2025-05-14T12:33:33.230Z

Ligabericht
Artistisch nimmt Hüffelsheims Fabi Scheick den Ball mit.
Artistisch nimmt Hüffelsheims Fabi Scheick den Ball mit. – Foto: Sebastian Bohr

FC Schmittweiler holt Punkt in Hüffelsheim

Ob "bieder" oder "griffig" - Murat Yasars Plan geht auf +++ André Weingärtner ist "super-sauer" nach dem 1:1: "Das ist zu wenig"

HÜFFELSHEIM. Die Stimmung nach Abpfiff hätte unterschiedlicher nicht sein können: Spieler und Fans des FC Schmittweiler-Callbach jubelten, als ob sie gerade schon den Klassenverbleib eingetütet hätten. Derweil war allen Hüffelsheimern nach dem aus ihrer Sicht mageren 1:1 (0:1) im Lokalduell der Fußball-Landesliga West die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.

Die nackten Zahlen sprechen aktuell für sich: Während die ambitionierte Mannschaft vom Palmenstein in den ersten 15 Saison-Partien mit nur einem Remis bei 14 Siegen gerade mal zwei Punkte abgegeben hatten, ließen sie in den jüngsten neun Partien zwölf Zähler liegen. Zumindest der zweite Platz dürfte trotzdem nicht mehr in Gefahr geraten, doch muss die Mannschaft von André Weingartner im Titelkampf auf (mindestens) einen Ausrutscher des TuS Hohenecken in den letzten Meisterschaftsspielen hoffen.

Zunächst blickt der SGH-Trainer aber auf den jüngsten Auftritt seiner Mannschaft – und fühlt sich nicht gerade begeistert: „Ich bin super-sauer, weil wir einfach nicht stattgefunden haben.“ Man erzähle sich immer, wie gut man sein und dass man aufsteigen wollen, so der 47-Jährige. „Und dann kommst du hier gegen eine Mannschaft, die biederen, aber dennoch ehrlichen Fußball spielt und bist so schläfrig und überhaupt nicht klar zwischen den Ohren.“

Flieger: Hüffelsheims Keeper Niklas König
Flieger: Hüffelsheims Keeper Niklas König – Foto: Sebastian Bohr

Passend dazu die Schmittweilerer Führung: Nach einem langen Einwurf landete über Umwege und Justus Rechs Fußspitze der Ball irgendwie im Tor (31.). „Auch von der Bank kamen dann keine Impulse.“ Und ganz klar: Der Punkt gegen einen zugegebenermaßen „kämpferischen Gegner“ sei am Ende zu wenig. "Bei allem Respekt" könne das nicht der SGH-Anspruch sein, so Weingärtner, der das vermisste, was sein Team in den Wochen zuvor ausgezeichnet hatte: Handlungsschnelligkeit, Ballkontrolle und den Gegner laufen zu lassen. „Da sind einige Jungs nicht ganz auf der Höhe.“

Auf dem Posten: Schmittweilers Schlussmann Jakob Hill.
Auf dem Posten: Schmittweilers Schlussmann Jakob Hill. – Foto: Sebastian Bohr

Dass es wenigstens zu einem Punkt reichte, hatten die Hüffelsheimer Nik Schmidt zu verdanken, der nach einer Ecke am höchsten stieg und unter die Latte köpfte (60.). Was nichts daran änderte, dass die Gäste wenigstens den einen Punkt am Ende verdient hatten. Das fand auch Murat Yasar. Der FC-Coach machte das vor allem an der „Schmittweiler-DNA“ fest. „Es geht in solchen Spielen nur über den Willen – egal, wer alles nicht da ist.“

Mit gerade drei Mann auf der Bank hätte seine Mannschaft „Kilometer gefressen“, sich immer gegenseitig angefeuert. Größtes Plus sei jedoch die taktische Disziplin gewesen. Quasi ohne echte Außen hätte man den Hüffelsheimer Plan gut gespiegelt, war gerade in den sogenannten Halbräumen präsent. Mann gegen Mann über den ganzen Platz – was auf den einen „bieder“ wirkt, ist für den anderen „griffig“. Das Zentrum war dadurch vernagelt, und die Führung spielte den Gästen freilich zusätzlich in die Karten. Yasar brachte es auf den Punkt: Um in Hüffelsheim etwas zu holen, „dafür brauchst du einen perfekten Tag“. Und eine gehörige Portion Leidenschaft.

  • SG Hüffelsheim: König – Balzer (72. Klein), Hermann, Keita (67. Krafft), Mörbel, Scheick, El-Haiwan, Lind, Müller, Schmidt, Reidenbach.
  • FC Schmittweiler: Hill - Heimann, Moorhead, Görlek, , Luciano, Naujoks (90.+4 Decker), J. Rech (82. Atama), Fritz, A. Rech, Scherer (90.+1 Fritz).
Aufrufe: 012.4.2025, 10:58 Uhr
Mario LugeAutor