2024-04-19T07:32:36.736Z

Spielbericht
Die Penzberger Neuzugänge Denis Grgic, sitzend, und Franz Huber im Heimspiel der Bezirksliga gegen den SC Unterpfaffenhofen.
Die Penzberger Neuzugänge Denis Grgic, sitzend, und Franz Huber im Heimspiel der Bezirksliga gegen den SC Unterpfaffenhofen. – Foto: Andreas Mayr

FC Penzberg gegen Unterpfaffenhofen zu früh im Verwaltungsmodus

Bezirksliga-Start

Am Ende blieb die Erkenntnis: Beim FC Penzberg ist nach dem Unentschieden im Heimspiel gegen Unterpfaffenhofen noch erheblich Luft nach oben.

Penzberg – Simon Ollert wollte unbedingt etwas Positives heraussieben aus diesen ersten 90 Minuten der Bezirksliga-Saison. „Hauptsache, keine Niederlage“, betonte der Coach des FC Penzberg nach dem 1:1 (1:0) gegen den SC Unterpfaffenhofen. Die Coachingsprache für den Normalo übersetzt, bedeutet das so etwas wie: Rund lief der Auftakt beim FCP nicht.

Neuzugang Huber legt vor, Neuzugang Tobias Ollert vollendet zum 1:0

An Feldern, die es zu beackern gibt, mangelt es dem neuen Trainer nicht. In der Analyse nach dem Remis wählte er sich gleich mehrere aus. Ihn störte vor allem die Reaktion seines Teams nach dem frühen 1:0. Ein zauberhafter Penzberger Angriff, der das Offensivpotenzial der neuen Mannschaft andeutete. Josef Siegert bediente nach feinem Solo über links Franz Huber, den neuen Anker im Sturmzentrum. Hubers Übersicht hatte man von vielen Seiten im Vorfeld angepriesen und war nun für alle im Stadion zu sehen. Er leitete, obwohl selbst in vortrefflicher Position, den Ball zu Tobias Ollert weiter, dessen Aufgabe darin bestand, aus wenigen Metern nicht vorbeizuzielen – 1:0 (11.).

Penzbergs Torhüter Daniel Baltzer mit starkem Debüt

Seltsam war aber, wie sich Penzberg nach dem Führungstreffer verhielt. Die FC-Kicker begnügten sich mit der Ausbeute, überließen den Gästen Ball und Mittelfeld. „Das hat sie stark gemacht. Wir haben nicht mehr 100 Prozent gegeben und ihnen fünf Prozent zugeschoben“, erklärt Simon Ollert. Aus diesem Trott kamen die Penzberger in Hälfte eins nicht mehr heraus. Die wichtigsten Momente liefen vor Torwart Daniel Baltzer ab, der ein starkes Debüt mit mehreren wichtigen Paraden lieferte. Einmal ließ der wortgewaltige Keeper einen Urschrei los, der wohl einen ganzen Dschungel in Aufruhr versetzt hätte. Nur bei seinen Mitspielern kam die Botschaft nicht ganz an. Trainer Ollert lobte direkt die klare und laute Kommunikation auf dem Feld. Das fiel schon auf, wieviel und laut nun beim FCP geredet wird.

Penzberg sauer über Zeitstaref gegen Mohamed Barrie

Wenngleich sich der Coach etwas mehr Konzentration aufs Spiel wünschen würde, wenn es um Schiedsrichterentscheidungen geht. Damit direkt der Sprung zum 1:1, der Schlüsselszene des Nachmittags. Mohamed Barrie, einer aus der wackeligen Viererkette, rannte seinen Gegner kurz vor dem Strafraum um, kassierte direkt eine Zehn-Minuten-Strafe. Verstand zwar selbst Simon Ollert nicht, weil er die Zeitstrafe eigentlich für die nächste Eskalationsstufe nach der gelben Karte hielt. Aber: „Es bringt uns nichts, das in den 90 Minuten auf dem Platz auszudiskutieren.“ Gefühlt die halbe Mannschaft sei beim Freistoß noch mit dem Offiziellen beschäftigt gewesen, sah die schöne Variante der SC-Fußballer – statt Schuss drei Pässe bis hin vors Tor – gar nicht kommen. Torschütze Stefan Stojancevic blieb unbewacht vor der Kiste. „Das wird in der Liga bestraft“, sagte Ollert.

Gewiss wunderte sich auch der Trainer über die Strenge, die der ansonsten recht leger pfeifende Samuel Tretter, wählte. Weil zwei Gästespieler bereits zuvor schon zweimal harte Tacklings abbekommen hatten, ging die Rechnung der Schiedsrichter in der Addition auf und in Ordnung – auch wenn’s die Verantwortlichen des FCP etwas anders und isoliert sahen. „So was macht das Spiel kaputt aus dem Nichts“, befand Simon Ollert, der ansonsten aber sehr zufrieden mit der Spielleitung war.

Da fehlt die pure Überzeugung, die Gier.

Penzbergs Trainer Simon Ollert

Seine Mannschaft schmiss danach zwar den Ofen wieder an, kam selbst in Unterzahl zu vielversprechenden Angriffen. Doch den letzten Pass in die Tiefe vermisste der Coach. „Da fehlt die pure Überzeugung, die Gier“, hielt Ollert fest. Als Mannschaft wolle er das in den nächsten Wochen bearbeiten. Genauso rückt die Defensive auf der Prioritätenliste nach vorn. „Einfach die Null halten, dann gewinnst du auch“, konstatierte Penzbergs Coach. Ein Punkt war dann aber in der Gesamtbetrachtung nicht nur die gerechte, sondern auch eine ordentliche Ausbeute zum Start.

Statistik

FC Penzberg - SC Unterpfaffenhofen 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 (11.) T. Ollert, 1:1 (75.) Stojancevic. Gelbe Karten: Penzberg 2, Unterpfaffenhofen 0. Schiedsrichter: Samuel Tretter (ATSV Kirchseeon). Zuschauer: 80.

Aufrufe: 031.7.2022, 14:30 Uhr
Andreas MayrAutor