2024-04-23T13:35:06.289Z

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Gar nicht mehr hinschauen mochte Kevin Krezdorn, Spielertrainer des VfR Bürstadt, nach dem 0:13 im Heimspiel gegen die SG Odin Wald-Michelbach.
Gar nicht mehr hinschauen mochte Kevin Krezdorn, Spielertrainer des VfR Bürstadt, nach dem 0:13 im Heimspiel gegen die SG Odin Wald-Michelbach. – Foto: Thorstem Gutschalk

Kreisoberliga: Mitleid mit dem VfR Bürstadt

Das 0:13 wirft den Vorletzten aber nicht um +++ SV Fürth und Azzurri Lampertheim wollen Abstiegssorgen los werden +++ Spitzen-Duo im direkten Duell

Bergstraße. Unterschiedliche Reaktionen und Erstaunen löste das 0:13 des Kreisoberligisten VfR Bürstadt gegen die SG Odin Wald-Michelbach aus. „Ich dachte, ich hätte mich verlesen“, urteilte Frank Willhardt, Pressesprecher des TV Lampertheim. Willhardt weiter: „Ich kenne die Ursache nicht. Aber manche Vereine ballern den Gegner vom Platz, anstatt die Kirche mit Blick auf das Resultat im Dorf zu lassen.“

Erstaunen in der Kreisoberliga

Konkreter wurde Simon Eckert, Trainer der KSG Mitlechtern: „Mit diesem Ergebnis abgeschossen zu werden darf einem auch in dieser Liga nicht passieren.“ Auch Tuncay Dalcicek, Interimstrainer des SV Fürth, war erstaunt: „So was kann einem schon etwas Leid tun, aber wir müssen auf uns schauen.“

Norbert Krezdorn, Pressesprecher des Vorletzten VfR Bürstadt, sucht nach Erklärungen, findet aber so recht keine: „In den 28 Jahren beim VfR ist mir so etwas noch nicht passiert – auch nicht bei der Arbeit im Nachwuchsbereich.“ Auf einen „übermächtigen Gegner“ mit hohen Offensivqualitäten, so der VfR-Funktionär, sei man mit Wald-Michelbach gestoßen. Zudem habe der VfR überwiegend auf Spieler der zweiten Mannschaft zurückgreifen müssen. „Mit dieser Rumpfmannschaft und lediglich drei Spielern mit Kreisoberligaformat wird das natürlich ganz schwer“, sagt Krezdorn. Und dennoch bricht der Bürstädter wieder die Lanze für seine Mannschaft: „Wir haben morgen wieder 24 Mann im Training. Also stimmt die Moral. Absagen wollten wir das Spiel gegen Wald-Michelbach nicht und sind somit sportlich unter die Räder gekommen.“

Teuer bezahlen musste der TV Lampertheim seinen 2:0-Erfolg bei Schlusslicht FC Starkenburgia Heppenheim, denn Joschua Schöner trug nach einem Foul eine Achillessehnenverletzung davon und fällt aus. „Mit einem Heimsieg gegen Mitlechtern hätten wir 39 Punkte und wären gesichert“, sagt TVL-Pressewart Willhardt. Nach vier Siegen in Serie gibt sich KSG-Trainer Simon Eckert selbstbewusst: „Der Zusammenhalt macht uns stark. Zudem verhält sich Mannschaft taktisch clever und setzt die Vorgaben um.“

Abstiegskampf geht weiter

Noch nicht aller Abstiegssorgen ledig sind der Elfte SV Fürth und der Dreizehnte Azzurri Lampertheim vor dem direkten Aufeinandertreffen im Odenwald. Bei 91 Gegentoren weiß Fürths Übungsleiter Tuncay Dalcicek: „In der Abwehr hapert es bei der Azzurri, doch sie zeigen in der Rückrunde im Vergleich zu Hinserie stabilere Leistungen.“ Das sieht auch Spielausschussvorsitzender Giuseppe Sanfilippo so: „Die Spieler haben verstanden, um was es geht, und dass bis zur 90. Minute gekämpft werden muss.“ Mit dem dritten Sieg in Folge, so Sanfilippo, hätte die Mannschaft wieder alle Trümpfe im Abstiegskampf in der Hand. Verzichten bis zum Saisonende müssen die Italiener auf Marcel Rose, der sich beim Erfolg gegen Eintracht Wald-Michelbach II zwei Rippen brach.

Schlusslicht FC Starkenburgia Heppenheim gastiert beim SV Unter-Flockenbach II und hofft auf den dritten Saisonsieg. Nach Ansicht von FC-Pressesprecher Dominik Heckmann zogen sich die Kreisstädter trotz des 0:2 gegen Lampertheim gut aus der Affäre. Heckmann ärgerte sich im Nachhinein: „Wir luden den Gegner förmlich zweimal zu Toren ein und hatten Pech, dass Lerchl und Guthier nur Pfosten und Latte trafen.“

Wachablösung an der Tabellenspitze?

Fällt an diesem Sonntag eine Vorentscheidung im Kreisoberliga-Meisterschaftskampf? Mit Tabellenführer Tvgg Lorsch (27 Spiele/61 Punkte) und Verfolger TSV Auerbach (26/58) treffen die beiden heißesten Kandidaten auf den Titel aufeinander.

Die Lorscher blicken der Partie relativ gelassen entgegen. „Wir haben keine Angst, die Tabellenführung zu verlieren. Die Angst liegt dann eher schon bei unseren Verfolgern, die vor der Runde entsprechende Erwartungen geäußert hatten, diese nicht unbedingt erfüllen konnten und es schon seit Monaten nicht schaffen, uns von der Tabellenspitze zu verdrängen“, sagt Tvgg-Trainer Martin Weinbach, der Auerbach die Favoritenrolle zuschiebt.

Die TSV indes plant, mit einem Auswärtssieg Platz eins zu übernehmen. Trainer Giuliano Tondo: „Wir können in Bestbesetzung antreten, und unsere Formkurve stimmt. Die Jungs sind heiß und wollen sich auf der Zielgeraden der Saison nun endlich belohnen. „Eine Entscheidung in Sachen Meisterschaft falle am Sonntag aber noch nicht.

Aufrufe: 06.5.2022, 16:30 Uhr
Hubert Heinz/lew/üAutor