Joachim Baur ist seit Anfang dieses Jahres Trainer vom FC Wangen und konnte schon einiges in dieser kurzen Zeit bewegen. Im Gespräch mit FuPa Württemberg spricht über die schwierige Vorbereitung, die Integration der Neuzugänge und die Ziele für die kommende Landesliga-Saison. Trotz Verletzungspech und Krankheitsausfällen blickt das Team optimistisch auf den Saisonauftakt und das Derby gegen den FV Ravensburg II.
Die Vorbereitung des FC Wangen auf die neue Landesliga-Saison war alles andere als optimal. Trainer Joachim Baur zieht eine gemischte Bilanz. "Insgesamt bin ich zufrieden, wir haben intensiv gearbeitet und die Neuzugänge gut integriert," erklärt Baur. Doch die Vorbereitung wurde von Verletzungs- und Krankheitsausfällen überschattet. "Gerade unsere zwei Oldies, Okan Housein und Simon Wetzel, sind nach wie vor verletzt. Dazu kam eine Magen-Darm-Welle, die die Mannschaft komplett durchlief," beschreibt der Trainer die Herausforderungen. Dennoch hat das Team das Beste daraus gemacht und einen akzeptablen Fitnesszustand erreicht, um in den Wettbewerb zu starten.
Die Integration der Neuzugänge verlief trotz der Widrigkeiten positiv. "Ich glaube, dass sie in der Mannschaft gut angekommen sind," sagt Baur. Doch auch hier schlug das Verletzungspech zu. "Alex Metzler fällt schon seit vier Wochen aus, weil er im Schienbein einne bakterielle Entzündung reinbekommen hat. Janosch Fink fehlt auch schon zwei Wochen, der war sehr positiv aufgefallen," sagte Baur. Trotz dieser Rückschläge bleibt Baur optimistisch und lobt die jungen Spieler für ihre Anpassungsfähigkeit.
Nach der Vizemeisterschaft in der letzten Saison wird der FC Wangen von einigen als Meisterschaftskandidat gehandelt. Baur relativiert diese Erwartungen jedoch: "Letztes Jahr Vizemeisterschaft bringt uns jetzt natürlich gar nichts mehr. Meisterschaftskandidaten gibt es aus meiner Sicht acht Stück. Im Relegationsspiel sind wir dann gleich ausgeschieden, da hat man uns dann schon die Grenzen aufgezeigt, so ehrlich muss man sein. Unser Ziel ist es, unter die besten vier in der Qualistaffel zu kommen, das wird schon schwer genug." Baur betont die Schwierigkeit dieses Unterfangens angesichts der starken Konkurrenz, insbesondere die Mannschaften aus der Qualistaffel Nord haben ihn im WFV-Pokal beeindruckt.
"Wir haben eine unfassbar junge Mannschaft mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren. Die jungen Spieler müssen sich erst an die Intensität und Körperlichkeit der Landesliga gewöhnen. Ich bin überzeugt, dass unsere Zukunftsaussichten vielversprechend sind, da wir zahlreiche junge Spieler haben, die wir integrieren und an den Leistungsfußball heranführen wollen. Wenn man bedenkt, dass viele Neuzugänge aus der Kreisliga A kommen, ist das ein Unterschied von zwei Klassen zur Landesliga." Joachim Baur sieht den FC Wangen nicht als Meisterschaftskandidat: "Wir wollen, gar keine Frage, aber um das zu realisieren muss wirklich alles zusammenpassen."
In den kommenden Wochen in der Qualistaffel kommt es laut Baur darauf an, sofort fit und präsent zu sein. "Gleich da zu sein bedeutet, dass alle fit sind und wir aus dem Vollen schöpfen können. Davon sind wir leider weit entfernt," gibt Baur zu. Die Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfälle stellen eine zusätzliche Herausforderung dar.
Die Vorfreude auf den Saisonauftakt und das Derby gegen den FV Ravensburg 2 ist dennoch groß. "Wir werden versuchen, on point da zu sein am Sonntag," sagt Baur. Er erkennt jedoch an, dass Ravensburg ein sehr starker Gegner ist, insbesondere wenn sie Unterstützung aus höheren Mannschaften erhalten. "Favorit ist für mich eher der FV Ravensburg 2, je nachdem, was sie von oben kriegen. Aber wir werden alles reinknallen und dann schauen, was am Ende dabei herauskommt."