Ramon Winkler hat mit dem FC Wallbach schon viel im Abstiegskampf erlebt. Auch diese Saison kämpft der Bezirksliga-Dino um den Klassenerhalt. Der Torhüter bleibt trotz der prekären Lage optimistisch.
Seit 2008 spielt der FC Wallbach ununterbrochen in der Fußball-Bezirksliga. In den letzten Jahren drohte dem Liga-Dino regelmäßig der Abstieg, doch stets rettete sich der Club vor dem Gang in die Kreisliga. Unvergessen das Saisonfinale 2019, als RW Weilheim am letzten Spieltag mit einem 11:2 gegen die Spvgg. Brennet-Öflingen im Torverhältnis noch mit den Wallbachern gleichzog und diese aufgrund der weniger erzielten Treffer auf den Abstiegsplatz rutschten. Die Liga hielt der FCW dank der Arithmetik in den höheren Klassen letztlich trotzdem.
„So etwas braucht man nicht alle Jahre“, erinnert sich Ramon Winkler. Der 26 Jahre alte Schlussmann sieht sich im Moment allerdings erneut in einer ähnlichen Situation. Nach der 1:3-Niederlage am Mittwoch im Nachholspiel in Weilheim hat sich die Lage für die Elf von Trainer Dirk Tegethoff verschärft. Statt Weilheim von Rang 13 zu verdrängen, liegt Wallbach nun fünf Punkte hinter RW, auf den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz fehlen acht Zähler. „Wir sind ja geübt, mit solchen Situationen umzugehen. Aber es ist schon ein Brett“, sagt Winkler. Aber man werde „auf keinen Fall aufgeben, egal wie aussichtslos sich die Situation darstellt. Das zeichnet uns auch aus“.
In Wallbach zählt Winkler zu den etablierten Spielern. Mit dem Fußball begann er beim SV Schwörstadt, wechselte in der C-Jugend rheinaufwärts ins Flößerstadion. Zum Torhüter avancierte der bei einem Lebensmittelmarkt in Rickenbach in der Verwaltung tätige Winkler auf Umwegen. „Begonnen hatte ich als Verteidiger. Als der Torhüter keinen Bock mehr hatte zwischen den Pfosten zu stehen, habe ich mich gemeldet.“ Zwar fehlt dem 176 Zentimeter großen Schlussmann einiges zum Gardemaß, „aber trotz meiner Größe bin ich bisher sehr gut zurechtgekommen“. Auch in der Bundesliga gäbe es ja schließlich Torhüter, die nicht mit einer Übergröße ihren Mann stehen. Da denkt er zum Beispiel an Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach, der lediglich sieben Zentimeter größer ist.
72 Mal musste Winkler in dieser Saison bereits hinter sich greifen. „Eindeutig zu viel, da gibt es nichts zu beschönigen“, sagt er vor dem Duell gegen die mit 88 Treffern stärkste Offensive des Spitzenreiters FC Zell (Samstag, 16 Uhr). Doch „Bange machen gilt nicht“, bleibt der Keeper entspannt. Sollte der Bezirksliga-Dino den Abstieg diesmal nicht mehr abwenden können, ändert das nichts an Winklers Vereinstreue. „Ich habe für die kommende Saison bereits zugesagt und bleibe ligaunabhängig in Wallbach“, sagt Winkler, der für die BZ den Spieltag tippt.