Tim Stappmann den Ball zur Oberhausener Führung über die Linie (26.) – binnen vier Minuten hatte RWO das Spiel gedreht.

Kleefisch (33.) und Hasani (35.) hatten den Ausgleich auf Kopf und Fuß, doch stattdessen erhöhte RWO durch zwei Standards binnen vier Minuten auf 4:1. Erst schnibbelte Stoppelkamp einen Freistoß aus 17 Metern in den Winkel der Torwartecke (37., Meyer hatte falsch spekuliert), dann verwandelte Stoppelkamp einen von Meyer an Ezekwem verursachten Elfmeter zum 4:1 (41.). Vorausgegangen war eine Slapstick-Aktion: Ohno köpfte aus kürzester Distanz seinen Kapitän Maurice Pluntke an, von dessen Körper sprang der Ball zu Ezekwem. Beeck antwortete aber prompt: Kleefisch wurde nach einem erstklassigen Dribbling von Stappmann gelegt, den fälligen Elfmeter verwandelte Hasani sicher (45.+1).

Gleich zweimal hatte Kleefisch zu Beginn der zweiten Halbzeit den Anschlusstreffer auf dem Fuß (54./60.). „Da hatten wir Glück. Wenn das 3:4 fällt, wird es noch ganz eklig“, räumte Nowak ein. Stattdessen köpfte Tobias Boche eine Stoppelkamp-Ecke zum 5:2 ein (67.) – damit war der Drops gelutscht.

„Stoppelkamp hat heute den Unterschied gemacht. Er war der überragende Mann auf dem Platz. Die Duisburger werden immer noch heulen, den im Sommer gehen zu lassen haben“, merkte Zeh zum Oberhausener Dreh- und Angelpunkt an. „Unsere einfachen Fehler hat RWO bestraft. Wir haben uns aber nie aufgegeben“, sagte Pluntke.

Auf Beecks Bank saß der diese Woche verpflichtete Japaner Toranosuke Abe. Der 25-jährige Außenbahnspieler war seit Sommer vereinslos, spielte davor für den südbadischen Oberligisten 1. FC Rielasingen-Arlen und hat in Beeck schon einige Wochen mittrainiert.

Aufrufe: 020.11.2023, 10:45 Uhr
Mario EmondsAutor