FC Unterföhring II: Fünf Tore in der letzten Viertelstunde

Unterföhring – Denn da gelingt dem FCU ein „dreckiges Tor nach einer Ecke“, sagt Holweck. Und dieses 2:1 erweist sich als „Knotenlöser“. So gewinnen die Unterföhringer am Ende standesgemäß mit 6:1, was freilich darüber hinwegtäuscht, wie lange sie zittern mussten. Insgesamt sei der Sieg aber „hoch verdient“, betont der Coach. Denn: „Das war neunzig Minuten Einbahnstraße. Wir haben zwanzig, dreißig glasklare Chancen, stellen uns vor dem Tor aber dämlich an.“

Der Gegner hingegen sei nur ein einziges Mal gefährlich vors Tor gekommen, bei einer Standardsituation in der 27. Minute. Und prompt landet die Kugel hinter Keeper Viktor Antonov im Netz - der 1:1-Ausgleich, nachdem Maximilian Fischer ein früher Führungstreffer gelungen war. Was danach folgt, ist ein Unterföhringer Sturmlauf, der jedoch lange Zeit ohne zählbaren Erfolg bleibt. So braucht der FCU einen Eckball, den Jean Philippe Cunha einköpft, um eine Viertelstunde vor Ende das erlösende 2:1 zu markieren. „Danach war der Gegner geschlagen“, sagt Marc Holweck. Und so kommt seine Elf noch zu vier weiteren Toren durch Co-Spielertrainer Tobias Oberrieder, Thomas Schmid und Sali Aliji, der gleich zweimal einnetzt.

„Vielleicht hat auch der Druck eine Rolle gespielt“, mutmaßt Holweck nach dem Schlusspfiff. „Denn den Jungs war klar, dass sie heute gewinnen müssen.“ Durch den Erfolg – immerhin der sechste Sieg im achten Spiel für den FCU – bleibt Unterföhring in der Tabelle auf Tuchfühlung mit dem Spitzenduo VfR Garching II und FSV Harthof, die zwei beziehungsweise einen Punkt mehr auf dem Konto haben. Nun geht es am kommenden Samstag zum Tabellenfünften SV Lohhof II, wo Marc Holweck die nächsten drei Punkte anvisiert, „damit wir vorne dran bleiben“.

Dass seine Unterföhringer in dieser Saison überhaupt so weit oben mitmischen, habe ihn selbst überrascht, räumt der Coach ein. „Gerade weil wir eine schwierige Vorbereitung hatten.“ So musste Holweck aufgrund von Personalmangel im ersten Testspiel selbst auflaufen, wo er sich prompt eine schwere Knieverletzung zuzog. In der Folge war der 26-Jährige zwei Monate außer Gefecht gesetzt, worauf Co-Trainer Oberrieder und Mittelfeldmann Marko Krusko als Interimscoaches einsprangen.

Zum ersten Ligaspiel saß Holweck dann wieder auf der Bank – und konnte direkt einen Sieg bejubeln. Seither läuft es besser als erwartet beim FCU, weshalb man inzwischen die Ziele nach oben korrigiert hat. „Wir wollen ganz vorne angreifen, auch wenn Garching und Harthof beide einen brutal starken Kader haben“, sagt Holweck. „Wir müssen nicht aufsteigen – aber wir hätten auch nichts dagegen.“ (PATRIK STÄBLER)

FC Unterföhring II – FC Eintracht München 6:1 (1:1)

FCU: Antonov, Karaca, Karsch (82. Twumasi), Aliji, F. Oberrieder, Pedone, Awni (46. Cunha), Taheri, Schmid, Fischer (66. Oberrieder), Osmani (86. Volner).

Tore: 1:0 Fischer (8.), 1:1 van Essen (27.), 2:1 Cunha (75.), 3:1 Oberrieder (80.), 4:1 Aliji (87.), 5:1 Schmid (90.), 6:1 Aliji (90.+2).

Schiedsrichter: Seyed Mohammad Mahdi Dadfar – Zuschauer: 60.