2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligabericht
– Foto: Oliver Altmaier

Erst Seitfallzieher, dann Doppelschlag: SF schöpfen neue Hoffnung

Die SF Rehlingen-Fremersdorf durften im Kellergipfel gegen Ritterstraße nach neun Spielen ohne Sieg wieder jubeln. Beim Gegner gehen die Lichter nach dem 0:3 langsam, aber sicher aus

Die Sportfreunde Rehlingen-Fremersdorf waren am 31. Verbandsliga-Spieltag im weiterhin engen Abstiegskampf der große Gewinner. Das Team der Interimstrainer Michael Ogrodniczek und Thomas Kiefer beendete mit einem verdienten 3:0-Erfolg im Kellerduell über den SV Ritterstraße eine lange Durststrecke und klettert damit vorerst auf einen Nichtabstiegsplatz. Für den SV Losheim wird die Luft dagegen wieder deutlich dünner, nachdem der Elf vom See in Reisbach eine 2:0-Pausenführung nicht zum Sieg reichte.

FC Noswendel Wadern – SG Großrosseln-St. Nikolaus 2:1 (2:0)

Die Partie benötigte keinerlei Anlaufzeit. Bereits nach wenigen Sekunden durfte David Quinten allein auf das Gästetor zusteuern, setzte seinen Abschluss aber knapp vorbei. Auf der Gegenseite meldete sich auch die SG gleich gefährlich zu Wort: Großrosselns Torjäger Michael Eiloff zwang FC-Torwart Kilian Biesel zu einer guten Parade - ehe die nächste frühe Chance im Spiel dann zum ersten Tor führte: Quinten machte es nach seiner vergebenen Großchance zu Beginn besser und traf mit seinem Distanzschuss aus 16 Metern halblinker Position zum 1:0 unter die Latte (13.). Kurz vor der Pause legte die Heimelf daraufhin nach: Alexander Neu untermauerte einmal mehr seine Stärken bei ruhenden Bällen und verwandelte einen Freistoß aus 25 Metern per Aufsetzer ins linke untere Eck (41.). Dabei machte SG-Torwart Christian Kern nicht die beste Figur. Nach der Pause verpassten es die Gastgeber dann, den Sack frühzeitig zuzumachen. "Wir laufen zwischen der 55. und 75. Minuten drei Mal allein aufs Tor zu, schaffen es aber nicht, das entscheidende zweite Tor nachzulegen", musste Noswendel Waderns Trainer Patrick Paulus angesichts mehrerer vergebener Hochkaräter durch zwei Mal Marcel Lorig und Philipp Müller festhalten. Somit stand dem FC nach dem Rosselner 1:2 durch Michael Burger, der nach einer Ecke aus fünf Metern zum Anschluss einköpfte, eine heiße Schlussphase bevor. Letztlich brachten die Hausherren den knappen Sieg aber über die Zeit.

SC Reisbach – SV Losheim 4:3 (0:2)

Zur Pause sah es in Reisbach trotz bester Chancen für die Gastgeber nach einer Überraschung aus. Losheim überrumpelte den Tabellenzweiten zwei Mal mit langen Bällen. Nach der frühen Führung durch Lukas Becker (4.) legte der SVL Mitte der ersten Halbzeit sogar nach und nahm durch Paul Schulz einen unerwarteten und auch schmeichelhaften 2:0-Vorsprung mit in die Pause. "Die Fehler, die wir uns erlaubt haben, dürfen normal nicht passieren. Es war schon in der ersten Halbzeit ein Spiel auf ein Tor, aber wir haben unsere großen Chancen einfach nicht nutzen können", konstatierte SCR-Trainer Alexander Stamm - und zeigte sich erfreut, dass es sein Team nach der Pause dann deutlich besser machte. Nach einem langen Ball leitete Niklas Müller die Kugel weiter in die Mitte, wo Antonio Cortese per Kopf zu seinem 23. Saisontor und zum schnellen Anschluss zur Stelle war (47.). Nachdem der Torbann gebrochen war, lief es bei den Hausherren: Justin Augustin setzte Nils Wohlschlegel in Szene, der aus 18 Metern zum 2:2 ins linke untere Eck traf (56.). Zehn Minuten später war die Partie dann komplett gedreht: Augustin wurde im Dribbling im Strafraum unfair angegangen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Emre Akbulut zum 3:2 (66.) - und das, obwohl Reisbach zu dem Zeitpunkt nach einer umstrittenen Roten Karte für Cedric Jochum in Unterzahl agieren musste (59.). Doch selbst mit einem Mann weniger hatte der SCR das Spiel nun fest im Griff. Aaron Boßlet legte das 4:2 nach (79.), Losheim kam in der Nachspielzeit durch ein "Billardtor" von Aljoscha Sauer nur mehr zum 3:4 - und muss nach der verdienten Niederlage nun heftig um den Ligaverbleib zittern.

