2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
FC Roland Bremen Archivbild
FC Roland Bremen Archivbild – Foto: Marco Zimmer

FC Roland nur zu siebt gegen MFandena

Die Begegnung in der Kreisliga A zwischen dem SV MFandena und dem FC Roland Bremen war gleich aus mehrfacher Hinsicht eine besondere Partie. Für den SV MFandena war es das erste Heimspiel seit der abgebrochenen Skandalbegegnung am 29. Oktober 2023 beim VfL 07 Bremen II, was dem SVM neben einer 0:5-Wertung auch noch eine langjährige Sperre für die damaligen Übeltäter einbrachte.

Seit dem wurden mehrere Spiele des SV MFandena abgesetzt, weil sich die Schiedsrichter weigerten deren Partien zu leiten. Der Verbandsschiedsrichterausschuss (VSA) forderte unter anderem den Einsatz eines privaten Sicherheitsdienstes. Da sich der VSA auch vom Bremer Fußball-Verband in Sicherheitsfragen nicht ausreichend unterstützt sah sank das Verhältnis zwischen den Schiedsrichtern und dem BFV in den Keller. Am vergangenen Wochenende konnte MFandena dann erstmals wieder in der Kreisliga A antreten, mit 9:1 gewann der SVM beim TSV Osterholz-Tenever II. Zu weiteren Zwischenfällen kam es nicht, weshalb es nun gestern zum ersten Heimspiel gegen den FC Roland kam.

Auch diese Partie verlief ohne größere Aufreger. Lediglich ein einziges Mal musste Schiedsrichter André Huhn (SV Werder Bremen) die gelbe Karte aus der Tasche holen. Viel mehr aufhorchen lässt hingegen das Ergebnis und wie es zustande kam: der SV MFandena fegte den FC Roland mit 19:0 (in Worten: neunzehn zu null) vom Platz. Für den SV MFandena war dies der höchste Sieg der Vereinsgeschichte, gleichzeitig war es für den FC Roland Bremen die höchste Niederlage in seiner gesamten Historie. Wer nun nach den Grund für die Höhe dieses Kantersieges sucht, der wird beim Blick auf die Mannschaftsaufstellungen fündig: der FC Roland Bremen war mit nur sieben Mann gegen MFandena angetreten. Wie kam es dazu?

Eine Verkettung unglücklicher Umstände führte zu diesem eklatanten Personalmangel bei den Gästen aus der Neustadt. In der vergangenen Winterpause musste der FCR zahlreiche Abgänge verkraften, gleichzeitig fanden kaum Neuzugänge den Weg zu den Roländern. Björn Hinners, Schriftführer im Vorstand des FC Roland Bremen, erklärte auf Nachfrage, dass dann zahlreiche Langzeit- und sonstige Verletzte sowie Krankheiten dazu geführt hätten, dass beim SV MFandena nur sieben Mann zur Verfügung standen. Auf die Zahl Sieben konnte der FC Roland auch nur kommen, weil man sich mit Attila Rimar Verstärkung aus der Ü40 geholt hatte und weil Trainer Sadik Can Asuman selbst auch auf dem Platz stand. Mehr Spieler waren offenbar nicht in der Lage und/oder willens, mit der Herrenmannschaft den Weg auf die Bezirkssportanlage Schevemoor anzutreten. Auf die Frage, warum in der Winterpause so viele Spieler den Verein verlassen hätten, antwortete Hinners nur: "Dafür kann ich gar keinen speziellen Grund nennen. Da müsste man die Leute fragen." Die Nachfrage, ob es in der Mannschaft zu Streit gekommen sein könnte als Auslöser für den Spielerexodus im Winter, antwortete Hinners: "Nein, in der Hinsicht ist nix vorgefallen."

Dass der FC Roland mit nur sieben Mann angetreten sei möchte Hinners aber unbedingt als deutliches Zeichen dafür verstanden wissen, dass man die Saison regulär zu Ende spielen möchte: "Das ist auf jeden Fall unser Ziel, was ja auch die Aktion vom Wochenende zeigt." Leicht wird es für den abgeschlagenen Tabellenletzten sicher nicht, was ein Blick auf die nüchternen Zahlen eindeutig zeigt: in 17 Spielen holte der FC Roland in dieser Saison erst zwei Punkte bei insgesamt 15:131 Toren, also im Schnitt 7,7 Gegentore pro Spiel. Den letzten Punktgewinn gab es am 24. September 2023 beim 1:1 beim CF Victoria Bremen 05 und der letzte Pflichtspielsieg datiert sogar noch aus der Vorsaison (4:1 am 18. Juni 2023 beim SC Weyhe II). Insgesamt wartet der FC Roland nun schon seit 18 Pflichtspielen auf einen Sieg, davon setzte es fünfmal eine zweistellige Niederlage. Motivierend sind all diese Werte selbstverständlich ganz und gar nicht, weshalb es den verbliebenen Roländern umso höher anzurechnen wäre, wenn es ihnen gelingen sollte die Spielzeit regulär zu beenden.

Aufrufe: 025.2.2024, 10:24 Uhr
Thilo HuntemüllerAutor