2024-04-25T10:27:22.981Z

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Kapitän Jan-Philipp Stottmann, Philipp Schmidt (in Lila, von links) und die U19 des VfL kämpfen im Stadion um den Klassenerhalt.
Kapitän Jan-Philipp Stottmann, Philipp Schmidt (in Lila, von links) und die U19 des VfL kämpfen im Stadion um den Klassenerhalt. – Foto: Hehmann

Endspiel an einem besonderen Ort

An der Bremer Brücke um den Klassenerhalt: U19 des VfL Osnabrück muss gegen St. Pauli gewinnen

Kristopher Fetz hatte nach den Spielen seiner U-19-Fußballer des VfL Osnabrück stets darauf hingewiesen, dass jeder einzelne Punkt sein Team im Rennen um den Klassenerhalt halten könnte. Der Trainer der Lila-Weißen hat recht behalten, und so kommt es am letzten Spieltag in der A-Junioren-Bundesliga Nord/Nordost zu einem echten Endspiel zwischen dem Tabellen-15. VfL und dem 16. FC St. Pauli. Die besondere Partie findet an einem besonderen Ort statt: Anpfiff ist am Samstag um 13 Uhr im Stadion Bremer Brücke.

„Verlieren wir oder spielen unentschieden, dann sind wir raus. Gewinnen wir, dann sind wir drin. Das gilt auch für St. Pauli“, macht Fetz eine einfache Rechnung auf, die allerdings noch mindestens eine weitere Variable enthält: Der besser platzierte Hallesche FC darf gegen Tabellenführer Hertha BSC nicht gewinnen oder aus dem Konkurrenz-Trio Dynamo Dresden, 1. FC Magdeburg und FC Hansa Rostock muss mindestens ein Team verlieren.

Dass der VfL noch die Chance auf den Klassenerhalt hat, liegt auch an Trainer Fetz. Der 27-Jährige hatte am Anfang der Saison noch auf der Trainerbank der U17 gesessen und wechselte erst im Oktober 2021 nach dem Weggang von Vorgänger Florian Fulland zu Arminia Bielefeld zur U19. Da lag das Team mit vier Punkten aus fünf Partien auf dem vorletzten Platz und hatte bereits wichtige Punkte gegen die jetzt als Absteiger feststehenden FC Carl Zeiss Jena (0:0) und Eimsbütteler TV (1:2) liegen lassen.

Unter Fetz entwickelten die VfL-Junioren eine enorme Leidenschaft und wurden zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten im Konzert der großen Namen. „Jeder war in der Liga in der Lage, dem anderen ein Bein zu stellen. Es gab viele unvorhersehbare Ergebnisse, weil die Liga so unfassbar ausgeglichen ist“, meint Fetz. „Wir haben zu Saisonbeginn noch riesengroße Probleme mit der Intensität gehabt. Das haben wir jetzt neben der Entschlossenheit zu unserer Stärke gemacht.“

Aber auch der FC St. Pauli, der in der Tabelle mit 18 Punkten nur einen Zähler hinter den Lila-Weißen liegt, spielte keine ganz schlechte Saison. Unter anderem gelangen Siege gegen Hannover 96 und zuletzt im Verbandspokal gegen den Hamburger SV.

Für das Spiel gegen St. Pauli hat Fetz zum Glück endlich wieder fast den ganzen Kader zur Verfügung und baut auf eine Achse mit Luca Böggemann (Tor), Yigit Karademir (Abwehr), Jan Chorushij (Mittelfeld) sowie Jannik Zahmel und Arvin Moulai (Sturm), die bereits auf Trainingseinheiten im Profikader zurückblicken können. „Die Jungs haben gelernt, mit dem Rücken zur Wand abzuliefern. Die Vorfreude auf dieses Spiel ist riesengroß“, erwartet der Coach ein hoch motiviertes VfL-Team. „Die Jungs haben sich dieses Spiel mit starken Leistungen in nicht einfachen Zeiten verdient. Wir hoffen, dass die Partie an der Brücke ein super Event wird und viele Osnabrücker diese tolle Mannschaft unterstützen“, wirbt Alexander Ukrow, der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ), für einen Besuch im Stadion.

Für eine A-Junioren-Mannschaft des VfL gab es übrigens in der Vergangenheit schon mal eine ganz besondere Partie an der Bremer Brücke: Am 26. Juni 1983 verlor die damalige U 19 unter Trainer Friedel Hoppe vor 12000 Zuschauern gegen den VfB Stuttgart im Viertelfinal-Hinspiel zur Deutschen Meisterschaft mit 1:2 – das Ergebnis sollte sich diesmal nicht wiederholen. Am Samstag werden wohl nicht ganz so viele Fans erwartet.
Ab 12 Uhr ist die Nordtribüne geöffnet. Der Eintritt kostet 5 Euro. Mitglieder und Dauerkarteninhaber zahlen 3 Euro, Jugendliche unter 18 Jahren haben freien Eintritt.

Aufrufe: 029.4.2022, 08:00 Uhr
Peter Vorberg / NOZAutor