SV Walpershofen – SV Wahlen-Niederlosheim 4:2 (1:1)

Walpershofen legte im Heimspiel gut los, besaß früh mehrere Chancen - sah sich nach einer Viertelstunde aber mit einem überraschenden Rückstand konfrontiert. "Wir waren sehr gut im Spiel, haben vor dem Tor aber die nötige Konsequenz vermissen lassen - und geraten durch einen individuellen Fehler dann aus dem Nichts in Rückstand", befand Walpershofens Co-Trainer Pascal Mallon mit Blick auf das frühe 0:1 durch Daniele La Monica (15.). Danach fand die Heimelf aber recht schnell ins Spiel zurück. Spielertrainer Peter Oswald wurde im Strafraum klar gefoult, den fälligen Elfmeter nutzte Sebastian Matznick, um den Spielstand wieder ausgeglichen zu gestalten - 1:1 (23.). Nach dem Ausgleich ließen die Gastgeber die Zügel zunächst etwas schleifen, kamen dann aber wieder mit deutlich mehr Elan aus der Kabine zurück - und bogen nach einer guten Stunde auf die Siegerstraße ein: Simon Hippchen fand mit seiner Flanke Andreas Feld, der aus sechs Metern zum 2:1 einköpfte (62.). Wenig später profitierte Walpershofen vom Lapsus des Wahlener Torwarts Joshua Hofmann, der Oswalds 20-Meter-Schuss hinter die Linie prallen ließ (74.). Im Anschluss vergaben die Gäste eine Topchance zum 2:3, das daraufhin durch Fabio Reinert zwar noch fallen sollte (89.) - allerdings etwas zu spät. Die Heimelf ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen. Oswald machte per Foulelfmeter - der eingewechselte Nicola Kamy war gefoult worden - mit seinem zweiten Treffer tief in der Nachspielzeit alles klar.

SG Wadrill-Sitzerath – SG Perl-Besch 3:6 (1:2)

Nach der mauen Offensivvorstellung im Heimspiel zuvor gegen Walpershofen (0:2) schöpfte Perl-Besch sein Angriffspotenzial im Kreisduell wieder deutlich besser aus. In der von beiden Seiten mit offenem Visier geführten Partie legten die Gäste früh zwei Tore vor. Aaron Engeldinger profitierte jeweils von der Vorarbeit von Torjäger Sven Schmitz und brachte die Moselaner mit 2:0 nach vorne (5./9.). Danach gingen die Gäste dann etwas verschwenderisch mit ihren weiteren Chancen um. Wadrill-Sitzerath blieb so im Spiel und wäre nach dem 1:2 durch Justin Trenz beinahe zum Ausgleich gekommen, doch die Heimelf konnte eine Topchance zum 2:2 nicht nutzen. "In der zweiten Halbzeit war Perl-Besch daraufhin wesentlich effektiver. Wir haben ihre schnellen Außenspieler nie in den Griff bekommen", konstatierte Wadrills sportlicher Leiter Rafael Weber. Vor allem Schmitz, der seine Saisontreffer 25 und 26 markierte (65./83.), und Engeldinger mit seinem dritten Streich (73.) waren kaum zu halten, sodass die Partie nach dem zwischenzeitlichen 2:3 durch Jannik Lauer (63.) doch schnell wieder zugunsten der Gäste kippte. Durch den 14. Saisonsieg bleibt Perl-Besch bis auf weiteres Tabellenvierter.

SV Gersweiler – FC Rastpfuhl 1:1 (1:0)

"Es ist schon erstaunlich, was die Mannschaft in den letzten Wochen für starke Leistungen abliefert. Das Remis gegen den Meister war hochverdient. Wir waren in meinen Augen sogar die bessere Mannschaft und hätten den Sieg durchaus verdient gehabt", sagte Gersweilers Betreuer Eckhard Dewes, nachdem das fast sicher abgestiegene Schlusslicht dem souveränen Titelträger fast in die Suppe gespuckt hätte. Mit einem Zaubertor brachte Philipp Hinze seine Farben kurz vor der Pause in Führung. Gersweilers Offensivspieler lauerte bei einer Hereingabe am zweiten Pfosten, begab sich sehenswert in die Seitenlage und vollendete aus acht Metern mit einem spektakulären Seitfallzieher zum 1:0 in den Winkel (45.). "Das war ein absolutes Traumtor und für mich sogar das schönste der gesamten Saison", sagte Dewes. Nach der Pause sah er, wie Hinze beinahe erneut zugeschlagen hätte. Er lief allein auf das Rastpfuhler Tor zu, scheiterte aber an der glänzenden Reaktion des starken FCR-Torwarts Florian Schworm. Somit blieb der Meister im Spiel - und meldete sich kurz darauf zurück: Bei einem Fernschuss zeigte sich SVG-Torwart Marvin Bickendorf zwar stark auf dem Posten, gegen den Nachschuss von Onur Cetin war er aber machtlos - 1:1 (59.). Beim Remis blieb es daraufhin bis zum Ende, unter anderem weil Gersweilers Einwechselspieler Daniel Reinhardt nach seinem tollen Solo kurz vor Schluss nur den Pfosten anvisierte.

SF Rehlingen-Fremersdorf – SV Ritterstraße 3:0 (1:0)

Nach neun Spielen ohne Sieg, von denen fünf verloren wurden, landeten die Sportfreunde im Kellerduell einen überlebenswichtigen Erfolg im Abstiegskampf. "Es war kein fußballerischer Leckerbissen, sondern Abstiegskampf pur. Für uns war dieser Arbeitssieg enorm wichtig. Die Jungs haben zuletzt im Training sehr gut und viel an sich gearbeitet - und sich heute dafür belohnt", konstatierte SF-Interimstrainer Michael Ogrodniczek nach dem Ende der langen Durststrecke für sein Team. Mit seinem 20. Saisontor war es Rehlingens Torjäger Sascha Schröder, der seine Mannschaft auf Kurs brachte. Nach einer schwach abgewehrten Flanke traf Schröder aus fünf Metern sehenswert per Seitfallzieher zum 1:0 (26.). Zuvor hatten beide Teams im Kellerduell einige Möglichkeiten liegengelassen. Nach der Halbzeit war Ritterstraße darum bemüht, dem Spiel nochmal eine Wendung zu geben - doch die Zeit für Rehlingens ersten Sieg seit langer Zeit war einfach reif. Ein Doppelschlag durch Can Avan und Robin Jakobs (65./71.) zum 3:0 brachte die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße. Durch den achten Saisonsieg schob sich Rehlingen-Fremersdorf an Losheim und Wahlen-Niederlosheim vorbei auf den sichereren 13. Platz nach oben und hat den Ligaverbleib nun selbst in der Hand.

1. FC Reimsbach – 1. FC Riegelsberg 0:1 (0:1)

Die Gastgeber aus Reimsbach verpassten im Heimspiel die wohl letzte Möglichkeit, den zweiten Platz nochmal angreifen zu können. Vor der Pause verpasste der Ligadritte bei mehreren guten Chancen das mögliche 1:0 - und wurde kurz vor dem Seitenwechsel für die eigene Inkonsequenz vor dem gegnerischen Tor bestraft. Riegelsbergs Alexander Hager profitierte von einem individuellen Fehler der Heimelf und brachte den Tabellenfünften im Topspiel in Führung (43.). "Wir hatten in der ersten Hälfte bestimmt vier, fünf sehr gute Chancen, aus denen wir das 1:0 machen müssen. Auch nach der Pause hatten wir durch Bartek Kreft zwei gute Abschlüsse, die nur knapp vorbeigingen. Insgesamt hat uns vor dem Tor aber die Kaltschnäuzigkeit gefehlt und es war immer nochmal ein Riegelsberger Abwehrbein dazwischen", sah Reimsbachs Spielertrainer Nicolas Portz eine unnötige Niederlage. Weil die Gäste in Hälfte zwei ihrerseits mehrere gute Kontergelegenheiten nicht gut ausspielten, blieb Hagers Tor letztlich das einzige der Partie.

Aufrufe: 015.5.2022, 20:11 Uhr
dbeAutor